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Dominik Lebschy

19. Mai 2006, 00:00 Uhr

In den Jahren zwischen 1861 und dem Ende der Monarchie 1918 standen jeweils zwei Männer an der Spitze Oberösterreichs: der kaiserliche Statthalter und der Landeshauptmann. Der erste Landeshauptmann war ein Mann der Kirche: Dominik Lebschy.

Geboren in Wien, war Dominik Lebschy 60 Jahre lang "daheim" im Mühlviertel. Er wurde Abt des Stiftes Schlägl, und als Kaiser Franz Joseph am 26. Februar 1861 dem Land ob der Enns eine Landesordnung und später auch einen Landtag gab, ernannte er den Abt des Prämonstratenserstiftes zum ersten Landeshauptmann. Lebschy war damals 62 Jahre alt, hatte schon seit 1838 wichtige politische Funktionen inne gehabt. Im selben Jahr war er zum Abt von Stift Schlägl ernannt worden, obwohl er von den 18 Jahren seines Ordenslebens nur wenige Monate im Stift geweilt hatte.

"Der am 23. September 1799 in Wien geborene Sohn eines Rechtsanwaltsgehilfen wurde ganz im Sinn des damals vorherrschenden Josephinismus erzogen", berichtet Landeshistoriker Harry Slapnicka in seinem Buch "Berühmte Persönlichkeiten aus dem Mühlviertel und dem Böhmerwald" (Band I, Edition "Geschichte der Heimat", 21.65 Euro). Der damalige Schlägler Abt Adolf Fähtz, dessen Nachfolger Lebschy werden sollte, hatte sich an den Wiener Stadtkonvent mit der Bitte gewandt, Studenten des Akademischen Gymnasiums als Kandidaten für sein Stift vorzuschlagen.

So kam der Knabe in Kontakt mit dem Mühlviertler Stift, wo er 1820 das weiße Ordenskleid und den Namen Dominikus annahm. Es folgte das Noviziat, das Studium am Linzer Lyzeum und 1823 das ewige Gelübde. Nach der Priesterweihe wurde Lebschy Erzieher beim Grafen Thürheim in Schwertberg, Stiftsprediger in der Wallfahrtskirche St. Wolfgang und in Oepping. 1830 begann seine Lehrtätigkeit am Linzer Gymnasium und am Salzburger Lyzeum.

Am 5. April 1838 wurde er zum Nachfolger von Adolf Fähtz gewählt. In den folgenden 30 Jahren hatte er seine Arbeit für das Stift mit der für das öffentliche Leben im Land ob der Enns zu teilen, zog als Mitglied des Prälatenstandes in den städtischen Landtag ein. 1844 wurde er Landtagskommissar, 1845 Mitglied des Verordnetenkollegiums.

Als Politiker war er wichtiger Gesprächspartner für den Monarchen in Wien. 1852 wurde er Stellvertreter des Statthalters im Landeskollegium, wollte nach dem Brand von Stift Schlägl seine staatlichen Funktionen aufgeben. Sein Absagebrief kreuzte sich mit dem Schreiben von Ministerpräsident Schmerling vom 31. März 1861, in dem dieser Lebschys Ernennung zum Landeshauptmann bekannt gab.

Der konservative Kirchenmann stand einem Landtag vor, der mit klarer Mehrheit liberal und antiklerikal eingestellt war. Auch die Verhandlungen mit der konservativen Fraktion um den Linzer Bischof Rudigier gestalteten sich schwierig. Bei den frühen Schuldebatten nahm Lebschy oft zugunsten der evangelischen Christen Partei.

Am 15. Mai 1868 enthob ihn der Kaiser seiner Funktion als Landeshauptmann, auch als Abgeordneter trat er zurück. Als Abt entwickelte er in seinen letzten Lebensjahren einen zunehmend autoritären Führungsstil. So waren die Mitbrüder fast erleichtert, als Lebschy am 1. Juli 1884 starb. "Sein bleibendes Verdienst ist die Wiederherstellung der klösterlichen Ordnung, die Erneuerung des Ordensgeistes", sagt Schlägls Abt Martin Felhofer.

Auf Lebschys Spuren

• Portrait in der Stiftsgalerie Schlägl

• Sisi-Kreuz, ein Geschenk der jungen Kaiserin, die Lebschy auf ihrer "Hochzeitsfahrt" von Passau bis zur Landesgrenze begleitete

• Einrichtung der Stiftsbibliothek 1852, rege Bautätigkeit

• Erwerb des berühmten neugotischen Gemäldes "Madonna auf der Rasenbank"

Abb.: Edition "Geschichte der Heimat"
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