Bergezeit verkürzt, Sicherheit erhöht

Von Gerhard Hüttner   03.Oktober 2013

Bei der Suche nach verunfallten Personen unter Wasser oder gesunkenen Objekten haben die Feuerwehrtaucher neue Geräte zur Verfügung. Damit werde die Bergezeit verkürzt und die Sicherheit der Einsatzkräfte wesentlich erhöht, erläuterte Konrad Hitzfelder, Tauchstützpunktleiter Bezirk Vöcklabruck, gestern bei der Präsentation der Hightech-Ausstattung im Tauchausbildungszentrum des Landesfeuerwehrverbandes in Weyregg. „Ab jetzt unterstützen Sonarortung, eine hochauflösende Unterwasserkamera und ein fernsteuerbarer Tauchroboter den Taucheinsatz“, sagte Landes-Feuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner.

„Vielfach enden Tauchunfälle in oft langwierigen und für alle Beteiligten sehr belastenden Bergungsmaßnahmen“, erklärte Kronsteiner. Eine Suche mit Tauchern findet nur bis zu einer Tiefe von maximal 40 Metern statt. „Aus dieser Tiefe kann ich jederzeit eine Rettung durchführen“, erläuterte Hitzfelder. „Jenseits dieser Grenze ist der Technik der Vortritt zu lassen.“

Was ist das Problem bei der Suche unter Wasser? „Wir haben keine Orientierungshilfe, es gibt kein System der Ortung, die eine Positionierung unter Wasser erlaubt“, führte der Tauchstützpunktleiter aus. Mit der bisherigen Ausrüstung benötigte man drei bis vier Nächte, um eine Fläche von 100 mal 100 Meter abzusuchen. „Das war eine Sisyphusarbeit“, stellte Hitzfelder fest.

Um 110.000 Euro haben die Feuerwehrtaucher nun eine Technik zur Hand, die die Bergung beschleunigt und vor allem sicherer macht. Eine hochauflösende Unterwasserkamera wird hinter einem Feuerwehrboot über den abzusuchenden Gewässerbereich gezogen. Dann erstellt ein Sonargerät ein detailliertes Grundprofil, auf dem sich Objekte und Subjekte auf dem Gewässergrund erkennen lässt. Zur Bergung kommt dann ein Tauchroboter zum Einsatz, der mit Schwarzweiß- und Farbkameras ausgestattet ist und dessen Greifarm sich vom Feuerwehrboot fernsteuern lässt. Damit kann eine Suche und Bergung bis zu einer Tiefe von 200 Metern durchgeführt werden.

Die Geräte sind teilweise Unikate und wurden von Technikern in den Reihen der Feuerwehrtaucher zum Großteil selbst entwickelt und gefertigt. Thomas Schwarzäugl, ein Robotik-Techniker aus den Reihen der Feuerwehrtaucher, entwickelte und fertigte diese Kamera in seinem Unternehmen HMS-Mechatronik. Kameraden des Tauchstützpunktes 4 unterstützten ihn dabei.

„Die Sicherheit der Einsatzkräfte muss im Vordergrund stehen“, betonte Feuerwehr-Landesrat Max Hiegelsberger bei der Präsentation der Geräte. Er wies aber auch darauf hin, dass jeder Freizeittaucher zu einem gewissen Teil selbst Verantwortung trägt. „Wir können nicht alles regeln und schützen.“

„Dieses Equipment ist das Beste, was man in diesem Bereich haben kann“, sagte Wolfgang Falch, der mit seiner Firma Sandy Air Corp bei der Entwicklung mithalf. Die oberösterreichische Feuerwehr nehme auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle ein.