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Wald im Almtal in schlechtem Zustand

Von Edmund Brandner, 28. Juni 2017, 05:19 Uhr
Wald im Almtal in schlechtem Zustand Zu viel Wild verhindert die Verjüngung
Manchem Jäger sind Trophäen wichtiger als der Zustand des Waldes. Bild: APA

GRÜNAU. "In einigen Revieren herrscht eine Wilddichte, die zur Bedrohung des Lebensraums wird".

Experten schlagen Alarm: Waldgebiete in Grünau – darunter auch Bannwälder – sind in einem schlechten Zustand. Weil es eine Wild-Überpopulation gebe, verjünge sich vielerorts der Wald nicht mehr. Verantwortlich dafür seien einzelne Grundbesitzer und Jagdpächter, denen ein hoher Wildbestand wichtiger sei als der Zustand des Waldes. Kritik wird in diesem Zusammenhang auch an Großgrundbesitzern wie das Stift Kremsmünster sowie die Adelshäuser Schaumburg-Lippe und Hannover geübt.

"Kahlfraß an Bergwäldern"

"In Grünau leisten sich einige Großjagden – unbehelligt von der Behörde – Schalenwilddichten die Kahlfraß an den Bergwäldern verursachen und zur Bedrohung für den Lebensraum werden", sagt der gebürtige Grünauer und pensionierte Förster Heinrich Raffelsberger. "Wenn Jäger aber keine verträgliche Wilddichte herstellen, machen sie sich und ihre Funktionäre entbehrlich."

Auch Wolfgang Gasperl, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich, bezeichnet die Situation im Almtal als "sehr arg". Der Wald sei der beste Schutz gegen Lawinen, Erdrutsche und Steinschlag, so Gasperl. "Wo er seine Funktion aber nicht erfüllen kann, braucht es technische Maßnahmen. Diese kosten die Steuerzahler bis zu 300.000 Euro pro Hektar." Siedlungsgebiete seien nicht gefährdet, wohl aber Straßen und Kasberg-Skipisten.

Nach Ansicht Gasperls müssten die Jäger mehr weibliche und junge Tiere erlegen um die Bestände zu reduzieren. Dabei fallen aber keine prestigeträchtigen Trophäen ab. Problematisch sei auch, dass sich mit Jagdpacht oft einfacher Geld verdienen lasse als mit nachhaltiger Forstwirtschaft.

Selbst die Kritiker räumen allerdings ein, dass der überwiegende Teil der Jäger seine Verantwortung wahrnimmt. Bei einer Informationsveranstaltung zu dem Thema in Grünau waren dieser Tage auch Jäger anwesend. "Die paar, um die es geht, waren leider nicht da", klagt SP-Bürgermeister Alois Weidinger – selbst Jäger und Waldbesitzer.

Bezirksjägermeister Johann Enichlmair hält die Aufregung für übertrieben, verwehrt sich gegen Pauschalverurteilungen und fordert konstruktiven Dialog anstelle von Schuldzuweisungen. "Wir sind längst auf dem Weg zu weniger Wild", sagt er. "Außerdem wird es im September in Grünau eine große Gesprächsrunde geben."

Ein wesentliches Problem – da sind sich alle einig – ist die kleinteilige Struktur der Reviere und Waldbesitzungen am Talschluss der Alm. In Grünau gibt es 38 Eigenjagden und zwei Gemeindejagden. Hirsche, Rehe und Gämsen halten sich aber nicht an Reviergrenzen. Wenn einzelne Revierbetreiber mehrere Hundert Tiere durch den Winter füttern, betrifft das alle.

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19  Kommentare
19  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Typischaustria (25 Kommentare)
am 28.06.2017 14:33

Da muss einfach die Behörde die Eier haben und bei den "Obrigen" durchgreifen in den kleinen Genossenschaftsjagden in denen viele Jäger auch Grundbesitzer sind und keine astronomischen Pachtpreise verlangt werden schaut es anders aus.

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Auskenner (5.366 Kommentare)
am 28.06.2017 14:21

Eine kleine Anmerkung: in Österreich gibt es keine Adelshäuser mehr, seit 1919 schon. Maximal Familien.

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metschertom (8.053 Kommentare)
am 28.06.2017 12:17

Enichlmair dieser Dampfplauderer! Der glaubt doch nicht wirklich den Mist den er so verzapft? Wenns nach ihm geht werden die Wildbestände noch erhöht und die Natur bleibt auf der Strecke. Man darf nicht alle Weidmänner in einen Topf werfen aber die Ärgsten der Argen werden bei denen zum Obermacker gewählt.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 28.06.2017 10:47

Also bitte, hierzu ersuche ich schon um Verständnis! Die halbblinden und fußmaroden durchlauchtigen Jagdgäste sollen sich doch nicht umsonst aus den Allradfahrzeugen rausbewegen, die wollen schon was vor der Flinte haben.

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magni (1.361 Kommentare)
am 28.06.2017 11:00

Ihr Vorstellung von einem Jäger ist aber sehr auf einen Stereotyp reduziert und trifft nur äußerst selten zu. Und mit einer Flinte wird sich in einem Hochwildrevier der Jagderfolg sehr in Grenzen halten.

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kleinEmil (8.275 Kommentare)
am 28.06.2017 11:13

Sorry, duch beruht meine Schilderung über durchlauchtige Jagdgäste keinesfalls auf Vorstellungen, sondern ist diese fundiert und real! Einer meiner engsten Freunde (Förster) wird jährlich dazu missbraucht, diesen teils hochgradig degenerierten Leuten zu einem Abschuss zu verhelfen.

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magni (1.361 Kommentare)
am 28.06.2017 11:31

Na dann wird das der seltene Fall sein zwinkern

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bartgeier (1.033 Kommentare)
am 28.06.2017 08:48

Da ich selbst an dieser Veranstaltung teilgenommen habe bei der es eigentlich um die Bewirtschaftungsform eines Bayrischen Staatswaldes ging, erscheint diese in diesem Artikel als wäre ich auf einer andern Veranstaltung gewesen. Der Vortrag und die Moderation war sehr gut, nur ein völlig emotionaler und dann ein langweiliger Monolog eines ehemaligen Forstinspektors haben einen Eindruck entstehen lassen als herrsche in den Almtäler Wäldern Waldverwüstung.
Natürlich gibt es punktuell Wildschadensprobleme, natürlich stimmten dass der Rotwildstand zu hoch ist und reduziert gehört (ist leichter gesagt wie getan), aber das Wildlebensraummonitoring der zuständigen Behörde stellt zum Beispiel für das Hetzaurtal, welches als ganz furchtbar dargestellt wurde, auf 4 von 5 Jagdflächen die Stufe 1 fest. (Bestmögliche) und einmal Stufe 2 .

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Federspiel (3.488 Kommentare)
am 28.06.2017 09:12

Bayerischer Staatswald?
War der Bruno Hespeler da?

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magni (1.361 Kommentare)
am 28.06.2017 09:23

Im oö Jagdgesetz ist ganz klar geregelt (§50/5), "dass eine volkswirtschaftlich untragbare Überhege, die den Mischwald einschließlich der Tanne nicht mehr gedeihen lässt, vermieden wird." Wenn sie jetzt behaupten, das im Hetzautal dies im möglich ist, liegen sie falsch.die Schalenwildbestände sind einfach viel zu hoch. Auch ich war bei dem Vortrag anwesend. Dass die Voraussetzung und Vorgaben in einem Staatswald andere sind liegt auf der Hand. Aber es wurde deutlich gezeigt, was möglich wäre. Vom positiven volkswirtschaftlichen Effekt rede ich hier noch gar nicht. Wie kommen Kleinwaldbesitzer dazu, das ihr Eigentum nachhaltig schwer beschädigt wird?

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bartgeier (1.033 Kommentare)
am 28.06.2017 09:30

Fakt ist Stufe 1 nehmen sie dies zur endlich zur Kenntnis und das ist laut Abschussplanverordnung für die Abschussplanung relevant.

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magni (1.361 Kommentare)
am 28.06.2017 10:08

Ich nehme zur Kenntnis, dass die Tanne großflächig in der Verjüng nur mehr rudimentär vorhanden ist und die Buche einem starken Verbissdruck ausgesetzt ist. Wenn in stammzahlereichen Verjüngungen 49% der Buchen verbissen sind ergibt dass immer noch Stufe 1. Wie eine derartige Beurteilung abläuft werden sie selber wissen. Und selbst wenn 80 % verbissen sind, ist es Stufe 2 und der Abschussplan, der ohnehin in den seltensten Fällen erfüllt wird, ist dem entsprechend zu erhöhen. Da ist man aber noch weit von einer Wildstandsreduktion entfernt. Und das ist eben nicht mein Zugang zur Nachhaltigkeit, zum Gleichgewicht zwischen Wald und Wild und meiner Vorstellung von Forstwirtschaft.

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bartgeier (1.033 Kommentare)
am 28.06.2017 09:25

Interessant ist ist in diesem Zusammenhang, seit Jahren bemühen sich viele Grünauer Eigenjagden um eine Abschusserfolgskontrolle, sprich Grünvorlage des erlegten Wildes doch zuständige Behörde und das Stift Kremsmünster versuchen dies, offensichtlich mit allen Mitteln zu verhindern. Der Verdacht das viele Abschüsse nur gemeldet werden aber nicht tatsächlich durchgeführt werden ist nicht unbegründet, will aber offensichtlich nicht wahrgenommen werden.

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magni (1.361 Kommentare)
am 28.06.2017 10:13

Ich bin bestimmt der letzte, der gegen eine Grünvorlage ist. "Papierabschüsse" sind bestimmt Realität. Leider ist die Behörde zahnlos. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind ja gegeben.

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Katzenkoerberl (1.838 Kommentare)
am 28.06.2017 07:36

...wie d e m Stift Kremsmünster sowie d e n Adelshäusern

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Karlchristian (4.584 Kommentare)
am 28.06.2017 07:13

Im Winter füttern die Jäger selber
Dann füttern zwangsweise die Bauern und die Allgemeinheit
mit enormen Schäden und Kosten
damit die feinen Herrn etwas zum abknallen haben

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Federspiel (3.488 Kommentare)
am 28.06.2017 07:31

Wie ist dieses Posting zu verstehen?
Ich meine >>>dann füttern die Bauern und die Allgemeinheit mit enormen Schäden und Kosten...<<<
Du glaubst doch nicht etwa, Wildfütterung wird aus Steuertöpfen bezahlt?

Aus dem Artikel geht hervor, dass die feinen adligen Herren die sich eine extreme Wilddichte monetär leisten können, bei der Tagung gar nicht da waren.
Warum auch?
Es wird so viel Geld in die Wildfütterung gepumpt, dass eine natürlich Auslese gar nicht mehr stattfindet.
Das Hochwild bewegt sich im Winter kaum weiter als 300m von den Fütterungen und Kälberställen weg.
Mit beginnendem Frühling wechseln sie dann aber auch in "fremde" Reviere und dort wird aufgrund der Überpopulation emsig verbissen.

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labrador (417 Kommentare)
am 28.06.2017 10:22

und was wird in den "fremden" Revieren rund herum gemacht
( so wie auch auf der Grenze zu Tschechien ) ...

alles was halbwegs passt zu jeder Tag und Nachtzeit erlegt!
Und das mit allen Mitteln und Technik was der Markt hergibt.....

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Federspiel (3.488 Kommentare)
am 28.06.2017 10:42

Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras gibt es in jedem Waffengeschäft.
Erwerb erlaub, Benutzung verboten.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt wenn um 23.30 bei Neumont und Wolken ein Schuss fällt.
Davon abgesehen dass ich in Schwarzwildkerngebieten für eine Lockerung des Gesetzes wäre: Was hat das mit dem Artikel aus Grünau zu tun?

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