Kiritag-Bierzelt Altaussee begann mit Regen – und?
ALTAUSSEE. Beim kultigsten und legendärsten Kirtag des Salzkammerguts ist das Wetter völlig egal, die Leute kommen sowieso.
Was das Oktoberfest für München, bedeutet das jährliche Kiritag-Bierzelt für Altaussee: Das steirische Salzkammergut hat damit ein Fest, das von Gästen aus ganz Österreich und sogar von weit darüber hinaus gerade zufällig oder sogar extra besucht wird. Am Samstag, Punkt 12 Uhr mittags, begann das Spektakel, etwas mehr als eine Stunde später wurde es von Altaussees Bürgermeister Gerald Loitzl, Bierzelt-Chef Werner Fischer und im Beisein von zahlreichen prominenten Ehrengästen und dem ganz und gar nicht unwichtigen Getränke-Koordinator Heinz-Josef Schrottshammer aus Stainach offiziell eröffnet. Gestern ging das Fest munter weiter, heute steht ein weiterer Tag auf dem Programm, an dem gefeiert und gut gegessen und getrunken wird.
Bürgermeister Gerald Loitzl freute sich über seine Funktion als Initialzünder für die heurige 57. Auflage: "Die Eröffnung des Bierzeltes durchführen zu dürfen, ist etwas ganz Besonderes." Cheforganisator Werner Fischer, hiesiger Abschnitts-Feuerwehrkommandant, charakterisierte das legendäre, immer noch so wie anno dazumal von Holzstangen zusammengehaltene Bierzelt bei seiner Einführungsrede: "Es ist das einzige in ganz Österreich, das voll ist, bevor das Fest überhaupt losgegangen ist. Wir hatten in der vergangenen Woche witterungsmäßig ein Auf und Ab. Ihr, liebe Gäste, ihr seid der Grund, warum wir uns diese viele Arbeit antun." Der Regen ist allen egal. Es geht ums gemütliche Zusammensein.
Die zitierte Arbeit ist vielfältig. Ein paar Zahlen: An den drei Altausseer Kiritag-Bierzelt-Tagen werden mehr als 600 Fass Bier – das sind 60.000 Halbe – getrunken. Auf den Quadratmeter Festgelände umgerechnet sind das täglich mehr als auf dem Münchner Oktoberfest. Von vorgestern bis heute werden insgesamt 10.000 Portionen Grillhendl (im Übrigen die besten, die es irgendwo gibt!), 9000 Portionen Bratwürstel, 20.000 Semmeln und 600 Kilogramm Sauerkraut konsumiert. Dazu kommen 3000 Liter Wein (rund 25.000 Spritzer) und 500 bis 600 Liter diverser Schnäpse. Und wichtig: Das Gösser-Bier für den Altausseer Kirtag kommt nicht aus Göss bei Leoben, sondern wurde extra in der Dampfbrauerei Falkenstein in Lienz/Osttirol gebraut.
Und wann kommen die gut 420 freiwilligen Helfer beim Kiritag-Bierzelt auf ihre Kosten? Werner Fischer: "Die trinken am Mittwochabend ihr verdientes Bier."
Superfest.