Starke Bilanz: Zehn Jahre Leader-Region Traunstein
Von Von Edmund Brandner,
20. Oktober 2017, 04:37 Uhr
VORCHDORF. Mit EU-Hilfe wurden im nördlichen Bezirk Gmunden 80 Projekte verwirklicht, die der Region nachhaltige Impulse verleihen.
Der ländliche Raum in Europa verarmt. Die Jugend zieht ab, die Bevölkerung überaltert, die Infrastruktur dünnt aus. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gibt es das Leader-Programm der EU. Gemeinden, die sich zu Leader-Regionen zusammenschließen, um gemeinsam zukunftsträchtige Projekte zu entwickeln, erhalten dafür Fördergelder aus Brüssel, Linz und Wien.
Im nördlichen Bezirk Gmunden wurde vor zehn Jahren die Leaderregion Traunstein gegründet. Zehn Gemeinden zwischen Altmünster und Grünau sind dabei – und sie konnten dank der Fördergelder starke Impulse setzen.
Dutzende Arbeitsplätze
In Grünau beispielweise wurde der spektakuläre Tassilosteig errichtet. Ein 1600 Meter langer Klettersteig, der verstärkt Touristen in die Region lockt. „Dass die Welser Hütte im Toten Gebirge heute wieder boomt, verdanken wir diesem Impuls“, sagt SP-Bürgermeister Alois Weidinger.
Rund 80 Projekte konnten auf diese Art in den vergangenen zehn Jahren verwirklicht werden. Vom Traunsee-Taxi über die Schule am Bauernhof in Pinsdorf bis hin zur Initiative „Schmecktakuläres Almtal“, bei der sich Landwirte, Verarbeiter und Gastronomen entlang des Flusses zusammenschlossen und sich gemeinsam vermarkten. Insgesamt wurden sechs Millionen Euro Fördergelder in die Traunsteinregion geholt. Wobei diese Zuschüsse nur als Impulse zu verstehen sind. Der überwiegende Teil der Investitionen wird von den Akteuren vor Ort aufgebracht. „In Summe wurde die vierfache Summe bewegt“, sagt Agnes Pauzenberger, Geschäftsführerin der Leader-Region Traunstein. Für die zehn Gemeinden ist das eine Kraftspritze. Auch Dutzende Arbeitsplätze wurde so geschaffen.
„Zweck des ganzen ist nicht, sich einfach Geld aus Brüssel abzuholen“, sagt Gunter Schimpl, VP-Bürgermeister von Vorchdorf und Obmann der Leader-Region. „Die Projekte werden nach strengen Kriterien ausgewählt und müssen sich nachhaltig von selbst tragen. Nur dann gibt es die finanzielle Starthilfe.“ Und auch dieses Geld werde erst ausbezahlt, wenn die Projekt laufen. Bis dahin liege das Risiko bei den Akteuren vor Ort.