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Bald darf wieder täglich Straßenmusik gemacht werden

Von Kurt Daucher, 20. Oktober 2014, 00:04 Uhr
Kommando retour: Bald darf wieder täglich Straßenmusik gemacht werden
Auch seine Gitarre darf bald wieder öfter erklingen. Bild: Daucher

STEYR. Steyrs Bürgermeister Gerald Hackl kündigt eine Rücknahme der verschärften Verordnung und eine Image-Politur an. Musiker Schuberth hofft, dass dieses Beispiel Schule macht.

Nachdem die verschärfte Steyrer Straßenmusikverordnung österreichweit Schlagzeilen gemacht hat, rudert die Stadt nun kräftig zurück. In der Stadtsenatssitzung am Donnerstag soll beschlossen werden, dass in der Innenstadt wieder sechs Tage die Woche Straßenmusik gemacht werden darf. Das teilt Bürgermeister Gerald Hackl im Gespräch mit der Steyrer Zeitung mit. "Wir haben da ein Image verpasst bekommen, das dem, was wir sind und sein wollen, nicht entspricht", so der Stadtchef.

Gemeinderat entscheidet

Laut einer Verordnung vom Mai, die vor allem auf die Einschränkung des Bettelwesens abzielt, ist Straßenmusik in Steyr derzeit nur an drei Tagen erlaubt, und das zu klar reglementierten Zeiten. Außerdem muss ein Straßenmusiker eine Platzkarte lösen und nach einer halben Stunde den Standort wechseln. Diese Regeln bleiben auch weiterhin in Kraft, so Hackl. "Aber es darf eben wieder jeden Tag musiziert werden."

Endgültig beschlossen werden soll die neue Verordnung in der nächsten Sitzung des Steyrer Gemeinderates. Diese findet am 13. November statt.

Solidaritätsfest findet statt

Paul Schuberth, der junge Akkordeonist aus Dietach, der eine große Kampagne gegen die Einschränkung der Straßenmusik initiiert hat, freut sich zwar über den Erfolg, der sich nun abzeichnet. Das für 3. November anberaumte Solidaritätskonzert im Museum Arbeitswelt wird aber wie geplant stattfinden. "Da werden wir eben ein Signal aussenden an andere Städte, die sich dann an Steyr vielleicht sogar ein Beispiel nehmen können", so der Musikstudent.

Anderswo hätten es Straßenmusiker nämlich sogar noch deutlich schwerer als hier: "Ich kenne in Linz einen Jazzgeiger, der von der Straßenmusik lebt. Der darf überhaupt nur einmal die Woche auf der Straße spielen, und dafür zahlt er sogar noch 14 Euro."

Fürs Solidaritätskonzert haben – wie berichtet – Musikgrößen wie Paul Gulda, Otto Lechner, Thomas Gansch und Krzystof Dobrek ihr Mitwirken angekündigt. Bereits um 14 Uhr geht in der Innenstadt ein großes Straßenmusikfest über die Bühne. Schuberth holt dafür selbstverständlich die notwendigen Genehmigungen ein.

Auslöser für die Steyrer Straßenmusikdebatte war der Fall Valentin Konecovsky. Der 44-jährige Bulgare lebt in Steyr und verdient mit der Straßenmusik seinen Lebensunterhalt (und den seiner Familie noch dazu). Per Unterschriftenliste haben sich mehr als 600 Unterstützer für ihn stark gemacht und eine Ausnahmeregelung für den Akkordeonspieler gefordert. Hackl: "Eine solche Ausnahme kann es nicht geben. So etwas ist für einmalige Veranstaltungen und nicht auf Dauer vorgesehen."

Das Konzert im Museum Arbeitswelt beginnt um 20 Uhr. Ganz in Straßenmusik-Art ist der Eintritt frei. "Wir freuen uns aber über Spenden", so Schuberth, der hofft, dass zumindest so viel Geld im Körbchen landet, dass er davon die Mietkosten im Museum zahlen kann.

 

Verordnung

Die „Regeln für Straßenmusik in Steyr“ wurden von der Bezirksverwaltung in einem fünfsprachigen Folder erläutert. Hier einige Auszüge aus der derzeit gültigen Verordnung:

Musizieren dürfen in Steyr nur Einzelpersonen und Gruppen von maximal fünf Personen. Straßenmusiker und -innen müssen mindestens 15 Jahre alt sein.

