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Das Ende des Tunnels vor der Landtagswahl

Von Hannes Fehringer, 03. September 2015, 00:04 Uhr
Das Ende des Tunnels vor der Landtagswahl
Das Warscheneck bekommt kein Loch: Landeshauptmann Pühringer erteilte dem Tunnel eine Absage. Damit müssen neue Lifte durch das Naturschutzgebiet. Bild: cb

Der Landeshauptmann lehnte die Röhre durch das Warscheneck ab. Für neue Lifte soll Naturschutzgebiet abgetauscht werden.

Einen Zusammenhang mit der bevorstehenden Landtagswahl werden auch die schwarzen Parteistrategen nicht verhehlen können: Ausgerechnet bei der ORF-"Wahlfahrt", einem Sendeformat des Landesstudios, am Dienstagabend in Hinterstoder verkündete Landeshauptmann Josef Pühringer, dass das Projekt eines Tunnels für eine Standseilbahn durch das Warscheneck gestorben sei. "Der Tunnel ist wirtschaftlich nicht darstellbar und in Zeiten wie diesen auch nicht finanzierbar", sagte es der Landeshauptmann den Touristikern der Pyhrn-Priel-Region und der Schröcksnadel-Gruppe als Liftbetreiber von Wurzeralm und Höss durch die Blume, dass das Land dafür kein Fördergeld übrig hat. Keinen Zweifel ließ Pühringer daran, dass er die Röhre durch das Kalkgebirge auch sonst ablehnt: "Der Eingriff in die Natur ist zu stark."

Prompt begrüßte es gestern der Umweltdachverband als "Sieg der Vernunft, dass das "absurde Tunnelprojekt endlich vom Tisch" sei.

Projektbetreiber wie Herbert Gösweiner, Vorsitzender der Tourismusregion Pyhrn-Priel, und Helmut Holzinger, Chef der Liftgesellschaft, müssen sich geradezu verhöhnt fühlen. Die Röhre wurde ihnen vom Naturschutz der Behörden in Vorgesprächen als umweltverträglichste Variante nahegelegt, nachdem Gondelbahnen über den Berggrat abgelehnt worden waren. Für Stellungnahmen ließen sie sich gestern lieber von der PR-Agentur "Milestones in Communication" vertreten, die für Pühringer auch schon die Kommunikation zur Spitalsreform in die Hand nahm. Sprecherin Toril Fosen verwies denn darauf, auf den zweiten Teil der Botschaft Pühringers bei der "Wahlfahrt" des Rundfunks nach Hinterstoder zu achten: "Wir freuen uns, dass er hinter der Erweiterung und dem Zusammenschluss der Skigebiete steht." Pühringer versprach nämlich mit der Absage des Tunnelprojektes im selben Atemzug eine "Verbindung der beiden Skigebiete", wofür man eine "machbare Variante" finde.

Fosen konnte für ihre Klienten noch keinen "Plan B" verlautbaren. Den aber scheint es in manchen Köpfen schon zu geben. Bei der jüngsten Sitzung des Kuratoriums des Nationalparks Kalkalpen setzte sich Nationalparkdirektor Erich Mayrhofer bei den Alpinvereinen arg in die Nesseln, als er ein Tauschgeschäft anregte: Im Naturschutzgebiet des Warschenecks gebe es wenig wertvolle Almwiesen, die nur von Kühen zertrampelt würden, während höchst interessante Biotope außerhalb der Zone lägen. Über die Stubwies könnten Lifte und Pisten von Vorderstoder zur Wurzeralm geführt werden, im Gegenzug könnte man echte Naturjuwele einhandeln. Einen Flächentausch hält auch Christian Dörfel, VP-Landtagsabgeordneter und Kuratoriums-Vorsitzender, für einen "gangbaren Weg". Eine Verbindung der Skigebiete sei unverzichtbar für die Region. Mayrhofer selbst will den Streit im Kuratorium nicht kommentieren. Für den Nationalpark sieht er keine Berührung, wenn nun doch Gondelbahnen über die Bergkogel schweben sollten: "Das Erweiterungsgebiet des Nationalparks wird aufgrund der Höhenlage nicht erfasst."

