Pfahlbau-Erbe auch kulturtouristisch nutzen
SEEWALCHEN. Mit 120 Besuchern hat man gerechnet, gekommen sind am Freitagabend fast 200 Gäste zum Vortrag des Schweizer Pfahlbau-Experten Urs Leuzinger.
Bürgermeister Johann Reiter (VP) und Organisator Gerald Egger waren vom Interesse überwältigt. "Das Thema Pfahlbau kriegt eine breitere Basis und ist nicht mehr verstaubte Geschichte", fasste Reiter nach dem Abend zusammen.
Der Archäologe Leuzinger präsentierte humorvoll und recht anschaulich das Thema Pfahlbau. Er führte aus, welche Rückschlüsse man aus den Funden ziehen könne. Das umfasste die Ernährung der Pfahlbauer ebenso wie ihre Hygiene oder das Leben in ihren Hütten. Interessantes Detail: Exakt der gleiche spiralförmige Schmuck, der am Attersee und Mondsee gefunden und jetzt ausgestellt ist, wurde auch am Bodensee gefunden. "Es gab eine garantierte Verbindung zwischen dem Salzkammergut und dem Bodensee", fasste Leuzinger anhand der identen Spiralen zusammen.
Mit einem Kompliment an die Pfahlbau-Aktivisten im Salzkammergut beendete der Schweizer seinen Vortrag: In der Vermarktung des Pfahlbaus sei Österreich der Schweiz voraus.
Auf diesen Lorbeeren will man sich am Attersee nicht ausruhen: Die Zertifizierung zum Welterbe sei Verpflichtung und Herausforderung zugleich, sagte der Seewalchener Bürgermeister: Man wolle das alte kulturgeschichtliche Erbe nicht nur bewahren, sondern auch kulturtouristisch nutzen. Dabei stehe die ganze Region hinter diesem Ansinnen, sagte Reiter den OÖN. "Nicht nur die drei Welterbe-Gemeinden profitieren von der Landesausstellung 2020, dieses Zugpferd bringt für uns alle etwas." Reiter kündigt an, jedes Jahr ein Highlight über Pfahlbau auf die Beine zu stellen. Und im Frühjahr sind die Archäologen am Zug: Seewalchen IV wird vier Wochen lang nicht nur vermessen, es sollen auch wieder Funde aus dem Attersee geholt werden.
Rund um den Attersee kann man auch
fündig werden!
Man bräuchte nur ein wenig tiefer
an manchen Stellen graben!
Aber wer gräbt seinen Garten dort
ca 1m-1,5m Tiefe um???
Besonders die kleinen Steinbeile
und Schaber könnten gefunden werden!
Aber WER schaut sich schon Steine
so genau an?!