Der Puck ist wieder heiß für "das Derby"
STEYR, AMSTETTEN. Das Farmteam des ECU Amstettner Wölfe überlässt den Zwangsaufstieg in die OÖ-Liga seiner Kampfmannschaft. Mit neuem Trainer freuen sich die Steyrer Panthers aufs Faceoff.
Der Obmann des ECU Amstettner Wölfe, Johannes Rosenthaler, hat so seinen Stehsatz: "Wir müssen schauen, dass unsere Buam das Eishockeyspielen nicht verlernen." Der Vereinsboss sagte seinen Spruch vor drei Jahren, als die Kampfmannschaft in die NÖ-Liga beordert wurde, weil dort bei der Konkurrenz Ex-Cracks aus der Bundesliga spielten. Die haben nun aufgehört. Also brummelte Rosenthaler wieder etwas vom "Nicht-Eishockeyspielen-Verlernen" in seinen Vollbart und nutzte einen Wink des Schicksals.
Das Farmteam der Wölfe hat die vergangene zweite Liga in Oberösterreich gewonnen, wäre den Verbandstatuten zum Aufstieg verpflichtet gewesen und wollte nicht der Prügelknabe der Erstliga sein. Ein Problem übrigens, das auch schon eine Meistermannschaft der Steyrer Panther hatte. Amstetten schickt nun seine Kampfmannschaft in die OÖ-Liga, während das Farmteam die schwächere NÖ-Liga bespielt. Von den Regeln her geht das wohl. Nach einem 12:2-Kantersieg in Traun und einem 10:4-Heimsieg über die Linzer Oldies sind die Amstettner auch schon wieder Tabellenführer, auch wenn Rosenthaler einschränkt: "Die Oldies fahren nicht gern aus Linz fort. Bei uns traten sie jetzt nur zu acht an." Das Wölfe-Einserteam – gecoacht vom Rechtsanwalt und Spielertrainer Matthias Schwab von der Kanzlei des Steyrer Eishockey-Urgesteins Willi Wetztl – hat einen Altersschnitt bei 28 Jahren. "Da ist’s schwierig, wenn man nur mit eineinhalb Linien kommt", sagt Rosenthaler.
Wenigstens ins Finale kommen wollen die ATSV Steyrer Panthers, die sich auf das Derby mit den Amstettnern riesig freuen. "Das hatte immer einen besonderen Charakter", sagt der stellvertretende Sektionsobmann Ralf Etzelsdorfer. Das mit den beiden tschechischen Klassespielern Marek und Zdenek Sekera aus Budweis verstärkte Team unter dem neuen Trainer Jindrich Kuba hatte nach erst drei Eistrainings in bislang zwei Ligarunden "natürlich noch Abstimmungsprobleme", sagt Etzelsdorfer. Trotzdem wurden die Traunsee Sharks aus Gmunden bereits auswärts 5:2 besiegt, wobei die Salzkammergütler auch Ambitionen hegen. Bei den Haien steht nämlich ab dieser Saison ein Altbekannter des österreichischen Eishockey hinter der Bande: Helmut Keckeis, der einst die Black Wings in Linz coachte und auch beim OEHV-Nationalteam bei der Analysearbeit mitgeholfen hat, ist der neue prominente Trainer der Gmundner. Keine Rechnung in der mit der Rückkehr der Amstettner sportlich bereicherten oö. Eishockeyliga darf man ohne den EC Wels machen, der sich mit den Ybbsstädtern früher einen Zweikampf um den Meisterpokal machte. Die Puckjäger in Traun gelten als Außenseiter im Titelkampf. Die Panther ärgert ein "unnötiges" 6:9 gegen sie.