"Die vermutlich längste Aluminiumbrücke der Welt"
BAD GOISERN, HALLSTATT, GOSAU. Die 60 Jahre alte Brücke an der Mündung des Gosaubachs wurde komplett erneuert.
Manuel Schrottenbaum vom Metallbau-Unternehmen Bitschnau ist sich nicht 100-prozentig sicher, aber weil keiner das Gegenteil beweisen kann, behautet er: "Wir haben wahrscheinlich die längste Aluminiumbrücke der Welt gebaut." Das Bauwerk ist 126,3 Meter lang, überspannt den Gosaubach in Gosauzwang und ist seit gestern fertiggestellt.
Wanderer werden sich darüber freuen – auch wenn es bis zur Freigabe noch einige Wochen dauert. Denn die Brücke am "Dreiländereck" von Gosau, Hallstatt und Bad Goisern ist die spektakulärste Passage des 45 Kilometer langen Soleleitungsweges. Das Rohr, in dem die Sole von Hallstatt nach Ebensee fließt, überquert das Gosaubachtal in einer Höhe von 30 Metern – und mit ihm die Wanderer.
"Wir hätten auch nur ein Rohr über das Tal legen können, aber wir fühlen uns der Region verbunden", sagt Florian Laimer von der Salinen Austria AG, der das Projekt leitet. "Deshalb erneuerten wir auch den Weg, der jetzt breiter ist und den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entspricht."
Das Projekt war aufwändiger, als es auf den ersten Blick aussieht. Zum einen musste die Renovierung der 60 Jahre alten Brücke mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt werden. Die moderne Konstruktion wurde optisch an die alte angepasst. Zum anderen musste der Soletransport während der Bauarbeiten fortgesetzt werden. "Während der gesamten Bauzeit floss die Sole nur eine einzige Stunde nicht", so Laimer.
Dazu kam erschwerend, dass der Verkehr auf der darunter führenden B156 Pass-Gschütt-Straße möglichst wenig behindert werden sollte. Sämtliche Demontage- und Montagearbeiten wurden mit einer Seilbahn ausgeführt, die extra errichtet wurde.
"Ständig Anfragen"
Die Gemeindeverantwortlichen entlang der Soleleitung sind froh, dass die Brücke bald wieder überquert werden kann. "Bei uns rufen ständig Wanderer an, die wissen wollen, wann der Weg wieder frei ist", sagt Bad Goiserns SP-Bürgermeister Peter Ellmer.
Gigantisch.
(Ich sags selten bei einem Artefakt)