Rotes Kreuz entwarnt: Kein Mangel an Zivildienern
VÖCKLABRUCK. Bezirksgeschäftsführer Gerald Schuster: "Ohne Zivis wäre der Rettungsdienst nicht aufrechtzuerhalten".
"Wir haben keinen Zivildiener-Mangel", betont Gerald Schuster, Bezirksgeschäftsführer des Roten Kreuzes. "Bis auf zwei Termine sind wir ein Jahr im Vorhinein ausgebucht." Übers Jahr gerechnet versehen 52 Zivildiener beim Roten Kreuz ihren Dienst.
Ein Jahr im Voraus ausgebucht
Während etwa das Rote Kreuz in Niederösterreich "dringend" Zivildiener sucht, "ist das bei uns – noch – kein Problem. Allerdings ist auch in Vöcklabruck erkennbar, dass die Zahlen der Zivildiener rückläufig sind – vermutlich schlagen sich die geburtenschwachen Jahrgänge nieder. Die Monate April und Juni sind bei den Zivildienern nicht so begehrt zum Einrücken. Da müssen wir aktiv rekrutieren", erklärt Schuster. Er bezeichnet die Zivildiener als dritte Säule im Rettungsdienst – neben den Freiwilligen und Hauptamtlichen. "Ohne sie wäre der Rettungsdienst nicht aufrechtzuerhalten."
Nach wie vor wird der Zivi-Einsatz beim Roten Kreuz von den jungen Männern sehr positiv bewertet. "Viele sehen es als sehr wesentlich für ihre Persönlichkeitsentwicklung", beschreibt der Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer. Daher ist es kein Wunder, dass fast 90 Prozent der Zivildiener später als freiwillige Mitarbeiter dem Roten Kreuz erhalten bleiben.
Das für den Zivildienst zuständige Innenministerium hat am Mittwoch bekanntgegeben, dass die Zahl der Zivildiensterklärungen rückläufig sei. Staatssekretärin Karoline Edtstadler (VP) will daher den Zivildienst weiter attraktivieren.
Kein Problem für Altenheime
"Der Sozialhilfeverband Vöcklabruck hat momentan noch keine Probleme mit der Zuteilung von Zivildienern", erklärt Bezirkshauptmann Martin Gschwandtner auf Anfrage der OÖNachrichten. Die Zivis werden in den Alten- und Pflegeheimen des SHV eingesetzt, viele von ihnen wollen die Pflege später auch zu ihrem Beruf machen.
Größere Sorge bereitet Gschwandtner der Mangel an Pflegekräften. "Wir sind ständig am Rekrutieren, aber der Markt wird zunehmend dünner." Zudem habe sich die Situation durch den Pflegeregress verschärft: Die 24-Stunden-Dienste nehmen ab, immer mehr betagte Menschen wollen in ein Heim. "Wir versuchen das durch mobile Dienste abzufedern, haben aber dennoch Wartelisten für die Heime."
Bei einer Testfahrt wurde 27-Jähriger in Weißenkirchen zum Lebensretter
Salzkammergut: Vermummte (59) behob 1500 Euro mit gefundener Bankomatkarte
Gschwandt: Aufmerksamer Nachbar (42) löschte Heckenbrand
Ohne glückliches Ende: Mondseer halfen bei schwerem Lawinenunglück
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.