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Bürgermeister befürchten einen vom Land befohlenen "Badeschluss"

Von Hannes Fehringer, 11. April 2018, 00:04 Uhr
Bürgermeister befürchten einen vom Land befohlenen "Badeschluss"
Das Freibad in Garsten: Im Ballungsraum wird das Defizit wohl nie über 50 Prozent steigen. Bild: OON

STEYR/KIRCHDORF. Als Bedingung für Landesförderungen sollen die Freibäder in den Gemeinden wenigstens die Hälfte der Betriebskosten erlösen. Das ist einfach gesagt, bemängeln die Bürgermeister.

Seit Jahren schlägt Wolfgang Veitz (SP), Bürgermeister der Bezirkshauptstadt Kirchdorf, die Forderung des Landesrechnungshofes in den Wind. Für die Prüfer ist das Freibad ein Luxus, den sich die Gemeinde in ihrem Haushalt längst nicht mehr leisten kann. Die Kirchdorfer sollen besser in die Becken des zweieinhalb Kilometer entfernten Nachbarortes Micheldorf schwimmen gehen, riet der LRH. Aber kein Mensch in der Stadt würde es verstehen und Veitz könnte gleich seinen Hut nehmen, würde er das Freibad zusperren, worauf die Linzer Rechnungsprüfer massiv drängen. "Unser Bad können wir den Bürgern nicht wegnehmen, damit würde der ländliche Raum weiter ausgehöhlt", sagt Veitz. Kirchturmdenken habe man ohnedies längst abgelegt: Die Familien kühlen sich im Kirchdorfer Freibad ab, die Jugend findet in Micheldorf Action, die Eintrittskarten gelten gemeindeübergreifend in beiden Bädern. Veitz kann bei 4960 Einwohnern in seiner Stadt mit einem Kostendeckungsgrad von 35 Prozent des Badebetriebes leben: "Unser Bad ist in Schuss, wir betreiben es natürlich weiter."

"Die Gemeinde braucht auch ein Benefit für ihre Bürger. Das Freibad im Sommer gehört dazu", sagt Garstens Bürgermeister Anton Silber (VP), dessen Freibad an Hitzetagen von vielen Steyrern gestürmt wird und wegen der Massen die Vorgabe der fünfzigprozentigen Kostendeckung im Normalfall locker schafft. Nur wenn die Ferien völlig verregnet sind, kann selbst in Garsten die Rechnung knapper werden, sagt Silber: "Wir haben mit unserer Zentrallage gewiss einen Vorteil."

Mehr zum Thema: Pro & Contra - Müssen Bäder wirtschaftlicher werden?

"Killervorgaben"

Von einer "Killervorgabe" spricht der Bürgermeister von Laussa, Josef Gsöllpointner (VP). Das Freibad in der Ennstalgemeinde ist für die Kletterer, die sich vor und nach ihren Touren gerne im Wasser erfrischen, ein wichtiges Tourismusangebot, beschert der Gemeinde aber einen jährlichen Abgang von 35.000 Euro. Wie er einen Kostendeckungsgrad von 50 Prozent erreichen soll, weiß er noch nicht: "Eintrittspreise erhöhen alleine macht’s nicht aus. Da ist Kreativität gefragt."

Gemeindelandesrat Max Hiegelsberger (VP) knallt beim Bestreben die Freibäder rentabler zu machen, nicht nur mit der Peitsche, sondern verteilt auch Zuckerbrot. Für Gemeinden, die ihre Bäder über die fünfzigprozentige Kostenhürde bringen, gibt es in Summe mehr Fördergeld.

Die Budgetmittel dafür würden verdreifacht, stellte Hiegelsberger den folgsamen Gemeinden in Aussicht.

Wie sein Gaflenzer Nachbar und Amtskollege Günther Kellenreitner (VP) schaut sich der Weyrer Bürgermeister Gerhard Klaffner (SP) um ehrenamtliche Helfer um. Er hat im Gemeindeläufer Freiwillige mit Rettungsschwimmerausbildung aufgerufen, sich an ein paar Wochenenden als Bademeister zu betätigen. "Erste freiwillige Rettungsschwimmer haben wir schon gefunden", freut sich Kellnreiter. In Weyer sperrt das Freibad – ebenfalls eine Maßnahme zur Kostensenkung – erst Ende Mai auf – "auf die Gefahr hin, dass uns ein jeder den Vogel zeigt, weil wir bei der ersten Hitzewelle geschlossen haben", sagt Klaffner: "In Wirklichkeit wird sich einmal die hohe Politik entscheiden müssen, ob sie den ländlichen Raum noch will."

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