Jagdsperren: "Wahre Naturgenießer begrüßen die Ruhe"
GRÜNAU IM ALMTAL. Grundbesitzer Herring-Frankensdorf erhält Sperre aufrecht – kleine Abweichungen möglich.
"Ein verregneter Sommer, ein wunderbarer Herbst, aber jetzt sind die Hütten geschlossen. Na gut, fahren wir eben in die Steiermark." Dass sie zur besten Wanderzeit beim gewohnten Einkehrschwung auf der sonnigen Hüttenterrasse vor verschlossenen Türen stehen, stieß bei vielen Bergsportlern in Oberösterreich auf Unverständnis.
Wie berichtet, müssen sieben Hütten im Salzkammergut wegen einer Jagdsperre ihren Betrieb für einen Monat zumindest teilweise einstellen. Am schlimmsten trifft es dabei das Almtal, wo gleich drei beliebte Anlaufstellen schließen. Für den Tourismus zwar kein Stolperstein, aber zumindest ein Hindernis: "Natürlich wird die Wandersaison stark gekürzt, und wir haben weniger Gäste in der Region. Aber dass die Jagd in diesem Gebiet ein großes Thema ist, müssen wir akzeptieren", sagt Stefan Schimpl, Geschäftsführer des Almtaler Tourismusverbandes.
Verwunderung bei Eigentümern
Die Grundeigentümer in der Hetzau – das von der Sperre betroffene Nebental – können die plötzliche Aufregung nicht verstehen. "Für den Alpenverein bestehen seit Jahrzehnten dieselben Verträge bezüglich der vereinbarten Saisonlänge", sagt Hubertus Herring-Frankensdorf, dessen Großvater Friedrich 1945 das Almtalerhaus an den Alpenverein verkauft hatte. In den 70er-Jahren schenkte Friedrich Herring-Frankensdorf der Gemeinde die private Zufahrtsstraße und machte sie damit für den öffentlichen Verkehr zugänglich. Mit einer Bedingung: Vier Wochen im Herbst bleiben Straße und Hütten geschlossen, Wanderungen sind aber erlaubt.
"Dass dieses Entgegenkommen nun als Kompromisslosigkeit dargestellt wird, finde ich bedauernswert", sagt der Enkel, dem nun große Teile des Gebiets gehören. Die Bewirtschaftung der Hütten in den Sommermonaten unterstütze er, aber: "Vier Wochen Pause werden der Natur gut tun. Die wahren Wanderer und Naturgenießer begrüßen die Ruhe", sagt Herring-Frankensdorf. Die Jagd, die aber in diesem Zeitraum stattfindet, möchte der Grundbesitzer nicht kommentieren.
Die Hütten werden in der Hochsaison auch zukünftig nicht öffnen dürfen. Kleine Abweichungen vom Vertrag seien aber denkbar.
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> Jagdsperren im Almtal: "Die wahren Naturgenießer begrüßen die Ruhe"
Die Welser Hütte auf 1740 Meter Seehöhe ist erst ab 14. Oktober wieder aus dem Almtal erreichbar. <
Ist der Zustieg zur Hütte auf Strafe geperrt o. nicht?
Auf Strafe gesperrt ist der Zugang nicht. Allerdings ist die Hütte nicht bewirtschaftet und die Straße für Autos gesperrt. Am Wochenende zum 8.Oktober können Wanderer über Prielschutzhaus oder Pühringer Hütte zusteigen, ab 14. Oktober ist die Zufahrtsstraße an den verbleibenden zwei Wochenenden geöffnet.
Heisst, der Text unter dem Bild ist irreführend.
Die Hütte ist de facto immer erreichbar, u. nicht erst wieder ab Mitte Oktober ...
So ist es; Sie können Ihre mitgebrachte Jause dann vor der Hütte verzehren.
sollte auch einmal kritisiert werden:
die oft willkürlich aufgestellten Tafeln
für Wegsperren wegen Waldarbeiten (speziell der Bundesforste),
die aber in der Folge nicht mehr weggeräumt werden,
um unliebsame Wanderwege abzubringen.
Im ursprünglichen Artikel wurde teilweise so getan, als würde diese Sperre plötzlich und ohne Grund nun geschehen.
Tatsächlich handelt es sich aber - wie dieses Mal im Artikel ganz gut dargestellt - um alte und nachvollziehbare Vereinbarungen, die es jedes Jahr einzuhalten gilt.
Daran ändern weder das schöne Wetter im Herbst noch die angewachsene Wander- und Freizeitindustrie irgend etwas.
Das mediale Gejammere soll ganz einfach an diesen Vereinbarungen rütteln. Letztendlich erzielt man aber das Gegenteil, andere Grundbesitzer werden sich nach dieser Aktion eher hüten, jemals den kleinen Finger zu geben, damit nicht bei der erstbesten Gelegenheit nach der ganzen Hand geschnappt wird.
Richtig, Held
Ich kam eigentlich her, um genau das (in anderen Worten) zu schreiben.
Gewissenhafter Journalismus besteht für mich darin, zuerst die Lage zu beschreiben. Das geschah eindeutig nicht.
Gott sei Dank gibtś ja gewissenhafte Poster ...
gewissenhafte Poster gibt's gewiss, Herr Redakteur, wenn sie nicht im Urlaub sind.
Ja, zumindest zwei davon.
Sie machen sich ihr Geschäft und den Tourismus SELBER kaputt !
