Die letzten "Mekam-Tonnen" sind ein Verkaufshit in Deutschland
AMSTETTEN. Mit Mülltonnen mit zwei Trennkammern für Rest- und Biomüll gingen manche Gemeinden im Bezirk Amstetten eigenen Weg.
"Hier geht ein Stück Lokalgeschichte zu Ende", sagt der Geschäftsführer des "Gemeinde-Dienstleistungsverbandes Region Amstetten" (gda), Wolfgang Lindorfer. Dieser Tage werden zügig die letzten 12.000 alten "Mekam-Tonnen" aus dem Verkehr gezogen und für die Haushalte gegen eine 240-Liter-Restmüll- und einer halb so großen Biotonne ausgetauscht.
Der Kommunaldienstleister gda hieß vor 20 Jahren noch bieder "Bezirksabfallverband" und taufte sich dann auf "Gemeindeumweltverband" (GVU) um, als in seinen Reihen ein Streit um die Gebinde für die Müllabfuhr entbrannte. Der Amstettner Umweltgemeinderat Anton Katzengruber (SP) hatte für seine Stadt die "Mekam-Tonnen" entdeckt, die er mit Trennwand und zwei Kammern für Bioabfall und Restmüll für viel praktischer für die Bürger hielt. Zunächst folgten einige SP-geführte Gemeinden wie auch andere Orte dem Beispiel und stellten ihre Koloniakübel auf "Mekam" um. Freude damit hatte man aber im Bezirksabfallverband nie. "Der Bioabfall aus der Mekam-Tonne war für die Kompostierung oft zu sehr mit Fremdstoffen verunreinigt", sagt Lindorfer.
Jetzt haben die letzten Mekam-Tonnen ausgedient. Auf den Plastikmüll kommen sie aber nicht: In manchen Gemeinden in Ostdeutschland gibt es das System noch. Lindorfer: "Ich kann die Altbestände um gutes Geld weiterverkaufen."