Der Bürgermeister von Spital am Pyhrn, Ägidius Exenberger (SP), hat den Todesstoß, den der Landeshauptmann dem Tunnelprojekt versetzt hat, mit Argusaugen beobachtet. Er erinnert daran, dass es aus Linz alte Versprechungen für die Wurzeralm gebe: "Wir brauchen die Skigebietserweiterung, damit wir mehr Wochenurlauber bekommen. Wir können nicht nur von Tagesgästen leben."

Wie sehr Pühringers Absage des Tunnelprojektes die Alpinverbände und Naturschützer besänftigt, bleibt abzuwarten. Herbert Jungwirth, Alpenverein-Vertreter und Vizeobmann im Nationalpark-Kuratorium, hielt den Tunnel "die ganze Zeit schon für ein Scheingefecht". Vom Naturschutzgebiet werde man nicht einmal einen Flecken für neue Lifte abzwacken: "Die einzige Lösung ist ein Shuttlebus zwischen Hinterstoder und der Wurzeralm."

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.09.2015 12:30

ich kann mir nicht vorstellen, daß sich ein massiver Ausbau der Schigebiete jemals lohnen wird. Das sind regionale Schigebiete, mehr ist nicht drinnen.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 04.09.2015 10:34

Schon mal in dem Skigebiet gewesen um hier schlau mitreden zu können? Wenn zur Hauptsaison die Zufahrt zum Ort Hinterstoder wegen Überlastung gesperrt werden muss, dann braucht man nicht herum diskutieren ob sich das lohnt!

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naalso (2.144 Kommentare)
am 03.09.2015 10:43

Abtausch von Naturschutzgebieten? Was soll denn das? Ist ein Gebiet naturschützenswert, dann bitte als Naturschutzgebiet ausweisen und so belassen. Nur weil ein paar verblöttttete Touristiker glauben, dass ebensolche Schifahrer noch mehr Pistenkilometer brauchen, ist ein Naturschutzgebiet nicht mehr schützenswert???????

WAS FÜR EIN ABERWITZ!

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 04.09.2015 10:52

Na weil es so manchen Pflanzen egal ist ob das jetzt ein Naturschutzgebiet ist oder nicht. Es wird ja hier so manches mal so getan als ob auf einer Skipiste nichts mehr wachsen würde! Tatsache ist vielmehr würde es keine ALmwirtschaft geben (diese findet auch auf Skiepisten statt) gebe es ser viele Pflanzen nicht mehr denn dann wäre in dem Gebiet nur mehr Wald und Latschenfelder vorhanden. Abgesehen davon wer regt sich auf, dass das Naturschutzgebiet Welser Heide einfach abgeändert wird um noch einen Einkaufstempel zu errichten oder noch einen Wohnblock irgendwo hinzustellen. Klar Wohnungen braucht man aber würde man der Landflucht entgegen wirken in dem man auch Arbeitsplätze am Land schaft (zB. durch eine Skigebietserweiterung und auch andere Maßnahmen) bräuchte man diese Wohnungen nicht in der Stadtnähe, denn in der Pyhrn Priel Region sind noch genügend Wohnungen und auch Häuser vorhanden.

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Telekia (140 Kommentare)
am 04.09.2015 23:54

Solche Aussagen über die Pflanzen auf Schipisten kann nur jemand schreiben, der keine Ahnung von biologischen Zusammenhängen hat! Intensiver Schibetrieb hat sowohl auf Boden als auch auf die Vegetation belastende Auswirkungen! http://homepage.uibk.ac.at/~c71738/publikationen/nech-pub-Dateien/anl99.pdf Auf Abbildung 1 sind die belastenden Faktoren gut zusammengefasst.
Und haben Sie schon einmal beobachtet, was z.B am Frauenkar auf den Pisten und was abseits der Pisten wächst? Haben Sie den Unterschied bemerkt oder gehen Sie im Sommer nicht auf den Berg?
Eine Abänderung/Abtausch eines Naturschutzgebietes ist immer empörend und kurzsichtig, aber wo ist das in der Welser Heide geschehen? Am Welser Flugplatz (Natura 2000-Gebiet)konnte die Ausweitung des Gewerbegebietes ja glücklicherweise verhindert werden.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 08.09.2015 11:25

