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"Ohne Bad Ischl hätte es den Kaiser nicht gegeben"

Von Edmund Brandner, 21. November 2016, 00:04 Uhr
"Ohne Bad Ischl hätte es den Kaiser nicht gegeben"
Der Bad Ischler SP-Bürgermeister Hannes Heide (links im Bild) beim alljährlichen Kaiserfest Bild: Hörmandinger

SP-Bürgermeister Hannes Heide spricht im OÖN-Interview über Franz Josephs angebliche Kinder in Bad Ischl, die Kaiserhymne und touristische Chancen.

OÖN: Was wäre Bad Ischl heute, wenn es den Kaiser nicht gegeben hätte?

Hannes Heide: Ich sehe es umgekehrt. Es hätte den Kaiser ohne Bad Ischl nicht gegeben, weil seine Eltern ursprünglich kinderlos waren. Dass die drei Salzprinzen geboren wurden, wird ja auf Kuren in Ischl zurückgeführt. Aber es ist unbestritten, dass durch die Anwesenheit des Kaisers Ischl seine Mondänität erreichte und Anziehungspunkt wurde für internationales Publikum. Für Künstler, Wissenschafter, wichtige Vertreter der Gesellschaft – darunter auch viele jüdische Menschen. Das historische Stadtzentrum entstand damals und macht heute noch die Attraktivität Bad Ischls aus.

Der Kaiser wurde in Österreich politisch lange Zeit sehr kritisch gesehen. Ist der Zugang heute entspannter?

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde auch in Bad Ischl alles, was an die Habsburger erinnerte, beseitigt. Sogar Straßen wurden umbenannt. Inzwischen gibt es in Österreich aber eine vielschichtigere Darstellung des Kaisers, und es wäre überheblich, ein eindeutiges historisches Urteil über ihn abzugeben. Franz Joseph ließ viele Innovationen zu, demokratiepolitisch gab es aber sicher einen Stillstand unter ihm.

Es gibt das Gerücht, der Kaiser habe in Bad Ischl viele illegitime Kinder gezeugt. Zeitgenössische Quellen wollen von 88 Kaiserkindern wissen. Was ist da dran?

Ich persönlich kenne keine dieser Nachkommen (lacht), glaube aber nicht, dass es sich nur um einen Mythos handelt. Es wird ja immer gesagt, dass diese Kinder in entsprechende Stellungen kamen und dadurch versorgt wurden. Da ich aber nicht dabei war, kann ich nichts bestätigen (lacht).

Viele Bad Ischler sagen zu Kaiser-Urenkel Markus Habsburg-Lothringen "Erzherzog". Betiteln Sie ihn auch so?

Gelegentlich, wenn es passt. Bei offiziellen Anlässen nenne ich ihn aber "Magister Habsburg-Lothringen".

Können Sie den Text der Kaiserhymne?

Nein. (Denkt noch einmal nach.) Naja, ich glaube, die erste Strophe würde ich zusammenbringen.

Bei der jährlichen Kaiserhymne in der Stadtpfarrkirche werden mehrere Strophen gesungen.

Ja, aber da handelt es sich um eine entschärfte Version. Einige martialische Passagen hat man leicht verändert.

Hat der Kaiser als touristisches Zugpferd noch Zukunft?

Durchaus! Ich bin sogar der Meinung, dass noch viele Möglichkeiten ungenutzt sind. Wenn man sieht, wie gut in Wien das Schloss Schönbrunn, das Sisi-Museum und die Hofburg wissenschaftlich aufbereitet sind, sehe ich auch für Bad Ischl große Chancen. Da werden nicht nur ältere Menschen angesprochen, das ist ein internationales Publikum aller Altersschichten. In diese Richtung sollten auch wir denken. Die Menschen haben großes historisches Interesse, weit über die Sisi-Romantik hinaus.

Bürgermeister werden manchmal als Ortskaiser bezeichnet. Wären Sie darüber glücklich?

Nein! Ich weise immer wieder darauf hin, dass selbst in der Kaiserstadt Bürgermeister keine Ortskaiser sind.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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tille48 (1.050 Kommentare)
am 22.11.2016 10:32

Man kann Umstände zur Kenntnis nehmen,
darf aber nicht bereit sein, sie zu glorifizieren !
(frei nach B. Kreisky)

Wer war früher da, die Henne oder das Ei. Auch die Fragestellung was wäre wenn... hilft nicht weiter.

Aber eines würde mich schon interessieren, was hat die Stadt Bad Ischl gemacht, um die „Tantiemen“ für die Werbewirkung des Kaiserhauses unter das „einfache Volk“ zu bringen? Gibt es da Sozialprogramme, Zuwendungen zB. in der großen Not nach dem WK I ? Oder überhaupt etwas in diese Richtung. Jeder „Kurdirektor“ wird (wahrscheinlich fürstlich) bezahlt, wäre es da nicht angebracht, auch dafür, dass die Kaiserwerbung so gut greift, eine Kleinigkeit an das „Volk“ auszuschütten?

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jegele (69 Kommentare)
am 22.11.2016 10:24

In Bad Ischl läut halt alles ein bischen verkehrtherum. Da müssen wir ja dieser Stadt für KFJnoch dankbar sein, jö schau...

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teja (5.847 Kommentare)
am 21.11.2016 16:28

Ohne kaiser hätten wir keinen 1 weltkrieg gehabt. vieleicht auch keinen 2.

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Gugelbua (31.892 Kommentare)
am 21.11.2016 11:15

bei all der Glorifizierung vergisst man ganz auf die Gräueln jener Zeit

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Plaudertasche1970 (2.682 Kommentare)
am 21.11.2016 10:52

Seltsame Behauptung in der Headline....

Komplett unrichtig.

Besser: Ohne den Kaiser würde es Bad Ischl in seiner heutigen Form und Größe nicht geben

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 21.11.2016 11:02

der bürgermeister hat recht. wären die eltern der erbprinzen nicht auf kur in ischl gewesen, hätte man ischl gar nicht gekannt.
der franzl hätte seine sommerresidenz bestimmt wo anders aufgeschlagen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 21.11.2016 10:21

Unsinn ...
Ohne Frankreich hätte es Napoleon auch nicht gegeben ..
Ohne Deutschland hätte es Merkel auch nicht gegeben ... grinsen grinsen

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 21.11.2016 09:18

Die Sicht vom Bürgermeister Hannes Heide ist falsch.

@von Wuhei sollte Beatum Carolum verehren, den Friedensbemühten.

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Wuhei (716 Kommentare)
am 21.11.2016 07:35

Wann hören endlich die imer wiederkehrenden Glorifizierungen der Habsburger, besonders von FJ auf! Die haben Österreich massiv geschadet und besonders in den 1. WK getrieben.

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