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Ein Augenmensch sucht den Dialog mit der Kälte

Von Till Mairhofer, 18. Oktober 2013, 00:04 Uhr
Kulturszene
Klaus Wieser Bild: privat

STEYR, BAD HALL. Bestimmt das Leben des Menschen von Heute noch ein Sein? – Läuft nicht alles, je schneller zu leben vorgegeben, wenn überhaupt, im Rückblick ab? – Als das Gewesene . . .? Dieses festzuhalten ist wohl die vordringlichste Berechtigung für Literatur in Buchform.

Gedichtbände, zwar seit Jahren im Abseits, liefern dafür die zeitgemäße – weil auf den Punkt gebrachte – Antwort. Wer sich beispielsweise als Leser darauf einlässt, kann wieder sehen und fühlen lernen oder zum (Nach-)denken finden oder es vielleicht auch erst erlernen.

Klaus Wiesers „dialog mit der kälte“, eben erschienen im Verlag der Provinz, gehört zu diesen Nischenprodukten. Seine Gedichte entspringen der lyrischen Tradition des 20. Jahrhunderts: sind weitestgehend ›Naturgedichte‹, die sich allerdings auf Wanderschaft begeben haben. Und dies in mehrerlei Hinsicht. Einmal vom Nahen (Oberösterreichs Almen) ins Ferne (Die afrikanische Wüste), dann auf einer weiteren Ebene vom Ich zum Du.

Alles was dieser Autor in ungereimten Versen hier vorlegt, hat er durch-lebt, er-gangen, er-fahren, in Skizzenbüchern kalendarisch festgehalten und später – mitunter auch am Schreibtisch – im Verdichten hinterfragt. Immer: erstens Auge, zweitens Wort, drittens Form. So präsentieren sich seine allesamt strophischen, meist kurzzeiligen Gedichte wie Stecknadelköpfe, phänomenologisch in die Landschaft gesetzt: „nach schwerem regen / dampft der ebenforst / krümmen sich farn / und triefende äste“

Oder: „die wenigen felder / schmale grüne teppiche schmiegen sich / an das flussufer / darüber thronen / die berberburgen / aus stampflehm“

Auf einer Meta-Ebene aber – und das macht Wiesers Gedichte literarisch interessant – durchzieht die meisten ein gesellschaftskritischer und/oder psychoanalytisch nachvoll-ziehbarer Bezug: Tastend, suchend, unaufdringlich, weil was dasteht nie aufgesetzt sondern abgerundet ins Gesamtbild des philosophierenden Betrachters passt.

Schon das erste Gedicht des Bandes „flaute“ trägt dieses Programm in sich, denn „bis auf den grund / konnte ich sehen“.

Eine Kunst, die Klaus Wieser beherrscht, und die auch Erich Fröschl angeregt haben mag, diesen Lyrikband mit einem einnehmenden Schutzumschlag ausgestattet zu haben und zudem zu weiteren fünf Schwarz-Weiß-Grafiken im Buch.

Heute wird vorgelesen

Klaus Wieser, wohnhaft in Bad Hall und ebendort als Lehrer im Einsatz, liest im Rahmen des 12. Steyrer Literaturherbstes aus seinen Gedichten. Die Veranstaltung findet heute Freitag, 18. Oktober, in der Stadtbücherei Steyr statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Ebenfalls lesend im Einsatz sind Sabine M. Gruber, Lili Sieberer und Josef Preyer.

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1  Kommentar
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traumfrau (179 Kommentare)
am 19.10.2013 10:13

also hr. wieder was sie da verzapfen ist geistiger Müll und hat auch keinen sinn. !!

sie leben damit in der Vergangenheit,das ist schlecht und in der Zukunft oder jetzt zu leben ist ein kathasstrophe,denn wir werden umhüllt von negatieven dingen, wo es kein zurück gibt.

jeder muss sich sein leben selber gestalten wie er glaubt und soll den sogennannten geistesbrüdern nicht ernst nehmen,sondern jeder soll sich selber ernst nehmen,dann hat er eine chance zu leben.
die anderen dinge des lebens kann man nicht steuern,die sind selbst erzeugt,die erde ist kaputt, die luft ist kaputt,der mensch ist zu einer gierigen Bestie geworden,wo es nur um geld und gier geht,die Rettung ist da nicht mitzumachen,an gott zu glauben und die gezeigten Fügungen erkennen und daraus schlüsse zu ziehen.

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