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Das Salzkammergut verliert die Jugend

Von Edmund Brandner und Gerhard Hüttner, 12. September 2013, 03:21 Uhr
Gmunden
Bild: Weihbold

GMUNDEN, VÖCKLABRUCK. Die Gemeinden am Fuß des Dachsteins verzeichnen einen alarmierenden Rückgang bei den Bevölkerungszahlen.

Das Salzkammergut wird zu einer Rentnerregion. Die Landesregierung untersuchte die demografische Entwicklung in den einzelnen Gemeinden und kam in der Tourismushochburg am Fuß des Dachsteins zu alarmierenden Ergebnissen. Hallstatts Einwohnerzahl schrumpfte in den vergangenen fünf Jahren um 8,5 Prozent, in Gosau betrug der Rückgang 6,9 Prozent und in Ebensee 3,5 Prozent.

Ursache: Die Jugend verlässt das Salzkammergut. Folge: Der Altersschnitt in den betroffenen Gemeinden steigt an. Unter den fünf oberösterreichischen Kommunen mit dem höchsten Altersschnitt befinden sich mit Gosau (45,2 Jahre) und Hallstatt (47 Jahre) gleich zwei Dachsteingemeinden.

Die Gründe für den Abzug der Jugend sind strukturbedingt. „Wer eine hochqualifizierte Ausbildung hat, findet bei uns kaum Arbeitsplätze“, sagt Hallstatts SP-Bürgermeister Alexander Scheutz. Der Verlust der potenziellen Leistungsträger macht das Entstehen neuer Arbeitsplätze aber noch schwieriger. Ein Teufelskreislauf.

Kampf um Hauptwohnsitze

Hallstatt leidet aber auch unter einem Wettbewerb zwischen den Gemeinden um Hauptwohnsitze. „Wenn unsere Jugendlichen nach Wien studieren gehen, müssen sie dort ihren Hauptwohnsitz melden, sonst bekommen sie keine Freifahrtscheine“, sagt Scheutz. „In Hallstatt gibt es an der HTL 245 Internatsschüler. Die werden uns nicht zugerechnet.“

650 Euro bekommen die Gemeinden pro Jahr vom Bund für jeden Hauptwohnsitz. Schön für Gschwandt. Diese Kommune zog mit günstigem Bauland in den vergangenen Jahren viele Häuslbauer an und meldet ein Bevölkerungswachstum von 8,4 Prozent. „Der Boom ist vorerst aber vorbei“, sagt VP-Bürgermeister Franz Wampl. „Die gewidmeten Flächen sind fast alle verbaut. Jetzt müssen wir erst wieder neues Land umwidmen.“ Wampl freut sich über die Entwicklung. „Obwohl damit auch der Aufwand für die Gemeinde zunimmt“, sagt er.

Als „schöne Wohngemeinde“ mit einer „verkehrsmäßig guten Anbindung“ und „Nähe zu Seen und Berge“ (Bürgermeisterin Ulrike Hille) ist auch Desselbrunn eine Gewinner-Gemeinde (ein Plus von 9,6 Prozent). „Durch unsere kluge Widmungspolitik haben wir Baugründe zu leistbaren Preisen“, schildert die Bürgermeisterin, die jede Woche drei bis vier Anfragen nach Baugründen hat. Wenn es nach Hille geht, ist das Bevölkerungswachstum in ihrer Gemeinde noch nicht am Plafond angekommen: „Wir wollen in Zukunft im verdichteten Wohnbau etwas tun“, kündigt sie an.

Den Bevölkerungsrückgang in Schwanenstadt (–4,56 Prozent) kann sich Bürgermeister Karl Staudinger nicht erklären. „Wir haben zwar nicht wie bereits einmal 4500 Bewohner, aber noch 4430. Mit der derzeitigen Bauoffensive werden wir bald wieder die alte Marke erreichen.“

 

Grafik: Bevölkerungsveränderung

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Bevölkerungsveränderung

Bevölkerungsveränderung

PDF-Datei vom 11.09.2013 (1.946,96 KB)

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Die Sieger und Verlierer unter den Bürgermeistern

Es ist für Bürgermeister keine Frage der Ehre, ob ihre Bevölkerungszahlen steigen oder sinken, sondern es geht um handfeste Interessen: Die Bundesertragsanteile sind an die Zahl der Hauptwohnsitze gebunden. Für jeden Einwohner kassiert die Gemeinde 650 Euro pro Jahr.

Dazu kommt, dass sich die Bevölkerungsstruktur auf das soziale Leben einer Gemeinde auswirkt. Wenn die Jugend verschwindet, spüren das Vereine ebenso schmerzhaft wie Geschäftstreibende oder Schulen.

Das Problem der schrumpfenden Gemeinden im inneren Salzkammergut ist, dass sie ihre Strukturprobleme aus eigener Kraft nicht lösen können.

