15 Kinder aus Moldawien könnte Behandlung im Ausland retten
STEYR, CHISINAU. Arzt Michael Schodermayr hielt wieder Ordination in Chisinau.
Erholung brachte dem Arzt Michael Schodermayr das Wochenende kaum. Der Gründer der "Allianz für Kinder" begab sich wieder auf eine Gratwanderung in dem bitterarmen Land vor der Haustüre der EU. In einer Praxis in der Hauptstadt von Moldawien breitete der Mediziner seinen Koffer aus und untersuchte 30 Kinder mit Herzfehlern und anderen schweren Krankheiten.
Schodermayr kann nicht alle Mädchen und Buben zu Operationen nach Österreich holen. Die Auslese ist hart und richtet sich nach der Sinnhaftigkeit einer Behandlung der kleinen Patienten, die ihm alle ans Herz gewachsen sind.
Kranke und Unfallopfer, die in Moldawien im Spital liegen, sind darauf angewiesen, dass ihnen Verwandte und Bekannte Essen und Medikamente ans Bett bringen. Beides kann sich der Staat, dessen Wirtschaft mangels Investoren stagniert und der sich andererseits durch Korruption und Vetternwirtschaft selber schwächt, für seine Bürger nicht leisten. Auch wenn das Gesundheitssystem des Armenhauses Europas am Boden liegt, will Schodermayr ihm nicht Fälle entziehen, die es bewältigen kann. Er hat daher bereits ein Netzwerk mit Standeskollegen in der Republik Moldau geknüpft, das sich um bedürftige Kinder kümmert.
"Mich macht es hin und wieder auch etwas zornig, auf welch hohem Niveau bei uns in Österreich über Wehwehchen gejammert wird", sagt Schodermayr. Die Kinder in Moldawien haben echte Gesundheitsprobleme und ihre Eltern kein Geld. 15 von den am Wochenende untersuchten kleinen Patienten kann die "Allianz" mit einer Behandlung im Ausland heilen.