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Hans-Jörg Kaiser

Von Raimund Locicnik, 14. Mai 2007, 00:00 Uhr

Wächter, der Steyr vor Bausünden beschützt

Hans-Jörg Kaiser hat eine unglaublich schöne Kindheit in Obertrum am See verbracht. Sie bestand vor allem aus einer wunderbaren Mischung von Naturerlebnis und Freiheit. "Die einzige Einschränkung war der allmorgentliche Hinweis meiner Mutter, dass ich um sechs Uhr abends zum Essen erscheinen solle." Voll gepackt mit Sinneseindrücken begann er seine Schulkarriere und wurde bald als Dekorateur entdeckt. "Ich durfte zu allen möglichen Anlässen die Schule schmücken und war stolz auf diese Aufgabe", erinnert sich der Architekt und Denkmalpfleger.

Schnurstracks führte den Jugendlichen, der gerne gestaltete, der Weg nach der Hauptschule auch nach Salzburg in die HTL für Hochbau. Dort fiel er den Lehrern auf, weil er regelmäßig eine Viertelstunde zu spät zum Unterricht erschien. Der Grund: der angehende Bautechniker stieg jeden Morgen mehrere Stationen vor der Schule aus dem Bus, um sich an der Schönheit des Mirabellgartens zu berauschen. Aus dem Tagträumer wurde ziemlich schnell ein Vorzugsschüler, der durch tolle Entwürfe zu überzeugen wusste. In Erinnerung blieb ihm seine erste Exkursion, denn sie führte ausgerechnet nach Steyr. "Schon damals haben mich die schönen alten Häuser und das Ambiente nachhaltig beeindruckt und ich wünschte, einmal in diese Stadt zurückzukehren."

1993, nach einem Karriereweg über die Technische Universität Wien und den Magistrat Linz, wurde sein Wunsch zur Wirklichkeit. "Ich erhielt einen Anruf aus der Magistratsdirektion Steyr, ob ich die Stelle als Altstadterhalters übernehmen möchte." Kaiser zögerte kurz, dann stand sein Entschluss fest: trotz seiner spannenden Arbeit im "Linzer Institut für Altstadterhaltung" wechselte er nach Steyr. Angesprochen auf manche Untiefen und Härteschlachten, die ihm hier seine Arbeit zeitweilig erschweren, kommt eine spontane Antwort: "Ich sage, was ich mir denke und habe mir deshalb schon oft einen Schiefer eingezogen. Meiner Freude an der Arbeit tut das keinen Abbruch."

Lebenslauf

Geboren am 8. April 1952 in Salzburg. Aufgewachsen in Obertrum. Hauptschule in Seekirchen. Ab 1967 HTL für Hochbau in Salzburg. 1972 Studium der Architektur an der TU-Wien. Diplom 1977, Promotion 1985. Bis 1989 Assistent bei Prof. Hans Koepf in Wien. Leiter der Abteilung für Altstadterhaltung in Linz von 1989 - 1993. Seit Oktober 1993 Leiter Abteilung für Altstadterhaltung in Steyr.

Berufung: Berufung heißt: sich für eine Sache voll und ganz einzusetzen und dabei auch Tiefschläge in Kauf zu nehmen.

Konsequenz: nur mit Konsequenz lässt sich etwas umsetzen. Konsequenz führt oft zu Auseinandersetzungen, wird aber letztendlich fast immer positiv beurteilt.

Überzeugung: braucht man, um überhaupt etwas schaffen zu können. Wichtig erscheint mir, Überzeugung auch weiter zu geben, damit andere davon erfahren.

Kompromissfähigkeit: nicht jeder Kompromiss bringt auch ein gutes Ergebnis. Kompromisse eingehen bedeutet sehr oft, dass man sich keine Entscheidung zutraut.

Lieblingsbeschäftigung: "Stadt begreifen". Ich will Stadträume erleben, am besten zu Fuß, aus möglichst vielen Perspektiven.

Lebenstraum: Ich würde gern mit einer Gruppe blinder Menschen eine Stadtführung machen und vermitteln, was man selber wahrnimmt.

Von Raimund Locicnik (r.locicnik@nachrichten.at)

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