Wenn meinen Sie mit Sie?
bartgeier
ich meine damit weil die Hütten in der VOLLE Wandersaison zugesperrt werden MÜSSEN ! denn man könnte doch mit der Jagd warten bis Anfang Mitte Oktober wenn sie sowieso zusperren !
ich hatte es schon mal geschrieben .
Interessant, dann versuchen sie einmal dem Rotwild zu erklären das jetzt Wanderzeit ist und es möge bitte 14 Tage später oder bei schlechtem Wetter zu ihren Brunftplätzen kommen. Frei nach dem Motto wenn die Natur sich nicht nach dem Menschen richtet, dann wird sie schon sehen wo sie bleibt.
Im Ernst,
glaubst du tatsächlich, dass bei den Hütten-u. Alpinfans sowas ähnliches wie Naturverständnis zu erwarten ist?
Natur als Kulisse ja, aber sie soll sich gefälligst nach meinen Bedürfnis richten.
Sogenanntes Schlechtwetter ist übrigens auch Natur.
Zufall o. nicht, die Parkplätze hat man dann fast für sich allein. Warum wohl ...
Die Leut' mögen wohl sportlich sein, aber wegen Hirsch, Tetrao o. Saxifraga wird wohl kein 'Pseudo-Naturfreund' in die Berge ziehn.
Als gezeigtes zufälliges Fotomotiv kann man von wenigstens einzelnen Homo alpiums sich ein Stück ihres Erlebens was mitnehmen.
Aber eben nur ausnahmsweise ...
Geh' in die Berge......
und du bist nicht allein!
Schaut dir der (Braun-)Bär beim Äusserln zu
Rufi !
Heit bist aber wieder witzig.
Gut so, dieses WE wieder die Cityförster mit ihren Rollatoren vulgo SUV erlebt. Bis zur Theke wollens vorfahren, gewandet mit modernster Funktionskleidung, aber keine 100 Höhenmeter gehen können.
"Wahre Naturgenießer begrüßen die Ruhe"..... wenn ihnen die Kugeln um die Ohren fliegen!
Rum- und Mozartkugeln?
Peng, Peng
Manche mögens schwarz
Da stoßen mal wieder Kontrahenten zusammen wo keiner nachgeben kann.Wenn man aber trotz Hüttensperre wandern darf versteht ich den Sinn der Sache nicht.Ballern die Jäger sonst auf die Wirte?
Es geht ja auch darum, dass die Hütten versorgt werden müssen.
Das ist zu knapp, Held, da müss(t)en wir wieder denken
ich kenne die Verhältnisse vor Ort nicht und enthalte mich daher einer Bewertung der handelnden Personen.
Von den meisten Hobby-Jägern halte ich nichts, ich das Geballer nicht nachvollziehen. Da ist für die meisten die Naturbeobachtung wohl nur eine Ausrede.
vorm herrn baron machen sich die grünauer halt immer noch an.....
Bitte genauer lesen. Es gibt da entsprechende Verträge, und die sind - wie es bei Verträgen so üblich ist - eben einzuhalten. Das hat mit "anmachen" nichts zu tun.
Die 'Pseudo-Naturfreunde' setzen sich eben nur dann in die Kraxn, wenns ins Wirtshaus einkehren können.
Der Grundbesitzer hat schon recht, dass es mit der sogenannten Sperre angenehm ruhig ist.
Im übrigem steht es den Blindhatschern frei, sich seine Jausenzeit in den Rucksack zu schmeissen. Allerdings müssens dann mehr Kilos herumschleppen, was den 'Naturfreunden' scheinbar nicht zumutbar ist.
Oder gehts doch nur um die Hüttengaudiiii ....
Du kennst anscheinend nur den Massentourismus. Was dir wahrscheinlich entgangen ist - diese Hütten dienen auch für Kletterer als Ausgangspunkt für lange und anstrengende Touren.
Würde dich gerne mal einladen einen Rucksack mit Kletterausrüstung (klettern im alpinen Gelände, nicht Plaisir), Jause und Kleidung zu tragen um danach in eine Stunden dauernde Tour einzusteigen. Der Bergsport hat mehrere Varianten!
Klettern im nassen Herbst freut besonders die Helikopter Piloten.
Oder meinst du anstatt klettern eigentlich am Stahlseil des Klettersteigs entlang wandern?
Ich rede von Alpin Klettern. Nicht Stahlseiakrobatik. Und zu deiner Info - im Herbst ist die beständigste Wetterlage, der Felsen trocken und die Temperaturen passen. Also meist perfekte Voraussetzungen für tolle Klettertouren.
Solange du eine private Unfallversicherung hast, kein Problem.
Anders halt als gewisse Blaue, die sich sogar eine I-Pension erbetteln, weil privat Versichern leider nicht ganz billig ist.
Puccini, wer drei Saisonen im Fels und zwei im Eis überlebt hat, ist automatisch versichert
Meine Zeit als alpine Klettermaxe u. der sterilen Stahlseil-Einbahnen ist schon vorbei. Man wird ja nicht mehr jünger.
Ich weiss schon wovon ich red'
Übrigens hat dies speziell mit diesem Artikel nix zu tun.
Es wird ja niemand gezwungen in dieser Zeit dort längere Touren mit Zwangsbesuch der Welser Hütte einzuplanen.
Es wird wohl in erster Linie ums Wirtshaus am Talboden gehen.
Und, dem Massentourismus geh ich aus dem Wege, sonst hätt ich ja nicht dazu gepostet.