Gmunden erinnert sich an Meister August Pepöck
GMUNDEN. Dem Operetten-Komponisten wird eine Sonderschau in der Spitalskirche gewidmet.
August Pepöck war Gmundens schillerndster Beitrag zur Musikgeschichte – und dennoch kennt ihn in der Traunseestadt heute kaum noch jemand. Und wer seinen Namen mit dem Pepöck-Haus in der Traungasse verbindet, irrt sich: Das Gebäude gehörte seinem Onkel.
August Pepöck wurde 1887 in der Kirchengasse geboren. Dort betrieben seine Eltern eine Fleischhauerei. Der Bub war bei den Florianer Sängerknaben und sollte Lehrer werden. Doch die Musik packte ihn. Er studierte am Konservatorium in Wien und war in mehreren Städten Theaterkapellmeister.
Doch berühmt wurde er als Operettenkomponist. Seine größten Erfolge waren "Hofball in Schönbrunn" (1937) und "Der Reiter der Kaiserin" (1941). Letztere Operette wurde alleine am Wiener Raimundtheater innerhalb von zwei Saisonen 360 Mal gespielt.
Pepöck war eng mit Franz Lehár befreundet. Als dessen Frau ins Fadenkreuz der Nazis kam, weil sie Halbjüdin war, gewährte Pepöck ihr in seinem "Seehäusl" im Stadtteil Weyer Unterschlupf.
1957 verlieh Bundespräsident Adolf Schärf Pepöck den Professorentitel. In Gmunden ließ er sich jedoch zeitlebens nur als "Meister Pepöck" anreden und war hier hoch angesehen. Es galt als Privileg, an seinem Stammtisch im Gasthaus Sonne (das Gebäude in der Theatergasse, in dem heute die OÖN-Lokalredaktion untergebracht ist) sitzen zu dürfen. Doch der Komponist nahm am Kulturleben Teil und hinterließ Gmunden den "Bürgermeistermarsch".
Dennoch geriet August Pepöck nach seinem Tod im Jahr 1967 in Vergessenheit. Wohl auch deshalb, weil die große Zeit der Operette vorbei war.
"Als junger Mann bin ich ihm oft begegnet und habe ihn gegrüßt", sagt Wilhelm Pelikan (78). "Persönlich kennengelernt habe ich ihn leider nie."
Vergilbte Notenblätter
Heute ist der Gmundner Pensionist der beste Pepöck-Kennner. Er hat sich intensiv mit dem Leben und Werk des Komponisten beschäftigt, hat Erinnerungsstücke gesammelt und versucht, Pepöcks Werk vor dem Vergessen zu bewahren, indem er Notenblätter in Archiven sucht. "Von manchen Kompositionen sind nur noch unleserliche Papierfetzen übrig", sagt er. "Es gibt auch private Tonaufnahmen, doch an die kommt man schwer heran."
Trotzdem gestaltet Pepöck, Ehrenobmann des Gmundner Musealvereins, in diesem Herbst eine Ausstellung über Gmundens großen Komponisten. Sie wird ab 17. September in der Spitalskirche gezeigt. Zu sehen sind dabei nicht nur das Klavier Pepöcks und Operettenplakate, sondern auch Gegenstände und Schriften aus dem Privatbesitz von Meister Pepöck, die zum Teil auf abenteuerliche Weise in den Besitz von Pelikan kamen.
Bei der Ausstellungseröffnung wird der Gmundner Gesangsverein auch einige Lieder von August Pepöck zum Besten geben. Darunter auch das "Häuserl am See". Auch das wurde übrigens längst abgerissen.
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Warum wird von Meister Pepöck nichts bei den Gmundner- Festwochen gebracht? Ist man nicht kreativ genug seine Musik neu zu bearbeiten.