Würfelspielgemeinde Frankenburg bewirbt sich um Landesausstellung
FRANKENBURG. Wann wird Einschränkung der Rechte zum Unrecht und Widerstand Pflicht?
Für das 400. Bauernkriegs-Gedenkjahr 2026 bewirbt sich die Würfelspielgemeinde als Austragungsort der oberösterreichischen Landesausstellung. Dafür wurde beim Land ein umfangreiches Konzept unter dem Titel „Recht – Gerechtigkeit – Widerstand: Eine Gratwanderung“ eingereicht.
Das Frankenburger Ausstellungskonzept geht weit über die Bauernkriegsthematik hinaus. Mit seiner Bewerbung setzt man nicht bloß auf das historische Fallbeispiel für gerechtfertigten Widerstand in den Jahren 1625 und 1626. Besonderes Augenmerk wird auf die demokratiepolitisch immer aktuellen Fragen gelegt, ab wann die Einschränkung der Rechte des Einzelnen zu Unrecht und ab wann Widerstand zur Pflicht wird. Eine Gratwanderung, die auch 2026 nichts an Brisanz eingebüßt haben wird.
Als Ausstellungszentrum bietet sich in Frankenburg das historisch bedeutende Schloss Freyn an, das dadurch einer würdigen und nachhaltigen Nutzung zugeführt werden kann. Ein Expertenteam mit dem Obmann der Würfelspielgemeinde, Anton Streicher, Hans Gebetsberger, Hannes Koch und Amtsleiter Gerhard Huber hat die mögliche Nachnutzung des Gebäudes bereits konkretisiert. Als Multifunktionshaus soll das Schloss ein verwaltungstechnisch, bildnerisch und kulturell genutztes Kommunikationszentrum werden und generationenübergreifend der Tagesbetreuung junger und alter Menschen dienen.
Die reibungslose Abwicklung von Großveranstaltungen hat in Frankenburg Tradition. „Wir können auf eine 87-jährige Erfahrung mit den Aufführungen des Frankenburger Würfelspiels zurückgreifen. Eine Erfahrung, die wir bei einer Landesausstellung zum kulturellen Gewinn für ganz Oberösterreich umsetzen können“, betont Würfelspiel-Obmann Streicher. Ein Bauernkriegsgedenkjahr ohne Frankenburg kann er sich nicht vorstellen: „In Frankenburg begann der Bauernaufstand, in Frankenburg beginnt auch das Gedenken an den Oberösterreichischen Bauernkrieg. Es wird zum Ausgangspunkt für die Frankenburger Landesausstellung.“ Dort, wo die erste große Freiheitsbewegung Oberösterreichs ihren Anfang nahm, sehen die Frankenburger auch das logische Zentrum einer Landesausstellung im Gedenken an den Bauernkrieg 1625.