"Es sind schwarze Schafe"
STEYR. AK: 90 Prozent der Firmen behandeln Belegschaft korrekt.
Man kann es vom Blickwinkel aus verschieden bewerten: "90 Prozent der Firmen in unserer Region behandeln ihre Mitarbeiter korrekt", sagte gestern der Leiter der Steyrer Bezirksstelle der Arbeiterkammer, Gerhard Klinger, bei einer Halbjahresbilanz als Lob an den Sozialpartner. 98 Akte musste die AK dennoch eröffnen und 1768 Beschäftigte vertreten. "Es sind schwarze Schafe", sagte Klinger, "die Überstunden nicht bezahlen oder ihre Arbeitnehmer falsch einstufen oder um Zulagen prellen."
Weil Gesetzesbrüche zulasten der Arbeitnehmer auch einen unlauteren Wettbewerbsvorteil für diese Unternehmer bedeuteten, sei das "Schwarzbuch" der Arbeiterkammer, das die zehn ärgsten Sünder im Bundesland beim Namen nennt, voll berechtigt, sagte Klinger. Aus der Region Steyr und Kirchdorf scheint in der neuen Auflage des Schwarzbuches kein Betrieb auf. Haarsträubende Verstöße gab es dennoch: Ein Kegelbahnbetreiber aus dem Bezirk Amstetten musste seiner Kassierin 24.000 Euro nachzahlen, die der Frau vorenthalten wurden.