Diebe montierten am Friedhof Kreuze und Vasen ab
STEYR. Das entwendete Schatzl-Kreuz ist mehrere Tausend Euro wert – und zumindest 50 Kilo schwer.
Eine Bande Kupferdiebe hat den Steyrer Friedhof heimgesucht. Nebst anderem ließen die unbekannten Täter ein wertvolles Kreuz und eine Bronze-Madonna mitgehen. Zwei Kreuze, die zu fest verankert waren, blieben umgebogen und sichtbar beschädigt auf den Gräbern zurück. Auch eine Reihe von Vasen und Laternen haben sie mit Brachialgewalt an sich gerissen, großteils mitsamt den Steinsockeln, auf denen sie angebracht waren.
Bei dem Kreuz, dessen Fehlen als Erstes bemerkt wurde, handelt es sich um eine Arbeit des Künstlers Fritz Schatzl. Der Materialwert des zumindest 50 Kilogramm schweren Kupfer-Kunstwerks liegt bei mehreren Hundert Euro, der tatsächliche Wert bei einem Vielfachen davon. "Das Schlimmste wäre jetzt, wenn es irgendwo eingeschmolzen wird", so Friedhofsverwalter Josef Stubauer. So ein Kunstwerk sei nicht reproduzierbar.
Wann die Täter auf dem Friedhof aufgetaucht sind und ob ein- oder mehrmals, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die ersten Meldungen über entwendete Grabgegenstände sind ab Mittwoch vergangener Woche eingegangen. Eine Begehung des Friedhofs mitsamt der Polizei fand gestern Vormittag statt. Stubauer: "Es kann aber leicht sein, dass wir noch gar nicht alle Gräber wissen, wo etwas fehlt."
Billiges blieb zurück
Mehrere Vasen und Laternen, die abmontiert wurden, haben die Täter auf dem Friedhof zurückgelassen. Die meisten davon sind aus billigerem Metall gefertigt und folglich nicht so wertvoll.
Stubauer geht davon aus, dass die Bande bewusst den Winter genutzt hat, um auf dem Friedhof reiche Beute zu machen: "Es sind jetzt doch deutlich weniger Besucher hier. Außerdem hat der Schnee einiges zugedeckt."
Betroffen vom groß angelegten Diebstahl ist in erster Linie der vierte Friedhofsabschnitt, jener Teil also, der direkt an die Aufbahrungshalle anschließt. Dort dürften die Täter auch ihr Fahrzeug geparkt haben.