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Der Erfinder des Wolfgangseelaufs nimmt zum Jubiläum Abschied

Von Gary Sperrer, 14. Oktober 2011, 00:04 Uhr
Der Erfinder des Wolfgangseelaufs nimmt zum Jubiläum Abschied
Franz Zimmermann an der Stelle, wo alles beginnt Bild: Hörmandinger

ST. WOLFGANG. Im St. Wolfganger Ortszentrum fällt übermorgen um 10.30 Uhr der Startschuss zum 40. Lauf rund um den Wolfgangsee. Jener Mann, der dieses Ereignis 1972 „erfand“ und es organisierte, nimmt nach dem Jubiläumsrennen Abschied.

OÖN: Rund 55.000 Läuferinnen und Läufer haben in den vergangenen 39 Jahren den Wolfgangseelauf aktiv miterlebt und so zum Klassiker gemacht. Franz, Sie haben die Erstauflage gewonnen, waren viele Jahre Cheforganisator und gelten als „Vater“ des Laufes. Kramen Sie doch ein bisschen in Ihrer Geschichtenkiste.

Franz Zimmermann: An einem Spätherbsttag 1971 bin ich gemeinsam mit meinem Freund Hans Breidbach-Bernau in St. Wolfgang zur ersten Seeumrundung gestartet, quasi eine Generalprobe, natürlich nicht ahnend, dass der Lauf am 16. Oktober 2011 seinen 40. Geburtstag feiern würde. Es war ein kleines Abenteuer, noch nie waren wir eine so lange Strecke gelaufen, es fehlten Getränke und Energiespender. Nach der Zinkenbachbrücke bei Kilometer 16 hat uns ein Schäferhund gestellt. Nach einigen bangen Minuten befreite uns der Hundebesitzer mit dem Kommentar: „Habt‘s leicht was g’stohlen, weil’s so rennts?“ Nach 27 schweißtreibenden Kilometern am Marktplatz in St. Wolfgang angekommen, haben wir die kühne Idee eines Laufes rund um den Wolfgangsee geboren.

OÖN: Wie viele Läufer waren bei der Premiere am 26. Oktober 1972 am Start?

Zimmermann: 13, elf davon erreichten das Ziel. Ich habe in 2:19 Stunden gewonnen. Seither gilt der 3. Oktobersonntag als Fixtermin für den Lauf.

OÖN: In den 1970er-Jahren wurden Langstreckenläufer häufig noch als Exoten behandelt. Männer wurden oftmals als „Spinner“ abgestempelt, für Frauen war ein Lauf über längere Distanzen sowieso tabu…

Zimmermann: Genau. Um dem Spott der Leute zu entgehen, sind die Sportler oft mit dem Boot zum Training ans andere Seeufer gerudert. Als 1977 die Damen erstmals die große Runde um den See in Angriff genommen haben, hat es Proteste von Seiten des Österreichischen Leichathletikverbandes gehagelt.

OÖN: Wann sind Sie zum letzten Mal beim Wolfgangseelauf angetreten?

Zimmermann: 1979. Damals habe ich drei Schocks erlebt, die mich seither zum lauffreien Organisator haben werden lassen: Streckenabschnitte waren durch Weidezäune abgesperrt, einige Streckenposten hatten ihren Platz viel zu früh verlassen und im Ziel hat nach falscher Startnummernregistrierung Chaos pur geherrscht.

OÖN: Wann wurde eigentlich die 1000er-Marke an Teilnehmern übertroffen?

Zimmermann: Das war im Jahr 1984. Die 2000er-Marke knackten wir erstmals 1999, und die 3000er im Jahr 2006.

OÖN: Zwei Jahre später gab es dann eine ungewöhnliche Begebenheit mit Tauben. Erinnern Sie sich?

Zimmermann: Ja, beim 15. Lauf, 1986, hat der Startschuss Brieftauben so erschreckt, dass ein bräunlicher Sprühregen niederging. Die Läufer mussten an ihren Trikots erkennen, dass nicht immer nur Gutes von oben kommt.

OÖN: Und dann die berühmte Geschichte mit der Wette. Erzählen Sie bitte…

Zimmermann: In den Anfangsjahren hat sich ein Teilnehmer, um eine Wette zu gewinnen, als Autostopper betätigt. Der Lenker hat den unredlichen Läufer zu dessen Pech nach Bad Ischl chauffiert, während der ehrliche Wettpartner sein Ziel am Marktplatz in St. Wolfgang erreichte und damit die Wette gewann.

OÖN: Was war Ihr schlimmstes Erlebnis?

Zimmermann: Am 19. Oktober 1997 ist der 71-jährige Wiener Franz Miksch unmittelbar nach der Ziellinie zusammengebrochen und trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche gestorben.

OÖN: Für unsere Statistik-Fans – was sind die Streckenrekorde auf der langen Schleife?

Zimmermann: Bei den Frauen hält die Ungarin Helena Barosci einen überragenden Rekord von 1:40:28 Stunden, der seit 1990 besteht, bei den Männern Hosea Tuei aus Kenia, der voriges Jahr 1:26:47 lief.

OÖN: Sie geben heuer Ihre letzte Vorstellung als Cheforganisator. Im Namen der Läuferschar: Danke!

Zimmermann: Der Wolfgangseelauf hat mich 40 Jahre lang begleitet – und umgekehrt. Seine Faszination soll noch viele Generationen von laufbegeisterten Menschen in seinen Bann ziehen.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Saskatusch (1.343 Kommentare)
am 17.10.2011 11:57

millionen jahre vorher schon gelaufen

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Saskatusch (1.343 Kommentare)
am 17.10.2011 11:56

wie schön...
hätt er den wolfgangsee nicht erfunden, gäbs kein rössl, keine film....
wahnsinn die leut

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