Fürs Love & Peace-Musical "Hair" ist der ideale Wilde bereits gefunden
AMSTETTEN. Drew Sarich schlüpft beim Musicalsommer Amstetten in die Rolle des George Berger.
Der Amstettner Musicalsommer ist nicht nur beim Publikum beliebt, sondern auch bei den Darstellern. Für "Hair", das ab 19. Juli in der Pölz-Halle gespielt wird, hat Intendant Johann Kropfreiter nahezu 500 Bewerbungen auf dem Schreibtisch liegen gehabt – so viele wie nie zuvor.
Wer es von den 180 Interessenten, die sich vor wenigen Tagen am Casting beteiligen durften, tatsächlich auf die Amstettner Musicalsommerbühne schafft, entscheidet sich in den nächsten Wochen. Da stehen nämlich die Vertragsverhandlungen mit jenen Kandidaten auf dem Programm, die sich Regisseur Alex Balga und Choreograf Jerome Knols notiert haben. Kropfreiter will den Cast bis spätestens bis zu seinem Skiurlaub Mitte Februar unter Dach und Fach haben.
20 Darsteller werden insgesamt mit dabei sein beim großen Love-and-Peace-Musical. Einer davon ist schon vor dem Auswahlverfahren unter Vertrag genommen worden, nämlich Drew Sarich. Der in den USA gebürtige Wahl-Wiener schlüpft in die Rolle des George Berger, und das schon zum dritten Mal in seiner Karriere. In Amstetten war Sarich schon beim Rockmusical "Thommy" mit dabei. In Jesus Christ Superstar hat er den Judas gespielt, und zwar zum Fürchten gut, wie Kropfreiter bestätigt.
Sarich freut sich schon sehr auf seinen nächsten Berger-Einsatz. "Das ist eine Figur, die ich verstehe, weil ich mit solchen Typen auch im richtigen Leben mehrfach schon zu tun gehabt habe", sagt er. Zunächst verstecke er sich hinter seiner Wildheit, am Ende finde er eine Religion.
Für Balga, der "Hair" schon einmal in Bozen inszeniert hat, ist die Geschichte so aktuell wie vor 50 Jahren, "weil wir uns immer noch im Kriegszustand befinden". Außerdem gehe es um einen jungen Mann, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens noch nicht so recht fündig geworden ist. Auch das sei ein sehr heutiges Thema.
Kropfreiters Vorfreude auf das Musical liegt nicht zuletzt am Kartenverkauf, der bereits massiv angelaufen ist. Seinen Hochrechnungen zufolge könnte sogar das Ergebnis von 2007 erreicht werden. Damals wurde "Hair" in der (deutlich größeren) Eishalle gezeigt – vor insgesamt 12.880 Zusehern. Um wieder auf einen solchen Wert zu kommen, müssten in der Pölz-Halle 20 Vorstellungen gespielt werden. Fürs Erste sind 14 veranschlagt. Wann um die eine oder andere Zusatzvorstellung aufgestockt werde, ist aber nur eine Frage der Zeit.