"Wenn bei Hochzeiten Tränen fließen, muss ich selbst mitweinen"
GMUNDEN. Die Gmundner Standesbeamtin Eva Blankenstein hat bereits 1200 Paare getraut.
Die Traunseestadt wurde im Vorjahr wieder ihrem Rang als Hochzeitsmetropole gerecht: 278 Paare aus 24 Ländern gaben sich am Gmundner Standesamt das Jawort. Die jüngste Braut war 18 Jahre alt, der älteste Bräutigam 80 Jahre. Die meisten Trauungen fanden im Seeschloss Ort statt, vier Mal wurden aber auch auf einem Traunseeschiff die Ringe getauscht.
Ein ganz besonderes Jubiläum feierte vergangene Woche Eva Blankenstein. Die Leiterin des Gmundner Standesamtes führte ihre 1200. Vermählung durch.
OÖN: Fällt es Ihnen nach 1200 Vermählungen nicht schwer, sich bei Hochzeiten noch in feierliche Stimmung zu versetzen?
Eva Blankenstein: Nein, überhaupt nicht! Wenn bei mir im Trauungssaal die Tränen fließen, weine ich manchmal sogar mit. Hochzeiten sind etwas Wunderbares, das wird nie Routine.
Sie haben vor 16 Jahren ihre erste Trauung durchgeführt. Hat sich seither viel verändert?
Ja, schon. Früher waren die Zeremonien am Standesamt ein eher nüchterner Akt. Heute geht es bei den Hochzeitsgesellschaften im Seeschloss manchmal recht fröhlich zu. Mir gefällt das.
Irritiert es Sie, dass heute jeder mit dem Mobiltelefon mitfilmt?
Es stimmt schon, vor allem beim Jawort und beim Austausch der Ringe zücken viele ihr Handy. Manchmal kommt da auch Unruhe auf. Ich warte dann so lange, bis sich alle wieder beruhigt haben, und setze erst danach die Zeremonie fort.
Im Seeschloss werden an manchen Wochenenden acht Ehen geschlossen. Vermählen Sie da am Fließband?
Nein, ganz im Gegenteil! Gmunden ist als Hochzeitsort ja auch deshalb so beliebt, weil wir die Vermählungen hier sehr persönlich gestalten. Wir bereiten uns gut vor und gehen bei der Feier auf jedes Paar individuell ein. Auch Sonderwünsche sind kein Problem. Einmal sollte der Hund des Paares die Ringe feierlich heranbringen. Ich hatte Angst, dass er damit unter dem Tisch verschwindet, aber er machte seine Sache recht gut.
Gibt es auch traurige Hochzeiten?
Ja, schon. Manchmal heiraten Paare noch, kurz bevor einer der beiden Partner stirbt. Das sind keine fröhlichen Momente. Ich halte mich dann enger ans Protokoll.
Denken Sie beim Vermählen auch manchmal daran, dass statistisch gesehen jede zweite Ehe wieder zerbricht?
Wenn ich von Scheidungen höre, hole ich mir manchmal den alten dazugehörigen Hochzeitsakt heraus. Auch das sind nachdenkliche Momente.
Sind Sie selbst verheiratet?
Ja, und zwar mit einem Mann, der deutlich jünger ist als ich. Es war die beste Entscheidung meines Lebens.
Halten Sie nach der Arbeit noch Liebesfilme im Fernsehen aus?
Ja, weil ich alles liebe, was mit Liebe zu tun hat! Ich könnte auch noch ewig als Standesbeamtin weitermachen und will gar nicht an meine Pensionierung denken
Eine "Klosterschreiberin" löst Gmundens einstige Karmelitinnen ab
Ermittlungen gegen Bürgermeister eingestellt
Irrtümlich im Klettersteig: 31-Jähriger vom Mahdlgupf gerettet
Ohne glückliches Ende: Mondseer halfen bei schwerem Lawinenunglück
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Eva Blankenstein zum 1.Mal verheiratet??
Hochzeit war mir Wurscht, nur bei der Scheidung habe ich ein Tränchen vergossen wie ein Haus und div. andere Kleinigkeiten den Besitzer gewechselt haben weil der Trampel Dolce Vita und wo das Zeug herkommt nicht verstanden hat.
Für ihre 61 Jahre steht die Standesbeamtin beachtlich gut da.
unbedingt ein Familienpackung Papiertaschentücher bereit halten, zur Not geht auch eine saubere Rolle Klopapier
kein Wunder, wenn manche immer wieder heiraten, und der Richard Lugner zum Vorbild wird, wenn es um "Liebe" geht
ich habe auch schon Trauungen erlebt im Schloß Orth, nur sind die leider ins Wasser gefallen,
was ja dann zu einer schönen Wiederholung animieren könnte...