In Grünau steht jetzt eine Bürgermeisterwahl bevor

Von Von Edmund Brandner   03.Jänner 2018

Vor dem Gemeindeamt von Grünau weht die schwarze Flagge, immer wieder bleiben Menschen stehen, um sich im Schaukasten still die Parte von Alois Weidinger anzusehen. Der bei einem Forstunfall ums leben gekommene SP-Bürgermeister wird am Freitag auf dem örtlichen Friedhof beigesetzt.

In den Parteien möchte noch niemand darüber reden, wer die Nachfolge des hoch angesehenen Bürgermeisters antreten soll. „Wir sollten uns zuerst einmal darauf besinnen, Abschied von Lois zu nehmen“, sagt Hannes Stockhammer, der als SP-Vizebürgermeister interimistisch die Aufgaben Weidingers übernimmt.

Keine Lust auf Wahlkampf

Nach Wahlkampf ist in der Almtalgemeinde momentan ohnehin niemandem zumute. Die Trauer um Weidinger ist parteiübergreifend. „Ich arbeite bei den Skifahrern am Kasberg heroben und muss ständig an Lois denken“, sagt VP-Gemeinderat Johann Ettinger. „Er fehlt mir.“

Zugleich ist allen klar, dass die Gemeindearbeit weitergehen muss und dass Grünau einen neuen Bürgermeister braucht. Wie er bestellt wird, ist durch die OÖ. Kommunalwahlordnung klar geregelt: Wenn in den ersten vier Jahren einer Legislaturperiode ein Bürgermeister aus dem Amt ausscheidet, muss das Volk den Nachfolger wählen. Die Wahl muss innerhalb von sechs Wochen ausgeschrieben werden, danach bleibt den Kandidaten noch Zeit für Wahlwerbung. „Ich rechne damit, dass wir frühestens Ende April einen neuen Bürgermeister haben“, sagt Grünaus Amtleiter Christoph Hüthmayr.

Auch wenn offiziell noch völlig offen ist, wer sich der Wahl stellt, dürfte es einige Fixstarter geben. Beobachter gehen davon aus, dass die SPÖ Hannes Stockhammer nominiert. Der AK-Bezirksstellenleiter von Kirchdorf ist seit längerem Ortsparteiobmann und Vizebürgermeister. Stockhammer hält sich noch bedeckt. „Es braucht einen parteiinternen Beschluss, bevor wir unseren Kandidaten präsentieren“, sagt er.

Für die Freiheitlichen dürfte sich Markus Steinmaurer bewerben. Er trat bereits bei der letzten Bürgermeisterwahl an und wurde mit 25 Prozent zweiter hinter Weidinger. „Ich könnte mir vorstellen, noch einmal anzutreten“, sagt er. „Aber auch bei uns ist das eine Entscheidung der Ortspartei, die erst in den kommenten Wochen gefällt werden muss.“

Nicht antreten wird hingegen VP-Gemeinderat Johann Ettinger, der bereits bei zwei Bürgermeisterwahlen antrat und zuletzt auf 18 Prozent kam. „Diesesmal stehe ich nicht mehr zur Verfügung“, sagt er. „Wen wir nominieren, wird parteiintern aber erst ausdiskutiert.“

Die Grünen schicken keinen Kandidaten ins Rennen, sagt Parteiobmann Walter Mayrhofer auf OÖN-Anfrage