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Fünf Monate lang liebevoll gepflegt: Ein "Baby", das älter ist als die eigene Oma

Von Gerald Winterleitner, 14. Juli 2017, 00:04 Uhr
Fünf Monate lang liebevoll gepflegt: Ein "Baby", das älter ist, als die eigene Oma
Dieses Steyr "Baby" 50, Baujahr 1936, wird kommende Woche mit den MAN-Geschäftsführern Thomas Müller (Produktion) als Fahrer und Karl-Heinz Rauscher (Personal) als Co-Pilot bei der Ennstal-Classic an den Start gehen. Bild: MAN/Moser

STEYR. Start bei der Ennstal-Classic: MAN-Ausbildner und Lehrlinge restaurierten einen Steyr 50.

"An diesem ,Baby‘ sieht man, wie gut die Techniker in Steyr schon damals drauf waren", sagt Peter Kranawetter (17). Der MAN-Lehrling im zweiten Lehrjahr ist einer jener "Väter", die dem Steyr "Baby" 50, Baujahr 1936, in wochenlanger akribischer Kleinstarbeit neues Leben eingehaucht haben. "Das war ein besonderes Gefühl, beim Mitfahren und beim Restaurieren. Auch weil unsere Meister enorm viel Vertrauen in uns gehabt haben."

Das bewiesen diese in der Tat. Denn die MAN-Ausbildner um "Baby-Projektleiter" Johann Ratzberger hatten von der Geschäftsführung den Auftrag erhalten, dieses schon betagte Prunkstück der Steyrer Automobilgeschichte für einen Einsatz bei der kommende Woche beginnenden Ennstal-Classic wieder flottzumachen. Thomas Müller, neuer Geschäftsführer Produktion und Oldtimer-Fan mit enormem Faible für die Tradition in Steyr, hatte diesen Einfall gehabt: Es könne doch nicht sein, dass diese Rallye ohne einen Stopp im MAN-Werk durch Steyr führe.

Von Grund auf erneuert

Nun wird es am Freitag, 21. Juli, ab 13 Uhr eine 135 Meter lange Gleichmäßigkeits-Sonderprüfung auf dem Werksgelände geben. Im Anschluss findet sogar eine Mitarbeiter-Oldtimer-Trophy samt MAN-Fest statt. Und: Die Geschäftsführer Müller und Karl-Heinz Rauscher, der auch ein Buch über das Steyr-Baby geschrieben hat, werden mit dem 22 PS starken MAN-Baby bei der Ennstal-Classic an den Start gehen.

"Was wir gemacht haben, das gibt es weltweit nicht", sagt Ratzberger. Denn bei dem Fahrzeug, das "optisch von weitem gut ausgesehen hat", wurde gemeinsam mit den Lehrlingen innerhalb von fünf Monaten nicht nur die Karosserie erneuert, sondern das "Baby" wurde auch technisch von Grund auf überarbeitet und in den Originalzustand gebracht. "Der Motor etwa ist zwar tadellos gelaufen", sagt Ratzberger, "wir haben ihn zum Glück dennoch zerlegt und dann erst gesehen, dass Kolben und Ventile zu erneuern waren." Die Lehrlinge hätten sich bei den Arbeiten jedenfalls überaus bewährt. Die Beschaffung der Ersatzteile sei sehr herausfordernd gewesen, ergänzt Ausbildner Mario Haimberger, der sich auch um die acht Oldtimer-Lkw im MAN-Werk kümmert: Da habe es durchaus Phasen gegeben, an denen das Projekt an der Kippe gestanden sei. "Manchmal war es schon zum Verzweifeln", sagt Marco Stummer (17), "das ,Baby‘ ist ja um einiges älter als meine eigene Oma!"

Die 2000 Mitarbeiter im Steyrer MAN-Werk fiebern der Premiere "ihres" Babys bereits entgegen. Die Jungfernfahrt ist jedenfalls erfolgreich verlaufen. Ratzberger: "Den Damberg hinauf haben wir 30 km/h geschafft, die Spitzengeschwindigkeit beträgt 70 km/h."

 

Ennstal-Classic

An dieser Oldtimer-Rallye dürfen nur historisch wertvolle und bedeutende Automobile teilnehmen, deren Baudatum vor dem 31. 12. 1972 liegt und die eine Straßenzulassung besitzen. Die Ennstal-Classic dauert heuer von 18. bis 22. Juli. Start und Ziel sind in Gröbming. Am Freitag, 21. Juli, steht erst die Bergwertung Stoderzinken auf dem Programm, anschließend geht es über Spital/Pyhrn (11.10 Uhr) nach Steyr (13.10 MAN, 13.20 Stadtplatz, 14 Uhr Abfahrt).

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4  Kommentare
4  Kommentare
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B40CC (5 Kommentare)
am 22.07.2017 12:00

STEYR 50 "Baby" am Start der Ennstal Classic ?
Redakteur Laglstorfer hat da mit der "Teilnahme am Rennen" wohl etwas übertrieben.

Bei der Durchgangs-Kontrolle und Start zu einer Zeit-Sonderprüfung am Freitag in Spital am Pyhrn war von einem Steyr Baby weit und breit nichts zu sehen.

Außerdem gilt: Oldtimer Veranstaltungen werden generell auf Basis Gleichmäßigkeitsprüfungen durchgeführt.

Der Presse dafür ein dickes Minus, im Gegensatz dazu
höchsten Anerkennung der Restaurierungsarbeiten des MAN Teams.

Die alte Eisenstadt Steyr quasi als Zentrum mit Herz für die österreichische Automobilgeschichte:
Erinnern wir uns an den Nachbau des Siegfried Marcus Wagen vor gut einem Jahr durch Schüler der HTL Steyr mit anschließender Probefahrt, am Beifahrersitz Dr. Heinz Fischer.

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Peter1983 (2.250 Kommentare)
am 15.07.2017 08:27

Tolle Aktion, und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen!

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 14.07.2017 17:12

Wo sind unsere Profiraunzer und Suderer die an allem was aus zusetzten haben ?
Heraus mit euch !

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zeissi65 (463 Kommentare)
am 14.07.2017 13:11

Warum keine Kommentare ?? Für einfach sensationell besonders von Lehrlingen und Ausbilder so ein Projekt zu vollenden.Das kann sich sehen lassen - Toll

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