Kampfkunst allein schützt Frauen bei Belästigung wenig
MONDSEE. Personenschützer Johann Fesl rät zu Vermeidungsstrategien statt zu Karate & Co.
"Es ist nichts anders als vor Köln", sagt der internationale Personenschützer und Berufsdetektiv Johann Fesl (52) aus Mondsee und ärgert sich über jene, die jetzt aus der zugegebenen Schocksituation auch in Österreich offensichtlich Kapital schlagen wollen. "Den Vorwurf, den man so manchem Anbieter von Selbstverteidigungskursen machen muss, ist die Eindimensionalität des Angebotes", so Fesl.
Trainiert werde nur auf Konfrontation, dabei beginne jeder mögliche Konflikt mit dem aktiven Bemühen um Vermeidung, sei es durch Weggehen, durch Wechsel der Straßenseite, durch Aufsuchen eines Hauseingangs. Erst wenn es keinen Ausweg mehr zur Konfrontation gebe, müsse man an Selbstverteidigung denken, so Fesl im Gespräch mit den OÖNachrichten.
Personenschützer Johann Fesl, selbst in der israelischen Selbstverteidigungsmethode Krav Maga ausgebildet, sieht in Kampfkunsttrainings für Frauen für Selbstverteidigung keine Wirksamkeit. Vielmehr gehe es um Trainings an möglichen Tatorten, "nicht im Turnsaal mit Trainingsanzug und Turnschuhen". Fesl setzt auf die Drei-Stufen-Strategie Erkennung, Vermeidung und Abwehr. Wer nicht danach vorgehe, sei "ein reiner Geschäftemacher".
Sollen sich Frauen bewaffnen? Fesl rät zu Pfefferspray und zum Alarm-Schrillgerät. Alles andere sei entweder verboten oder im Sinne von Notwehrüberschreitung nicht zu empfehlen. Wer sich mit einem Pfefferspray bewaffnen wolle, der solle gleich drei Sprays kaufen und zwei unter fachkundiger Anleitung ausprobieren. Fesl: "Einstrahlige Sprays strahlen nicht gerade, sondern in einem Bogen. Das muss gelernt werden." Frauen sollten sich immer wehren, wenn sie angegriffen werden, so Fesl. Kampfsport ist nach dem Mondseer Bodyguard zu wenig. Fesl: "Es braucht vor allem, die Aggressivität zu bündeln, laut zu werden, zu kratzen und zu beißen."
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respekt wäre eigendlich
an erster linie angebracht!
es stimmt schon. Kampfkunst alleine schützt nicht. Weil - wenn eine Frau einen berechtigten, gezielten Schlag anbringt, ohne selber schon Verletzungen aufzuweisen, wird sie die ärgsten Probleme haben. Wie soll sie beweisen, dass ihr Abwehrschlag oder -tritt zu Recht erfolgt ist. Und wehe, es geschieht ein zweites Mal, dass sie sich wehren muss. Dann heißt es sofort "naja, sie sind ja schon bekannt für ihre Schlagkraft ...." und wenn der versuchte und nun verletzte Vergewaltiger gar ein Asylwerber ist, dann stellen die Gutmenschen-Organisationen dem sofort drei Anwälte zur Verfügung und es dauert nicht lange, bis die überfallene Frau plötzlich Täter ist.
Vermeidung ist allerdings eine problematische Strategie. Den Frauen soll ja eine ungestörte Teilhabe an der Öffentlichkeit ermöglicht werden. Durch Ducken und bei erster Gelegenheit Verstecken wird aber dem Gegenteil Vorschub geleistet. Der Vertrauensgrundsatz dass andere Anwesende zivilcouragiert einschreiten werden, ist leider nicht unbedingt gegeben. Letztlich müssen die Betroffenen natürlich die Situation selbst einschätzen und entscheiden, ab welchen Anzeichen sie irgendwo gar nicht erst hingehen. A priori ist das aber nicht das Ziel.
Und ich empfehle jeder jungen Dame genau das zu tun, was der Herr Fesl da von sich gibt, weil es ziemlich das cleverste ist, was man tun kann. Viele Frauen wiegen sich in der trügerischen Sicherheit, dass sie sich im Ernstfall mit irgendwelchen Kung-Fu-Judo-Karate-Irgendwas-Tricks helfen können. Mag im Einzelfall funktionieren, im Regelfall tut es das sicher nicht. Aggressive Angreifer halten sich selten an die Regeln des Marquess of Queensberry und auch selten an die in der Trainingshalle eintrainierte Choreographie. Die hauen einfach drauf und, wir wissen es, Männer sind jetzt einfach mal im Schnitt größer, schwerer und stärker.
ich empfehle jeder junge Dame sich Selbstverteidigung anzutrainieren .. aber schon im jungen Alter statt sich mit Fratzebook zu beschäftigen dass NICHTS bringt ..
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.