Spielzeit: Gespielt werden darf dienstags und donnerstags von 10 bis 12 und von 15 bis 17 Uhr, samstags von 10 bis 13 Uhr. (Dieser Passus soll nun wieder geändert werden, Anm. d. Redaktion)

Platzwechsel: Nach spätestens 30 Minuten müssen Straßenmusiker und -innen den Ort wechseln. Der neue Spielort muss mindestens 100 Meter vom bisherigen entfernt sein und in einer neuen Zone liegen. (Insgesamt gibt es zwischen Zwischenbrücken und Neutor bzw. Brucknerplatz vier solcher Zonen.)

Platzkarten: In der Innenstadt müssen sich Straßenmusiker und -innen vor ihrem Auftritt Platzkarten besorgen. Diese sind nach Vorlage eines amtlichen Lichtbild-Ausweises beim Stadtservice erhältlich. Pro Kalenderwoche werden maximal drei Karten ausgestellt.

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16  Kommentare
16  Kommentare
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( Kommentare)
am 22.10.2014 14:43

Die Häuser in der Enge sind großteils abgesandelt, da spielt es auch schon keine Rolle mehr, wenn sich davor ein paar Strassenmusikanten ihr Brot verdienen.

Leerstände von Geschäftsflächen gibt es immer wieder, wer will schon so eine Bude teuer mieten, in der jahrelang nichts investiert wurde.

Auch gehört ein striktes Radfahrverbot eingeführt, Schieben erlaubt, es kann nicht sein, dass die Enge zum Probeparcour für einen E-Bikehändler verkommt und die Stadtverwaltung schaut zu.

Auch werden die Gehflächen immer enger, weil Kleiderständer, Werbetafeln und diverse Ausstellungsstücke einfach vor die Geschäfte gestellt werden.

Das sind die Probleme, die angepackt gehören und nicht ein paar Musikanten, gegen die ein paar alte Vetteln sind.

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AltstadtbewohnerIn (59 Kommentare)
am 22.10.2014 23:01

sehen ist wohl auch keine Lösung! Suderanten und Querulanten beherrschen anscheinend das OÖN Forum. Welche Häuser in der Enge sind denn abgesandelt? Wo werden denn teure Mieten verlangt, ohne das etwas investiert wird? Woher beziehen Sie Ihre Informationen? Vom Suderantenstammtisch? Und dort schauen sie vielleicht auch zu tief ins Glas, daß Ihnen zu Fuß die Enge zu eng wird und sie Angst vor den e-Bikern bekommen? Oder sind Sie einfach nur neidisch auf Hausbesitzer, erfolgreiche Unternehmer und Leute, die sich ein e-Bike leisten können? Soviel Schwachsinn hab ich schon lang nicht mehr in einem Posting gelesen zwinkern

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Geronimo7 (385 Kommentare)
am 20.10.2014 16:17

Lieber Gerald Hackl danke, dass du diesen rechten Recken in Steyr nun doch nicht auf den Leim gehst.

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observer (22.145 Kommentare)
am 20.10.2014 15:51

wo sie die der anderen einschränkt und zur Belästigung wird. Die, die nicht dort wohnen und von der Musik nicht dauernd berieselt werden, die können das leicht ganz klass finden, anders die die den ganzen Tag so ein Gedudel ertragen müssen. Das gilt sogar für solche, die als Verkaufskräfte das den ganzen Tag vor der Geschäftstüre haben. Es ist wie die Weihnachtsmusik in einem Geschäft-vielen Kunden gefällt das, wenn sie raus gehen, dann haben sie wieder ihre Ruhe. Die die Musik den ganzen Tag anhören müssen, die haben davon mehr als genug. Jedenfalls zeigt sich bei diesem Fall, dass eine kleine Gruppe den anderen mit entsprechendem medialem Geschrei ihren Willen aufzuwingen kann, weil gewisse Politiker rückgratlos bis zum geht nicht mehr sind und Umfaller, sonst nichts. Wenn eine neue Intiative gegen die Musiziererei mit mehr Unterstützung kommt, können die PolitikerInnen ihre Meinung ja wieder ändern.

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segafredosteyr (117 Kommentare)
am 20.10.2014 11:44

Im "Zurückrudern" ist er ja weltmeisterlich unser BGM ,weil schlechte Presse mag er gar nicht zwinkern und jetzt wo bald Wahlen sind........
zum Thema:
ich find Strassenmusik grundsätzlich belebend, aber es soll wirklich am Amt vorgespielt werden um zu sehen ob es sich um Bettler oder Musiker handelt......nur wer solls entscheiden? Kulturamt Zineder?.... zwinkern Scherzerl!
mfg
Werner Leschanowsky

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Hank2705 (713 Kommentare)
am 20.10.2014 11:22

Wenn das Geschäft so viel abwirft, dass die Herren Musikanten ihren Lebensunterhalt und sogar den ihrer Familien mit diesen Einkünften begleichen, sollten sie natürlich, wie auch die meisten von uns, Steuer bezahlen.
Vielleicht kümmert sich die Finanzbehörde einmal darum!

