Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Unabhängige Expertise beendet Konflikt um 110-kV-Leitung nicht

Von Von Edmund Brandner, 27. Jänner 2011, 00:04 Uhr
Leitung Vorchdorf kirchdorf
Bild: OÖNGrafik

ALMTAL. Der Konflikt um die Errichtung der umstrittenen 110-kV-Freileitung zwischen Vorchdorf und Kirchham geht weiter. Daran ändert auch die Präsentation einer unabhängigen Studie vorerst nichts.

Vor rund 100 Menschen präsentierte Professor Lothar Fickert von der Technischen Universität Graz am Dienstag in Linz einen Zwischenbericht seines Gutachtens zur geplanten 110-kV-Trasse zwischen Almtal und Kremstal. Um die Stromversorgung im Almtal langfristig zu sichern, sei die Leitung notwendig, so Fickert. Der Experte prüfte insgesamt zwölf Varianten, darunter auch die von der Bürgerinitiative „110 kV ade!“ geforderte Verkabelung. Doch „aus Gründen der Energieeffizienz, der Kostensituation und dem volkswirtschaftlichen Nutzen ist die Freileitungsvariante vorzuziehen“, so Fickert.

Als endgültiges Urteil will der Bericht allerdings nicht verstanden werden. Die Bürgerinitiative brachte bei der Präsentation noch einige zusätzliche Fragen ein, die Fickert bis Ende Februar beantworten will. So möchte die Bürgerinitiative beispielsweise wissen, welche Kosten ein Erdkabel auf der kürzest möglichen Verbindung zwischen Vorchdorf und Kirchham im Vergleich zur Freileitung über unwegsame Berge verursacht. Gefragt wird auch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit tatsächlich ist, dass es auf der bestehenden Leitung zu einem Totalausfall kommt.

Energie AG ist optimistisch

Diese Fragen sollen noch bis Ende Februar geklärt werden. Doch aufseiten der Energie AG fühlt man sich vom Zwischenbericht schon jetzt bestätigt. „Die Expertise zeigt, dass wir gute Gründe für die Planung der Leitung haben“, sagt Michael Frostel, Sprecher der Energie AG. „Wir können aber verstehen, dass die Leitungsgegner noch einige Fragen beantwortet haben wollen.“ Man werde das Ergebnis des Gutachtens in jedem Fall akzeptieren, so Frostel.

Als bindend betrachtet das Endergebnis auch Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne), der den Zwischenbericht gestern offiziell präsentierte. Anschober kritisiert in diesem Kontext die Zersiedelung in den vergangenen Jahrzehnten, die die Planung von Leitungstrassen erschwert. Dennoch fordert er, dass die Mitspracherechte von Betroffenen besser im Gesetz verankert werden.

 

3 Fragen an: Gunter Schimpl

Der VP-Bürgermeister von Vorchdorf – selbst ein ehemaliger Mitarbeiter der Energie AG – glaubt, dass die Freileitung noch verhindert werden kann.

OÖN: Die 110-kV-Freileitung ist volkswirtschaftlich gesehen die günstigste Variante, trifft aber einige Vorchdorfer hart. Wie gehen Sie als Bürgermeister damit um?

Gunter Schimpl: Die Situation ist alles andere als einfach. Als Politiker kann man sich bei dieser Diskussion kaum Freunde machen. Die Konflikte gehen ja bis in die Familien hinein, da sind große Emotionen im Spiel.
OÖN: Momentan sieht es so aus, als ob die Energie AG durch ein unabhängiges Gutachten Unterstützung für ihre Freileitungspläne erhält.

Schimpl: So sicher bin ich da gar nicht. Aus meiner Sicht ist eine Erdverkabelung nicht so unmöglich, wie sie von manchen dargestellt wird. Ich glaube, da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich persönlich schließe mich jedenfalls der Forderung nach einer Erdverkabelung an.

OÖN: Sehen Sie eine Möglichkeit für die Politik, solche Konflikte künftig im Vorfeld zu vermeiden?

Schimpl: Ja, aber das geht über die Kompetenz einzelner Gemeinden weit hinaus. Wir müssen künftig zu einer gemeinsam abgestimmten Raumordnung kommen. Die Zersiedelung der Landschaft muss aufhören, zudem sollten Infrastrukturkorridore definiert werden, an denen entlang Betriebe angesiedelt werden. Da geht es nicht nur um die Landschaftsbeeinträchtigungen durch Freileitungen, da geht es ebenso um die Verkehrsvermeidung. Eines ist aber sicher: Der Stromverbrauch unserer Gesellschaft wird weiter steigen.

mehr aus Salzkammergut

Irrtümlich im Klettersteig: 31-Jähriger vom Mahdlgupf gerettet

Ermittlungen gegen Bürgermeister eingestellt

Die Swans schielen mit einem Auge auf den Platz an der Sonne

Eine "Klosterschreiberin" löst Gmundens einstige Karmelitinnen ab

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 28.01.2011 12:57

Die Studie wurde von Anschober persönlich in Auftrag gegeben. Seitens der Energie AG wurde dies nicht geplant, aber man hat sich auch nicht dagegen gewehrt.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 27.01.2011 14:53

Wichtig ist, dass die Leitung nicht beim GD Windtner in St. Florian vor der Haustüre vorbeigeht ......... na, würde auch nichts machen, der sitzt ohnehin meist bei seinem Lieblingswirtn "Zur Kanne".

lädt ...
melden
antworten
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 27.01.2011 14:39

Ja das ist natürlich der springende Punkt! Welchen Volkswirtschaftlichen Nutzen hat es das Koralmtunnel zu bauen? Öffentliche Verkehrsmittel anzubieten oder selbst mit dem Auto zu fahren?
Es muss auch bei uns zu Großdemos kommen, denn nur wegen "volkswirtschaftlichen Nutzen" etwas zu bauen, was ohnehin die Stromkonsumenten bezahlen müssen, sollte auch bei uns ausgedient haben.
Wäre noch interessant zu erfahren wer diese Studie in Auftrag gegeben hat - die Energie-AG?

lädt ...
melden
antworten
kirschbam (3 Kommentare)
am 27.01.2011 09:21

Ich bin echt schockiert. Es gibt nichts schöneres als da in Vorchdorf spazieren zu gehen wo ich aufgewachsen bin, wo jetzt die Leitung hinsoll. Der Blick auf den Traunstein verbaut, Kindheitserinnerungen zerstört. Erholung und Entspannung futsch. Ist den Wirtschaftern denn nichts mehr heiliger, als das liebe Geld? Man müsste sie damit konfrontieren, die Leitung direkt vor ihre eigene Haustüre zu bauen. Was würden sie dazu sagen?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen