Neues Buch über das alte Zell am Moos "Respekt für die Menschen von damals"
ZELL AM MOOS. Norbert Blaichinger, freier Mitarbeiter der OÖN, schrieb ein sehr persönliches Buch über seine Heimatgemeinde Zell am Moos.
OÖN: Ihr Buch führt bis zu 70 Jahre in die Vergangenheit von Zell am Moos zurück. Wie weit reicht Ihre eigene Erinnerung zurück?
Blaichinger: Zum einen: Ich gehe immerhin schon auf den Sechziger zu (lacht). Vor allem aber verarbeitete ich auch die Erinnerung anderer. Ich habe viele Leute befragt. Sie waren sehr entgegenkommend und versorgten mich mit Material. Ich selbst bin in der alten Schule in Zell am Moos aufgewachsen. Da sehe ich viel heute noch vor mir und habe das auch niedergeschrieben.
Was ist Ihre persönliche Bilanz nach den vielen Recherchen?
Respekt und Anerkennung für die Menschen von gestern und vorgestern. Man kann sicherlich sagen, dass sie das Heute für uns erst ermöglicht haben. Da bin ich schon tief beeindruckt.
Welche Themen interessierten Sie besonders?
Natürlich die kirchlichen und gesellschaftlichen Traditionen, der Tourismus, das Gewerbe, die Landwirtschaft. Auch Politik kommt nicht zu kurz. Und natürlich wollte ich auch an Menschen erinnern. Das Buch soll ehrlich, aber auch kritisch sein.
Was sind Ihre prägendsten Erinnerungen an Zell am Moos von damals?
Da gibt es viele. Prägend waren der schöne Garten bei der alten Schule, aber auch meine Ferialarbeit im damaligen Kaufgeschäft Howorka und das Zustellen von Telegrammen für das Postamt. Damals gab es ja noch wenig Telefone und schon gar kein Internet. Deshalb wurden die wichtigen Nachrichten per Telegramm zugestellt. Mit dem Fahrrad.
Sind weitere Bücher geplant?
Ja, ich will diese Art von Geschichtsschreibung fortsetzen. Ich plane ein Buch mit Geschichten rund um den Irrsee oder rund um den Mondsee. Der Fundus ist ja ungeheuer groß. Was als Nächstes kommt, weiß ich ehrlich gesagt aber noch nicht.