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( Kommentare)
am 20.10.2014 10:58

Jetzt werden sich die alten Hausbesitzervetteln, die das Verbot angezettelt haben, mit ihren Kukidentis in den A.... beissen.

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 20.10.2014 10:34

kriegen Konkurrenz...

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Kyselak.war.hier (1.593 Kommentare)
am 20.10.2014 10:10

endlich mal ein vernünftiger schritt vom herrn hackl!

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ichauchnoch (9.778 Kommentare)
am 20.10.2014 08:31

Da gibt es eine Verordnung, um die sicher länger gerungen wurde,
dann kommen ein paar Leute von aussen und schon knickt der Bürgermeister ein. Das nenn ich Rückgrat! Wenn das Schule macht,
dann geht es bei allen Verboten so, zuerst kommen sie, dann wird geschrieen und dann wird zurückgenommen.
Das zeigt wieder einmal, wie erpressbar Politiker geworden sind.
Wenn dieses Beispiel Schule macht, dann geht's mit Steyr noch weiter bergab.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 20.10.2014 10:27

Ich bin Steyrer und bin echt froh, dass der Bürgermeister nicht lern- und beratungsresistent ist, sondern auch mal einen Fehler eingestehen und zurücknehmen kann!

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Gugelbua (31.812 Kommentare)
am 20.10.2014 08:19

die Anrainer tun mir jetzt schon leid.

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AltstadtbewohnerIn (59 Kommentare)
am 20.10.2014 06:49

Jetzt haben wir Innenstadtbewohner nach jahrelangem Einsatz für eine lebenswerte Altstadt endlich eine für uns erträgliche Lösung erreicht, und dann kommt jemand von Aussen und will in falsch verstandener Solidarität alles wieder zunichte machen. Damit uns niemand falsch versteht, wir lieben Musik, am liebsten aus allen Genres und wenn möglich richtig gespielt. Es gab ja an und für sich einen Leitfaden für Musiker, der, wenn man sich daran gehalten hätte, ja gereicht hätte. Aber genau jene Musiker, die jetzt am lautesten schreien haben sich nicht daran gehalten und 7 Tage in der Woche von 08:00 bis 19:00 ein schmales Repertoire in Dauerschleife gespielt. Ausserdem haben sie gute andere Musiker aus Steyr vertrieben, indem sie Ihre guten Standplätze (vor allem in der Enge) über Stunden hinweg einfach nicht freigegeben haben. Diese Eintönigkeit ist einfach nicht länger als 11 Stunden in der Woche zu ertragen! Daß jetzt Bürgermeister Hackl auf Zuruf von Wien wieder umfällt ist typisch!

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Kyselak.war.hier (1.593 Kommentare)
am 20.10.2014 10:07

haha, das ist wohl ein witz, oder?!
wie sah das engagement denn aus? ...alles verhindern und negieren was nur iwie nach modernität und status quo-veänderung aussah?!

die geschäfte brachen vor jahren schon ein, als sich noch vereinzelt die panflötenspieler zur vorweihnachtszeit einfanden.

und "garkeine strassenmusik" wird das sterben der innenstadt sicher nicht aufhalten! das kann nur weitsicht, offen sein für neuerungen, und das zusammenraufen der ewig zerstrittenen stadtplatzgrüppchen.

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AltstadtbewohnerIn (59 Kommentare)
am 20.10.2014 20:13

Lieber Herr Kyselak,
Was haben wir Innenstadtbewohner denn verhindert? Warum unterstellen Sie uns, daß wir nicht modern denken und keine Veränderung des status quo wollen? Worin sehen Sie ein Sterben der Innenstadt? Das Gegenteil ist der Fall! Es wohnen wieder so viel Leute in der Innenstadt wie schon lange nicht mehr! Wir treten nur für eine Verbesserung der Lebensqualität in der Altstadt ein, was unumstritten auch mit der Lärmbelästigung durch die Musik-Bettler in Zusammenhang steht. Irgendwie dürften Sie nicht sinnerfassend lesen können, oder wollten sie auf ein anderes Posting antworten?

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Pilsbacher (27 Kommentare)
am 20.10.2014 01:41

....ich freu ich mich schon auf die Vorweihnachtszeit und werde mit meiner Drehorgel auch nach Steyr kommen!

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