"Wir haben jede Woche drei bis vier Anfragen nach Baugründen, die es bei uns zu leistbaren Preisen gibt.“
Ulrike Hille, VP-Bürgermeisterin von Desselbrunn

Ich bin überrascht von dieser Statistik, denn ich habe die Entwicklung der Bevölkerung nicht so gravierend empfunden. Das muss ich erst genauer anschauen.“
Karl Staudinger, VP-Bürgermeister in Schwanenstadt

Ich freue mich über die Entwicklung unserer Gemeinde – auch wenn der Verwaltungsaufwand damit steigt.“
Franz Wampl, VP-Bürgermeister von Gschwandt

Uns fehlen Arbeitsplätze für hochqualifizierte Jugendliche. Leute mit Matura oder Hochschulabschluss sind oft gezwungen, abzuwandern.“
Alexander Scheutz, SP-Bürgermeister von Hallstatt

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11  Kommentare
11  Kommentare
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( Kommentare)
am 13.09.2013 08:34

wer keine innovative Arbeitsplätze schaffen will, braucht sich über die Abwanderung nicht wundern!
Die Tradition reicht eben nicht aus, um die Jungen zu halten. Lasst euch etwas einfallen!

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 12.09.2013 18:16

die Gemeinden kann man mit Mustafas und Aishas wieder auffüllen grinsen

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jamei (25.489 Kommentare)
am 13.09.2013 09:52

Vikipedi, özgür ansiklopedi
Atla: kullan, ara

Salzkammergut
Salzkammergut, Avusturya'da bulunan bir tatil alanı. Bu şehir Yukarı Avusturya, Salzburg ve Steiermark eyalet kapsayan, Dachstein Dağları'nın doruklarına Avusturya Alp Foreland ve Kuzey kireçtaşı Alpler boyunca Salzburg boyunca uzanır. Bölgenin ana nehir Traun, Tuna'nın sağ koludur. Adı Salzkammergut "Tuz Odası Emlak" anlamına gelir ve anlamı İmparatorluk Tuz Odasıdır. Bu ad Habsburg Hanedanı altındaki kıymetli tuz madenlerinde çalışan görevli makam tarafından türetilmiştir.

Stub icon Avusturya'daki bir yerleşim yeri ile ilgili bu madde bir taslaktır. Madde içeriğini genişleterek Vikipedi'ye katkıda bulunabilirsiniz.

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( Kommentare)
am 12.09.2013 17:50

wenn die jungen leute auswandern!keine arbeitsplätze,zu teure wohnungen,politikverdrossenheit,(der bürgermeister verspricht,gehalten wird wenig),teure grundstücke usw.

kenne viele junge leute die in gmunden sich ein haus bauen wollten,sind auswärts gegangen,denn hier ist es nicht leistbar!

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idee2000 (375 Kommentare)
am 12.09.2013 11:55

Dadurch dass im Bezirk Gmunden Zweitwohnsitze nicht eingeschränkt werden, wie in vielen anderen Tourismusgemeinden schon seit Jahrzehnten üblich, wird sich die Situation noch weiter verschlechtern. Immobilien werden als Geldanlage aufgekauft, damit immer teurer und nur am Wochenende benutzt, die Umlagen für Wasser, Kanal etc. müssen alle zahlen. Das ist für junge Leute einfach uninteressant. Das Problem ist zum großen Teil selbstgemacht, daher ein Jammern der betroffenen Bürgermeister nicht angebracht!

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Hanfblatt (67 Kommentare)
am 12.09.2013 11:29

Beispiel Bad Ischl: Unleistbare Wohnungen, keine Arbeitsplätze außer Dienstleistungsberufe, teures Einkaufen, generell teurer Lebensunterhalt und den Touristen wird in den A... gekrochen. Alles was nicht mit Kaiser zu tun hat wird im Keime erstickt, einziger Höhepunkt ist die Rollator Challenge in der Pfarrgasse vorm Zauner und dann wundern wenn wir zum Altersheim von Österreich werden.

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Garfield (1.805 Kommentare)
am 12.09.2013 22:29

Oberösterreich ist doch Gmunden. Da versucht man doch glatt auf die Bad Ischler Kaiser-Schiene aufzuspringen, da man völlig abgesandelt und selbst ideenlos ist. Ein ÖVP-GR, der eine Kanone hat und beim ewiggestrigen Infrantieregiment Cumberland 42 Mitglied ist - wo gibt es soetwas noch in Österreich?

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2good4U (17.369 Kommentare)
am 12.09.2013 11:19

zu teuer geworden.

Das ist ein generelles Problem von Tourismusgegenden. Die Nachkommen können sich keinen Grund und Boden in der Nähe ihrer Eltern leisten und ziehen weg.

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Garfield (1.805 Kommentare)
am 12.09.2013 22:42

die Armutschkerlregion im Salzkammergut -siehe konträr zB Attersee. Dort wechseln Immobilien um 70 Millionen Euro den Besitzer und klangvolle Namen haben dort Zweitwohnsitze, während am Traunsee 3 Millionen Euro Immobilien das Ende der Fahnenstange sind und mehr als D-Promis nicht hier sind - zB gelernte Kuhmelker.

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idee2000 (375 Kommentare)
am 13.09.2013 09:40

Einer jungen Familie wird es Wurst sein ob die obere Fahnenstange bei 3 Mio oder 70 Mio ist, beides dürfte eher außerhalb des leistbaren sein

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Saskatusch (1.343 Kommentare)
am 12.09.2013 09:45

ist nicht wirklich das was die jugend will und bruacht
das arschkriechen für die piefke urlauber geht auch auf den geist....

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