Rückschlag für Belebung des Zentrums: Die Post will Filiale in Regau schließen
REGAU. Die Post will die Filiale in Regau schließen, weil sie laut internen Berechnungen defizitär ist. Für Bürgermeister Peter Harringer (VP) wäre das ein gewaltiger Rückschlag im Bemühen, den Ort zu beleben.
Betroffen sind 6600 Gemeindebürger und viele Firmen.
Post-Pressesprecherin Kathrin Schrammel bestätigt auf OÖN-Anfrage, dass das Unternehmen am 26. Jänner die geplante Schließung des Postamtes Regau bei der Regulierungsbehörde angemeldet hat. "Die Filiale ist defizitär, wir wollen sie deshalb schließen." Jetzt hat die Regulierungsbehörde drei Monate Zeit, den Antrag zu prüfen. "Wir wollen in Regau einen Postpartner installieren", erklärt Schrammel, "die Suche nach einem Postpartner läuft parallel."
"Wahnsinniger Schlag für uns"
"Das wäre ein wahnsinniger Schlag für uns, wenn das wirklich kommt", sagt Bürgermeister Harringer. Für ihn sind die von der Post vorgelegten Zahlen nicht realistisch. "Das ist nicht nachvollziehbar, im Postamt ist immer etwas los." Daher sollte ein unabhängiger Wirtschaftsprüfer die Berechnungen der Post unter die Lupe nehmen, wünscht sich der Regauer Bürgermeister. "Wenn das fair abläuft, muss das Ansuchen abgelehnt werden", ist Harringer überzeugt und lässt gleichzeitig Zweifel am Verfahren durchklingen.
Für FP-Vizebürgermeister Arthur Kroismayr ist das Vorgehen der Post ebenfalls völlig unverständlich, "Im unmittelbaren Bereich wohnen einerseits ältere Menschen und junge Familien, aber auch viele Klein- und Mittelbetriebe sind in der Nachbarschaft angesiedelt."
Die nächsten Post- und PSK-Dienststellen sind in Attnang-Puchheim und in Vöcklabruck, also jeweils vier Kilometer entfernt. "Mit dieser Maßnahme wird auch die Nahversorgung in Regau weiter ausgehöhlt", so Kroismayr, der dem politischen Eigentümervertreter der Post AG, Finanzminister Hans Jörg Schelling, die Verantwortung zuschiebt.
Die Lage zwischen Attnang-Puchheim und Vöcklabruck bereitet dem Bürgermeister zunehmend Sorgen. "Wir verlieren die Polizei und die Post, bekommen keine Fachärzte und keine Apotheke. Schön langsam werde ich sauer." Betroffen sind auch die Mitarbeiter der Marktgemeinde, die bei einer Schließung der Filiale Regau jeden Tag zur Post nach Attnang-Puchheim oder Vöcklabruck fahren müssen, um die Briefe des Amtes aufzugeben.
"Der politische Widerstand wird uns nichts nutzen", blickt Harringer der Entwicklung realistisch und resigniert entgegen. Der FP-Vizebürgermeister hingegen will sich an den FP-Parlamentsklub wenden, damit wieder einmal aufgezeigt werde, was von den politischen Lippenbekenntnissen zur Förderung des ländlichen Raumes wirklich zu halten sei.
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Mehr privat weniger staat. Die auswirkungen siehe post.
Was ist denn das für ein Argument?
Wenn zu wenige Bürger die Dienstleistungen nutzen und der Standort damit unwirtschaftlich wird, muss die Gemeinde oder wer auch immer Interesse an dieser Infrastruktur hat, aushelfen.
Ob mit Finanzzuschüssen oder mittels Zurverfügungstellung einer günstigen oder kostenlosen Immobilie.
und Regau hat Geld wie Heu, womit dann alles geklärt wäre !
wir bauen oft lieber unnötige Straßen und haben oft lieber 3 Banken, aber kein Post.
Ja, das fehlen der Infrastruktur wird eben durch mehr unnötigen Individualverkehr aufgewogen.
Aber wenn man daran denkt, dass man Richtung Pinsdorf gleich 2 Bahnübergänge geschlossen hat und damit 2 Millionen Zusatzkilometer für Umwege im Jahr produziert.....Übrigens ist auch Pinsdorf nun Postamtsbefreit, weil der private Lebensmittelhändler hat eben gesehen, dass viel Aufwand von Seiten des Personals ...... und die Pindsdorfer fahren halt jetzt in den Stau nach Gmunden hinein, wenn ein Packerl nicht zugestellt werden konnte.
Ganz Österreich, alle Parteien stehen bei Verkehrsplanungsfragen ja total auf der Leitung. Zu Gescheite sind eben oft praktisch dumm und übersehen die Zusatzkosten, auch volkswirtschaftlich betrachtet.
Und von Politikern sollte man sich nie etwas erhoffen, hier nehme ich keine Partei aus, das konnte ich selber zur genüge austesten.