Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Biobauer aus St. Konrad möchte ins Parlament einziehen

Von Von Edmund Brandner, 01. September 2017, 00:04 Uhr
Clemens Stammler wurde 2015 Österreichs erster grüner Landwirtschaftskammerrat. Jetzt will er nach Wien. Bild: Grüne

Clemens Stammler (43) könnte der erste grüne Nationalrat des Bezirks Gmunden werden. Der Biobauer aus St. Konrad landete auf Platz zwei der Landesliste und warf damit einen prominenten Parteikollegen aus dem Rennen.

Die magische Zahl für Clemens Stammler lautet 6,8. So viele Prozent der Wählerstimmen müssen die Grünen bei der Nationalratswahl in Oberösterreich erreichen, damit der 43-Jährige einen Platz im Parlament bekommt. Normalerweise keine hohe Hürde für die Grünen. Doch wenn die Umfragen stimmen, könnte es diesesmal knapp werden.

Grüner Stachel in der Kammer

Es war ein kleiner Paukenschlag, als Stammler bei der Listenerstellung der Landespartei auf Platz zwei landete und damit den langjährigen Kremstaler Nationalrat Wolfgang Pirklhuber aus dem Rennen schubste. Stammler wäre der erste grüne Nationalrat aus dem Bezirk Gmunden. Aber die Pionierrolle ist ihm nicht ganz fremd. 2015 wurde der Biobauer und vierfache Vater aus St. Konrad Österreichs erster Landwirtschaftskammerrat und kämpft seither für mehr Transparenz und Kontrolle in der VP-Bastion. Sprecher der Grünen Bauern Oberösterreichs ist er schon seit sieben Jahren.

Auch als Bundespolitiker würde sich Stammler als Interessensvertreter der Bauern verstehen und als Kritiker der Agrar-Industrie samt ihrer Lobbys. Die Probleme der kleinstrukturierten Landwirtschaftsbetriebe sind ihm nicht fremd. Stammler führt gemeinsam mit seiner Frau einen 20-Hektar-Biomilchbetrieb auf 680 Meter Seehöhe in St. Konrad. „Unsere 18 Kühe geben 90.000 Kilo Milch pro Jahr“, sagt er. „Das ist nicht viel, aber wir haben uns für diesen Weg entschieden.“ Als Stammler dem Hof übernahm, sah er das noch anders. Er stockte sofort die Produktion auf und wollte den Betrieb optimieren. „Die Einnahmen stiegen tatsächlich“, sagt er. „Aber das Geld ging für den Tierarzt drauf.“

Heute ist der Grüne ein überzeugter Biobauer und setzt sich auch in seiner politischen Arbeit für eine nachhaltige regionale Landwirtschaft ein. „Ich verstehe, dass viele Bauern angesichts der Milchpreise Wut haben“, sagt er. „Aus dieser Wut müssen wir aber eine kritische und konstruktive Politik machen.“ Dazu gehöre, sich dem Einfluss der Agro-Industrie entgegenzustemmen und die Interessen kleiner Betriebe zu vertreten.

Zugleich möchte Stammler die Diskussion aber nicht auf die finanzielle Ebene reduzieren. „Über die Agrarpreise erhalten wir Bauern schon lange nicht mehr die angemessene Anerkennung für unsere Arbeit“, sagt er. „Erfolg definiert sich bei mich deshalb anders. Wir können im Einklang mit der Natur und unseren Tieren leben. Mit Geld lässt sich das gar nicht bewerten.“

 

 

mehr aus Salzkammergut

27-jähriger Vöcklabrucker reanimierte Radfahrer

Unfall auf der B145: Kleinbus krachte gegen Lärmschutzwand

Eine "Klosterschreiberin" löst Gmundens einstige Karmelitinnen ab

Riesige PV-Anlage auf Vorchdorfer Betonwerk

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 01.09.2017 13:07

Leider wird er - falls gewählt - nichts im Parlament ausrichten können - nur ein schöner Zuverdienst, aber viel zu weit weg der EU-Macht der Konzerne.

lädt ...
melden
antworten
il-capone (10.332 Kommentare)
am 01.09.2017 07:32

Prozentuell scheint es mir mehr 'linke Biobauer' als 'rechte' zu geben.
Vielleicht verstehen die 'echten Österreicher' darunter was völlig anderes.
Menschliche Flurbereinigung zBsp ...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen