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Strom tanken, Bäume pflanzen: CO2-neutraler Urlaub im Almtal

Von Edmund Brandner, 20. November 2017, 03:37 Uhr
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Bildergalerie Strom tanken, Bäume pflanzen: CO2-neutraler Urlaub im Almtal
Bild: Tourismus

VORCHDORF. Als erste Tourismusregion in Österreich will das Almtal gezielt auf Klimaschutz setzen. Die Voraussetzungen dafür seien da, sagen die Verantwortlichen. So produziere das Tal mehr Öko-Strom, als die Bewohner selbst brauchen. Mit dem Überschuss könnte man Gästen Elektro-Mobilität ermöglichen.

Der Pettenbacher Paul Ablinger betreibt an der Alm ein kleines Wasserkraftwerk. Stefan Windischbauer betreibt in Vorchdorf das Café Novum. Gemeinsam planen die beiden dort die Errichtung einer Stromtankstelle. Ablinger bekäme dadurch zusätzliche Stromkunden, Windischbauer zusätzliche Gäste. Es geht ihnen aber auch ums Prinzip: „Wir möchten etwas gegen den Klimawandel tun, indem wir Elektromobilität unterstützen“, sagt Windischbauer. Außerdem würde durch den Verkauf des lokal produzierten Stromes die Kaufkraft im Tal bleiben.

Die beiden Almtaler suchen jetzt noch Mitstreiter. Die E-Tankstelle soll über Crowdfunding finanziert werden. Wer Anteilscheine erwirbt, erhält im Gegenzug günstige Strompakete oder Preisvorteile im Café Novum. Nähere Infos gibt es auf www.collective-energy.at.

Doch die E-Tankstelle in Vorchdorf ist nur der Auftakt für ein viel größeres Projekt, mit dem das Almtal – und vor allem der Tourismus im Almtal – in den kommenden Jahren reüssieren will. Laut einem Entwicklungskonzept mit dem Titel „Almtal 2025“ soll das 52 Kilometer lange Tal Österreichs erste Tourismusregion werden, die ihren Gästen einen CO2-neutralen Urlaub anbietet.

Die Idee dazu stammt vom Grünauer Tourismus-Zampano Hermann Hüthmayr. „Im Almtal laufen in 46 Kleinwasserkraftwerken 53 Turbinen“, sagt der pensionierte Hochberghaus-Wirt. „Wir produzieren mehr Ökostrom als wir im Tal selbst brauchen. Künftig nutzen wir den Überschuss, um unseren Gästen Elektro-Mobilität anzubieten.“

Geplant ist die Errichtung von bis zu zehn E-Tankstellen entlang des Almflusses. Touristen können dort E-Bikes, Elektro-Roller und  Elektroautos betanken, die man Urlaubern auch leihweise zur Verfügung stellt.

Schon jetzt werden Urlauber im Almtal darüber informiert, dass für jede Nächtigung, die sie buchen, ein Baum gepflanzt wird. Wenn eine Fichte ausgewachsen ist, speichert sie immerhin 2,6 Tonnen CO2. Der Aufwand für die Touristiker ist dabei allerdings überschaubar: Im waldreichsten Tal des Landes werden (wegen Sturmschäden) von den Forstwirten pro Jahr ohnehin bis zu 150.000 Jungbäume gepflanzt.

Doch die Touristiker nehmen sich auch selbst in die Pflicht. Mit der Angebotsschiene „Waldness“ bieten sie seit diesem Sommer eine neue Form des sanften Tourismus an, der sich mit Klimaschutz bestens kombinieren lässt. Auf die Gäste warten Waldmenüs ebenso wie Wanderungen mit Waldpädagogen oder Wald-Massagen. In den Unterkünften werden dazu regionale (und damit klimafreundliche) Schmankerl aufgetischt.

Auch die Anreise mit der Bahn ist im Almtal möglich – wenn auch derzeit nur mit Dieseltriebwagen der ÖBB. Die Touristiker haben aber mit Interesse vernommen, dass Stern & Hafferl an einer Übernahme der Nebenbahn durchaus interessiert wäre. Allerdings nur, wenn die Strecke elektrifiziert wird. Den Strom für seine Züge könnte der Verkehrsbetrieb dann von Almtaler Wasserkraftwerken beziehen, schlagen die Touristiker vor.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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bartgeier (1.024 Kommentare)
am 21.11.2017 09:14

Meines Wissens nach, fahren Züge mit 500 Volt und 60 Hertz welches Almkraftwerk hat so einen Generator? Im übrigen ist der Direktverkauf von Stromerzeuger nicht erlaubt, es sei den man besitzt eine Netzlizenz wie z.B. EAG usw.

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LouisCyphre (283 Kommentare)
am 20.11.2017 22:09

Bitte kein S&H

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 20.11.2017 10:01

der letzte Absatz verpackt sehr viel in Einem, nur nicht wer das ganze bezahlt und wer die Vorteile genießt.

Wenn man Hoch Subventioniert und Privat verschränkt, dann sollte man doch auch die private Gewinnentnahme ansehen.

Und meinetwegen kann man ja sagen, um wieviel eine private Firma billiger ist, als zum Beispiel die ÖBB...

Aber dann mit realisischen Zahlen operieren.

Trotzdem gehören alle Verträge öffentlich gemacht.

Detto muss auch geschaut werden welche anderen Alternativen noch möglich sind.
Aber Transparenz ist nicht die Stärke der amtsgeheimnisgebundenen Entscheidungsprozesse.

Und es ist nicht ausgeschlossen, das Bäume neben Diesellockstrecken sogar besser wachsen!

Größenordnungen anschauen, das wäre Aufgabe von Gutachtern zu allen möglichen Aktivitäten in der Politik.

Und das müssten natürlich unabhängige Gutachter sein, auch viel an Straßenkosmetik wäre so einzusparen.

Offenerer Umgang würde viel bessere und breitere Chancen ermöglichen.

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mynachrichten1 (15.427 Kommentare)
am 20.11.2017 09:48

Elektrofahrzeuge rentieren sich in der Betankung mit Strom nur dann,

wenn man die Leitungsgebühr, die ja ungefähr 2/3 des Strompreises ausmacht nicht zahlen muss.

Wenn man die Tankstellen nahe der Stromerzeugung hat, dann könnte man diese GEbühr trastisch senken.

Detto könnte man auch mit Strom Heizen und man bräuchte zum Beispiel wenn man Öl hat, diese nicht verbrennen.

Die Diesel Loks ins Almtal sind noch das kleinere Problem, außerdem was ist wenn wieder einmal das Wetter Bäume umschmeißt, und die Oberleitung beschädigt.

Generell wäre ja Naturstrom mehr wert, wenn da nicht die " Wegelagerergebühr" nicht und nicht billiger wird.

Spitzenstrom könnte ja einfachst in Wasserspeicher gelagert werden zu Heizzwecken.

Was noch interessant wäre wären E Bike Angebote für Urlauber vor Ort, oder auch manchmal bei schlechtwetter Leihautos.

Darüber sollte man sich Österreichweit Gedanken machen, auch was VErsicherungen, etc. betrifft, viele Autos stehen so und so leer nutzlos herum

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markusde (1.912 Kommentare)
am 20.11.2017 09:19

Sehr spannend - eine Kraftstromsteckdose muss über Crowdfunding finanziert werden. Wer soll hier Anteilsscheine kaufen? Es wäre nicht nur einfacher, sondern auch zielführender wenn das Café entweder für seine Kunden das Laden gratis anbieten würde, oder man sich zum Fixpreis einfach einstoppeln kann (und im Cafe dafür bezahlt). Es muss nicht immer kompliziert sein, sonst nutzt es niemand!

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