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Elena erlebte in Oberhofen zehn Mal Urlaub in Solidarität und Freundschaft

Von Norbert Blaichinger, 01. Juli 2015, 00:04 Uhr
Elena erlebte in Oberhofen zehn Mal Urlaub in Solidarität und Freundschaft
Gelebte Solidarität: Sepp und Rita Haderer mit Elena aus Belarus. Bild: OÖN/Blaichinger

OBERHOFEN. Die 33-jährige Weißrussin war wieder zu Gast bei der Familie Sepp und Rita Haderer.

Anfang der 90er-Jahre kam Elena als Tschernobylkind erstmals zu einem Erholungsurlaub nach Oberhofen am Irrsee, heute – nach zehn Einladungen – hat sie in der Familie Sepp und Rita Haderer echte solidarische Freunde gefunden.

Elena (33) und ihre Freundin Katja (32) stammen aus Weißrussland (Belarus). Elena war vier Jahre alt, als sie und ihre Eltern von zuhause fort mussten und in der Hauptstadt Minsk eine neue Bleibe fanden. Das Unglück von Tschernobyl hatte 25 Prozent der Staatsfläche kontaminiert.

Heute sei wieder alles in Ordnung, sage man in Belarus. Sepp Haderer weiß: "Alles in Ordnung, das ist offizielle politische Sprachregelung." Die Wahrheit sieht anders aus. Elena leidet an den Folgen von Tschernobyl. Vor allem wegen der Schilddrüse. Immer wieder muss sie ins Krankenhaus. Katja, die heuer nicht kommen konnte, übrigens auch.

Ein "Glückstreffer" für Elena

Elena hat viel Unterstützung erfahren in Oberhofen. Da sind zuerst einmal die Haderers, bei denen sie heuer wieder wohnte, wo sie von Rita wieder nach den Regeln österreichischer Kochkunst verwöhnt wurde. "Schnitzel sehr gut, aber alles gut", sagt sie in gebrochenem Deutsch. Jeden Tag haben die Haderers etwas unternommen mit ihr. Mühlviertel, Salzkammergut, sogar ein eigenes Fest mit Freunden wurde organisiert. "Da", sagt Rita, "sind die Tränen in Strömen geflossen." Menschen wie die Haderers sind keine Politiker. Sie müssen nicht trommeln, wenn sie etwas tun. Sie wollen eigentlich auch nichts über sich in der Zeitung lesen. Aber dann tun sie es doch. Gut so. Veröffentlichte Solidarität ist ansteckend. Viele andere sind auch solidarisch. Einer bezahlte den Flug von Minsk nach München und retour für Elena. Andere gaben etwas Geld.

Für Elena war auch heuer das Haus Haderer wieder ein Glückstreffer und Oberhofen ein wahres Paradies. Daheim sieht es weniger gut aus. Zwar ist das Einkommen gestiegen, aber der Staat gilt als "letzte Diktatur Europas" mit einem breiten Repertoire an Repressalien gegenüber der eigenen Bevölkerung. Und der Weißrussische Rubel ist praktisch nichts wert. 17.400 Rubel legt man für einen einzigen Euro hin. "Wir werden auch älter, und so ein zweiwöchiger Besuch ist belastend", deutet Sepp Haderer ein Ende der bislang zehn erfolgten Einladungen an.

Vielleicht kommen Elena und Katja noch ein allerletztes Mal in dieses gastliche Haus. Nächstes Jahr jährt sich die Katastrophe von Tschernobyl zum dreißigsten Mal.

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1  Kommentar
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Erich-Karl (430 Kommentare)
am 05.07.2015 07:48

Hilfsbereitschaft ist nicht eine größe des "Geldbeutels", sondern eine Größe des Herzens!
Für Josef und Rita Haderer trifft dies zu 100 % zu! Danke!

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