Schachmuseum Altmünster fordert gleiches Recht für alle

Von Edmund Brandner   28.Juli 2017

Der Pensionist Karl Krammer (74) und seine Frau Hannelore (76) lieben Schach. Allerdings weniger das Spiel, sondern mehr das Spielmaterial. Mehr als 40 Jahre sammelten sie Schachbretter und -figuren. Mittlerweile besitzen sie 213 Schachspiele, darunter echte Kunstwerke.

Vor zwei Jahren erwarb das Ehepaar ein Lokal in der Ebenzweierstraße und eröffnete dort das größte Schachmuseum Österreichs. Es gibt keine fixen Öffnungszeiten, Interessierte können aber von Mai bis Oktober jederzeit anrufen (Tel. 0676/7513020). "Wir sind keine zwei Minuten entfernt zuhause und fast immer erreichbar", sagt Karl Krammer.

Doch es gibt ein Problem: Herr und Frau Krammer würden gerne mit einem Hinweisschild auf ihr Museum aufmerksam machen. Die Marktgemeinde hätte ihnen kleine Schilder erlaubt. Doch die beiden Schachsammler möchten die gleichen Tafeln wie das Heimatmuseum und das Zweiradmuseum. In der gleichen Größe und an der gleichen Stelle: bei der Kreuzung zwischen der B145 und der Ebenzweierstraße.

Das lehnt die Bezirksbehörde jedoch ab. Aus mehreren Gründen, wie Bezirkshauptmann Alois Lanz gegenüber den OÖNachrichten erklärt. "Zum einen sind wir generell restriktiver geworden", so Lanz. "Im Sinne der Verkehrssicherheit gibt es Bemühungen, den Schilderwald eher einzudämmen." Die Hinweistafeln für das Heimatmuseum und das Zweiradmuseum würde man in dieser Größe heute auch nicht mehr erlauben.

Zum anderen befindet sich die kürzeste Zufahrt zum Schachmuseum aus Sicht der Behörde ohnehin an einer anderen Stelle, nämlich beim Spar-Markt an der Salzkammergut-Bundesstraße. Dort gebe es bereits andere (und kleinere) touristische Hinweisschilder. Das Ehepaar Krammer könnte an dieser Stelle ebenfalls Werbung für sein Museum machen.

"Bis zum Höchstgericht"

Doch das kommt für die beiden Schachmuseumbetreiber überhaupt nicht in Frage. "Wir werden gegen einen negativen Bescheid Einspruch erheben und danach alle Rechtsmittel ausschöpfen", kündigt Karl Krammer an. "Es muss das gleiche Recht für alle gelten. Notfalls gehen wir bis vors höchste Gericht." An die Volksanwaltschaft will sich das Ehepaar auch wenden.