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Erboster Sparer hob mit Geldkoffer 150.000 Euro ab

Von Hannes Fehringer, 10. November 2017, 00:05 Uhr

GARSTEN. Raiffeisenbank will "Problemkunden" Konto kündigen. Vom Gesetz her geht das schwer.

Mit dem Gerechtigkeitsfanatiker ist nicht gut Kirschen essen. Der Landwirt liegt mit seinem Nachbarn im Clinch, ein örtliches Bauunternehmen überzieht er wegen vermeintlicher Gesetzesverstöße mit Anzeigen. Landespolitiker und Behördenleiter bombardiert er mit E-Mails, in denen er angebliche Machenschaften lokaler Seilschaften anprangert. Jetzt hat der Mann die Raiffeisenbank Garsten ins Visier genommen. Die Giebelkreuzer hätten ihn geschädigt, als er sich ein Auto in Budweis gekauft habe. Weil die Raiffeisen Landesbank das Geld für sich "arbeiten hätte lassen" und Tage verspätet nach Tschechien überwiesen hätte, habe er mehr bezahlen müssen als der ursprüngliche Wechselkurs in Kronen ergeben hätte.

Finanzmarktaufsicht alarmiert

In einem E-Mail tat er seinen Unmut über die Raiffeisenbank kund und teilte mit, dass er schon die Finanzmarktaufsicht (FMA) eingeschaltet habe, Wortlaut: "FMA in Wien wurde bereits informiert und Verfehlung der Bank festgestellt." Eine Nachfrage der OÖNachrichten ergab, dass der Ennstaler lediglich dort angerufen hat. "Er hat uns den Fall geschildert, und wir haben ihn aufgefordert, Unterlagen zu schicken", sagt Referentin Karoline Dobaczewsky, "dass wir bereits eine Verfehlung der Bank festgestellt hätten, stimmt daher nicht."

Gegenüber seiner Hausbank geriet der Bauer aber so richtig in Fahrt. Diese Woche löste er bei der Raiffeisenbank in Garsten sein Sparbuch auf und verlangte, dass ihm die 150.000 Euro Guthaben in bar ausbezahlt werden müssten. "Wir haben ihn auf das Sicherheitsrisiko aufmerksam gemacht und gebeten, dass er vorher bei einer anderen Bank ein Konto errichtet", sagt Andreas Schmidbauer, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Steyr. Nichts da: Der Mann beharrte auf Bargeld und stand mit dem Aktenkoffer in der Bank. Die Summe wurde dann aus mehreren Raika-Filialen gesammelt, mit dem Geldtransporter herbeigeschafft und dem Kunden ausgehändigt, während draußen eine Polizeistreife das Bargeschäft absicherte.

Bank will Kunden kündigen

Mit seinen Anschwärzungen hat der "Problemkunde" den Geduldsfaden der Garstener Raiffeisenbank überstrapaziert. In einem E-Mail appellierte das Geldinstitut betont höflich, der Mann möge doch die Bank wechseln: "Ihren Mails entnehme ich jedoch, dass der Karren ziemlich verfahren ist und wir trotz aller Bemühung Ihnen offenbar nicht die Beratung bieten können, die Sie erwarten. Ich empfehle Ihnen daher, dass Sie Ihre gesamte Bankverbindung mit uns beenden", schrieb Geschäftsführer Gerald Ruttensteiner. Der "Problemkunde" denkt nicht daran. Eine seit einem Jahr geltende neue Gesetzeslage gibt ihm das Recht auf sein Girokonto wie jedem anderen EU-Bürger. Die Bank legte jetzt ein Mail nach, der Herr möge sie wenigstens mit seinem sonstigen Seelenkram verschonen. Schmidbauer überlegt immer ernsthafter, den Rausschmiss des "Problemkunden" doch zu wagen: "Das Gesetz wurde geschaffen, um Roma und Sinti ohne festen Wohnsitz eine Bankverbindung zu geben." Es könne aber nicht beabsichtigt sein, Plagegeister zu schützen.

 

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