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Bürger erkämpfen sich jetzt Datenautobahn

Von Hannes Fehringer, 18. Oktober 2017, 04:19 Uhr
Das finstere Tal beim Internet: Bürger erkämpfen sich jetzt Datenautobahn
Eigene Datenleitung: „Eisvogel“-Besitzer Lucilla und Hubert Bernegger Bild: OON

MOLLN. Die Mollner Breitenau ist ein weißer Fleck im Netz. Das weiß auch der Vorstandschef der Energie AG, der hier wohnt. Gemeinsam mit der lokalen Kabelfirma folgt jetzt ein Plan

Die Saiblinge und Forellen in den Teichen der Markenfirma "Eisvogel" könnten nicht gefüttert, abgefischt und verpackt werden, hätte Chef Hubert Bernegger in die Einschicht der Breitenau nicht auf eigene Kosten eine Datenleitung für seine Computer legen lassen."Ohne diese Eigenanschaffung könnten wir nicht mehr existieren", sagt Prokuristin Eva Käferböck, "natürlich ist eine Aufrüstung auf Lichtwellenleiter für uns höchst interessant."

Was die private Versorgung betrifft, behilft sich der Konzernboss eines führenden Anbieters von Datenkabeln, Werner Steinecker, mit einer Satellitenschüssel. Der Vorstandsvorsitzende der Energie AG lebt in der Mollner Breitenau und geht mit der Internetübertragung von und zu seinem Wohnsitz über die Luft. Denn eine zukunftsfähige Internetverbindung hat die Bewohner des hinteren Tales noch nicht erreicht.

Musterprojekt in der Ramsau

Neidvoll blickt man aus der Breitenau hinüber ins Nachbartal auf Mollner Gemeindegebiet, in die Ramsau. Dort hat der geschäftsführende SP-Gemeinderat Martin Schober die 175 Hausbesitzer bis hinein zum Talboden in der Hopfing mobilisiert, einen flotten Internetanschluss zu fordern, wie es ihn sonst nur in den Gunstlagen der Städte gibt. Weil leere neben Kanal und Erdkabel der Energie AG verlegte Rohre vorhanden waren, gelang das Vorhaben. Von den 175 Hausbesitzern unterschrieben nur zwei den Vertrag mit der Energie AG nicht. "Die Leute surfen jetzt mit einer Schnelligkeit im Internet wie in einer Großstadt", freut sich Schober.

Energie AG rechnet nach

Unterdessen hat sich eine Bürgerinitiative formiert, die nach dem Muster auch die Breitenauer Streulage erschließen will. Steinecker hat den Initiatoren zurück gemailt, dass der Anschluss hier schwieriger werde, weil man keine vorhandenen Leerverrohrungen nützen könne. Er habe aber seinen Mitarbeitern von der Energie AG Telekom GmbH den Auftrag erteilt, "nochmals die Kosten zu ermitteln". Steinecker konnte sich vorstellen, für das Breitband in der Breitenau auch die vom Land OÖ "eigens für schwache Gebiete gegründete Fiber Service OÖ GmbH" ins Boot zu holen.

Zwischenzeitig ist die Energie AG bereit, um entsprechende Förderungen anzusuchen und das Projekt umzusetzen, wenn mindestens 80 Prozent der Haushalte anschließen. Weitere Bewegung brachte, dass Schober jetzt neben der Energie AG auch den örtlichen Kabelnetzbetreiber Brandstetter an den Tisch holte, der Leerverrohrungen beisteuern könnte. "Wir werden ein Konzept ausarbeiten", sagt der technische Leiter des Mollner Familienbetriebes, Phillip Prantner, der derzeit im Steyrtal fünf Ausbauprojekte in der Pipeline hat, "wenn ein Projekt zu groß wird, nehmen wir gerne einen größeren Anbieter herein."

Gleichzeitig mit dem Ausbau in der Breitenau sollen auch weiße Flecken im Hauptort Molln beseitigt werden. Man kann es Bürgermeister Fritz Reinisch (VP) positiv auslegen, dass er die Planer jedenfalls gewähren lässt: "Der Vollausbau bei der Breitbandversorgung ist höchst wichtig. Ich muss mich über den neuesten Stand aber erst noch schlau machen."

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2  Kommentare
2  Kommentare
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energiegenie (134 Kommentare)
am 24.10.2017 12:01

Breitbandausbau funktioniert nur, wenn möglichst alle mitmachen. Aufklärungsarbeit in der Nachbarschaft, wie diese in Nebelberg, Niederkappel oder Großraming gemacht wurde hilft da enorm. Um 22,90 (früher 19,90) +2€ Servicepauschale gibt es keinen Breitband und schon gar keinen Ausbau. Wenn Engagement und Zustimmung passen, dann baut entweder ein Provider oder die Fiberservice OÖ. 100 Haushalte auf 12km benötigen mit Sicherheit eine sehr hohe Quote.

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fr46 (2 Kommentare)
am 18.10.2017 10:08

Wir Bürger im Mollner Breitenauer Tal (bis zu 12Km vom Ortszentrum, mehr als 100 Haushalte betroffen) sind in einer absolut misslichen Lage.
Hier hat mehr als die Hälfte der Haushalte einen Internetanschluss mit weniger als 1 Mbit Datenrate, tlw. nur 256 Kbit, viele davon die bis vor einigen Jahren keinen DSL-Anschluss hatten, bekommen jetzt auch keinen mehr. Ich kenne Familien mit einigen Kindern, jeder hat sein Handy, Tablett, PC, will im Netz unterwegs sein und das gesamte Haus ist mit 512 Kbit angebunden. Da geht so gut wie nichts mehr !
Der Breitbandatlas stimmt in unserem Fall, das gesamte Tal ist ein weißer Fleck !
Die A1-Telekom hat nach wie vor keinerlei Ausbau im Plan, per UMTS, LTE sind wir nicht oder nur sporadisch abgedeckt.
Da wäre das in Diskussion stehende Projekt ein strahlender Lichtblick für uns. Wir können nur hoffen dass sich daraus etwas entwickelt und auch verwirklicht wird, nicht wieder wegen irgendeinem Grund im Sande verläuft.
Was bleibt:
Wir dürfen hoffen ...

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