em.Univ.Prof. Dr. Gerhard Derflinger: Ein Gründervater der JKU
Es war eine Nachricht, welche die Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) in Trauer versetzte und an ihre Anfänge erinnern ließ:
Mit dem emeritierten Universitätsprofessor Gerhard Derflinger starb am 27. Februar 2015 einer der Gründungsprofessoren der Linzer Universität im 79. Lebensjahr. Sein Wirken und Werken als Statistiker, Chemiker und Mathematiker beeinflusste nicht nur den Aufbau der JKU, sondern zog einflussreiche Kreise bis in die österreichische Wirtschaft und Politik.
Als JKU-Rektor war der Wiener Chemie-Student im Jahr 1970/71 aktiv. "Er leistete als Professor, Wissenschaftler und Rektor in den Anfangsjahren der JKU unschätzbare Aufbauarbeit", sagt der amtierende Rektor Richard Hagelauer. "Mit seinem Pioniergeist und Gestaltungswillen prägte er die JKU nachhaltig. Dafür werden wir ihm stets in Dankbarkeit verbunden bleiben." Derflinger war Mitgründer der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät (TNF) und erster Vorsitzender der Studienkommission Informatik, als die JKU dieses Studium als erste österreichische Universität 1969 einführte. Das neu geschaffene Rechenzentrum ging unter seiner Leitung in Betrieb. Der Vater zweier Söhne war zudem von 1968 bis 1972 Professor für Statistik.
Als 36-Jähriger folgte er dem Ruf an die Wirtschaftsuniversität Wien. Derflinger blieb bis 1975 der Leiter der Abteilung Statistik des Österreichischen Instituts für Arbeitsmarktpolitik an der Hochschule Linz. Wichtigste Aufgabe war die Erstellung von Arbeitsmarktprognosen für das Sozialministerium.
Seine Rechnungen gingen immer wieder auf. Ein von ihm entwickelter Generator ist bei einem Teilchenbeschleuniger-Experiment des CERN in Genf implementiert.