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"Das war eine Stimmung wie beim Weltuntergang"

Von Gerald Winterleitner, 22. August 2017, 04:11 Uhr
"Das war eine Stimmung wie beim Weltuntergang"
Das Festzelt am Wachtberg wurde am Freitag sicherheitshalber geräumt.

BEHAMBERG. Nach Windspitzen von 86 km/h wurde das Wachtberger Zeltfest in der Nacht auf Samstag sicherheitshalber geräumt.

Vom ganzen Ausmaß der Sturm-Katastrophe beim Feuerwehr-Zeltfest in St. Johann im Walde im Bezirk Braunau mit zwei Toten und 140 Verletzten wussten die Organisatoren des Bezirksmusikfestes in Wachtberg am Freitagabend noch gar nichts. Sie brachen ihr eigenes Zeltfest kurz vor Mitternacht dennoch sicherheitshalber ab. Diese Entscheidung von Obmann Martin Reisenhuber war mutig, und eine mit Weitsicht.

OÖN: Sie haben das Wachtberger Musikfest bei der 42. Auflage erstmals abgebrochen. Warum?

Der Wind ist immer stärker geworden. Unser Zeltverleiher hat einige Feste im Innviertel bestückt und daher von den Problemen dort gewusst. Auch unsere Feuerwehr hat uns gewarnt. Da war die Entscheidung nicht schwer. Um 23.30 Uhr war Schluss.

Wie stark war der Wind?

Während des Festes wurden bei uns oben bereits Böen von 86 km/h gemessen. Das ist schon extrem und auch kein Spaß mehr im Zelt. Das hat schon richtig gewackelt. Das war eine richtige Weltuntergangsstimmung, wenn der Wind über Steyr herauf zu uns bläst.

Wissen Sie, welche Windspitzen so ein Zelt überhaupt aushält?

Laut Berechnungen müsste es bis zu 100 km/h aushalten. Es wurde auch alles ordnungsgemäß aufgebaut, wir haben nach der Sturmnacht dennoch nachgesichert.

Warum?

Auf der Windseite hat es einige Sicherungsnägel herausgezogen.

Wie groß sind diese Nägel?

Das Zelt ist mit rund 70 Zentimeter langen Nägeln im Boden verankert. Aber 20 Zentimeter weit hat es diese bei den Böen herausgezogen. Bei uns war der Sturm nach zwanzig Minuten aber wieder vorbei.

Wie schwierig war es, das Zeltfest mitten im Feier-Trubel erstmals abzubrechen?

Zum Glück gar nicht, auch weil der Alkoholspiegel bei den Leuten noch sehr gering war. Das Zelt ist für 1200 Personen ausgelegt, zum Zeitpunkt des Abbruchs waren rund 650 Gäste da. Aber die haben das Gelände friedlich geräumt und hatten auch Verständnis dafür. Die Stimmung war durchaus gut. Auch wenn sich zuerst einige wegen des Eintrittsgeldes beschwert haben.

War da bereits das Ausmaß der Katastrophe im Innviertel klar?

Nein. Wir sind in der Nacht noch im Musikheim beisammen gesessen und haben dann die ersten Bilder aus Braunau gesehen. Das macht schon betroffen. Am nächsten Tag haben daher auch alle Verständnis für unseren Abbruch gehabt. Und mit insgesamt 5000 Besuchern am gesamten Wochenende war unser Fest dennoch ein Erfolg.

Finanziell ist der Abbruch aber eine deutliche Einbuße.

Natürlich, aber Sicherheit geht vor. Eine weitere heftige Böe hätte vielleicht gereicht, und die Katastrophe wäre da gewesen. Wichtig ist, dass sich niemand verletzt hat. Das wäre kein Geld der Welt wert.

Und dann hätten Sie als Obmann den Kopf hinhalten müssen...

...klar, als Veranstalter ist man in der Zwickmühle. Wenn etwas passiert, wird immer ein Schuldiger gesucht, auch wenn man nichts dafür kann.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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fischersfritz (1.514 Kommentare)
am 22.08.2017 10:38

Bravo!
Hätte auch in St. Johann geschehen sollen.

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ruhigblut (1.333 Kommentare)
am 22.08.2017 20:48

Hätte, kunnti, wari!!!
Der Sturm war innerhalb 2 Minuten da, selbst wenn sie 1 Stunde vorher geräumt hätten, bis alle weg gewesen wären, hätte es zu lange gedauert.
Manche waren zu Fuß am Fest und wären im Wald gewesen beim Sturm und dort sind die Bäume wie Streichhölzer geknickt.

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steeple (85 Kommentare)
am 23.08.2017 12:37

Ganz genau! Und dann hätte es sicherlich geheißen: Feuerwehr schickt Unschuldige in den Tod!

Das Wort EIGENVERANTWORTUNG ist für (zu) viele schon ein Fremdwort...

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hepusepp (6.259 Kommentare)
am 22.08.2017 06:38

Eine sehr kluge Entscheidung!

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