Dann müssen wir aber die Pflanzen im Wald betrachten, denn ohne der Skipiste wäre nämlich dort alles Waldgebiet siehe Abfahrtsstrecke von der Dümlerhütte (ja dort war mal eine). Zur Info ich bin auch im Sommer dort oben und nicht nur im Winter und ich kenn sogar die Welser Heide und dort wird in den nächsten Jahren die Stadt erweitert. Ihre Info zu der Studie die abgesehen davon schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat (zumindest die zitierten Fachbücher und Studien) ist grundsätzlich Interessant, zumal diese Hauptsächlich die Problematik der künstlichen Beschneiung thematisiert. Am Frauenekar liegt nach wie vor nur Naturschnee und ich habe noch nichts davon gehört, dass dieser Umstand demnächst geändert werden soll, mit oder ohne Skigebietserweiterung (es macht nämlich auch keinen Sinn so wie im letzten Winter bei über 2 m Naturschnee noch Kunstschnee dazu zu machen und im Dezember hätte es sowieso nichts geändert weil auf den anderen Pisten kein Schnee war)

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enzo17 (37 Kommentare)
am 03.09.2015 10:04

Ja, der Jungwirth ist einfach eine dumme Nuss!

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Telekia (140 Kommentare)
am 03.09.2015 10:48

Haben Sie auch Argumente oder nur Beleidigungen? Warum ist der Schutz der Natur und ein Shuttlebus dumm?

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 03.09.2015 10:58

Man will ja Schi fahren und nicht Bus fahren! Abgesehen davon gibt es eh schon einen Skibus in der Region! Tatsache ist er will einfach beim Skitouren gehen "alleine" am Berg sein und nicht über eine Piste fahren müssen.

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Telekia (140 Kommentare)
am 03.09.2015 14:14

Schi fahren kann man ja ohnehin, sowohl in Hinterstoder als auch auf der Wurzeralm! Und für die, diese Abwechslung wollen, reicht ja wohl ein Shuttlebus. Und da muss man nicht zusätzlich Natur zerstören und hat eine Landschaft, die Touristen auch im Sommer schätzen. (Kennen Sie den Feuerkogel zur schneefreien Zeit? - wäre eine Exkursion wert!)

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suedostwind (109 Kommentare)
am 03.09.2015 15:06

Ja, Schi fahren kann man - noch - auf der Wurzeralm. Diesen Winter wahrscheinlich noch - dann - so kann ich mir vorstellen,wird vom Schröcksnadel zugesperrt. Alles völlig überaltert. Und mit dem Thema schnellere und bessere Lifte braucht auch keiner kommen, wo sollen den die Schifahrer hin? Blockabfertigung am Frauenkar - wenn da ein schneller 6er Lift raufgebaut wird, wirds oben eng. Und was ist am Feuerkogel im Sommer so besonders bzw. eine Exkursion wert?

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Telekia (140 Kommentare)
am 03.09.2015 21:37

Das "Besondere" am Feuerkogel, wenn er nicht gnädig von Schnee bedeckt ist, kann man gut auf diesem Foto sehen: http://www.bergspechte.at/upload/files/Sepp_eko_Erschliessungswahnsinn.pdf
Auch die Fotos von Hechenblaikner sind aufschlussreich:http://www.hechenblaikner.at/werkserien/new-dimensions/ oder http://www.hechenblaikner.at/werkserien/bergwerk-3/

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 04.09.2015 07:50

Ja so kann man auch bauen, man kann aber auch so bauen wie auf der Wurzeralm oder in Hinterstoder wo auch in den letzten 10 Jahren neue Pisten gebaut wurden (2000er Lift, Panoramalift, Hannes Trinkel Weltcup Abfahrt, Frauenkar die Schwarze Piste ...). Nur wenn ich halt kein Skifahrer bin so wie sie dann ist natürlich alles zu viel, und es denkt niemand daran die Natur so zu zerstören, dass im Sommer das ganze nicht mehr zum Anschauen ist.

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c.sainz (1.259 Kommentare)
am 03.09.2015 08:26

Es sei auch einem Herrn Jungwirth gesagt dass es durchaus Alpenvereinsmitglieder gibt, die nicht an der Unantastbarkeit diese Naturschutzgebietes festhalten. Wahrscheinlich fürchtet er sich darum, dass er bei einer Verbindung nicht mehr "wild" durch die Natur laufen kann. Ein jeder der im Winter schon mal die "Massen" an Skitourengehern gesehen hat am Warschenek weiß was gemeint ist.

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