Thomas Eilmansberger: Ein Mensch mit ansteckender Lebensfreude, der viel zu früh ging
LINZ/SALZBURG. „Mit ihm wissenschaftlich zu arbeiten, war nicht nur fachlich, sondern vor allem auch menschlich ein Gewinn.“ Diese Worte seiner Mitarbeiter und Kollegen an der Universität Salzburg beschreiben in kürzestmöglicher Form einen Menschen, der einfach außergewöhnlich war: den Universitätsprofessor und doppelten Doktor Thomas Eilmansberger, der am 8. November einer schweren Erkrankung erlag.
Der gebürtige Linzer stand erst im 52. Lebensjahr.
Nach dem Linzer Gymnasium der Jesuiten (Aloisianum), wo er 1979 maturierte, studierte Eilmansberger Rechtswissenschaften sowie Publizistik- und Kommunikationswissenschaften mit Nebenfach Geschichte. 1987 promovierte er in Salzburg zum Dr. iur. und zum Dr. phil., ging anschließend für zwei Jahre ans Collège d’Europe im belgischen Brügge und bekam 1996 die Lehrbefugnis für die Fächer Europarecht und Wirtschaftsrecht erteilt. 1989 absolvierte er einen Teil seiner Gerichtspraxis am Bezirksgericht Mondsee.
Sein umfassender beruflicher Werdegang ist Spiegelbild eines Menschen mit vielseitigen Interessen, vor allem aber enorm großem Wissen. Seit März 2004 war er Leiter des Fachbereichs Arbeits-, Wirtschafts- und Europarecht an der Universität Salzburg, dazu kamen internationale Beratertätigkeiten, etwa für Europakommissarin Viviane Reding in Sachen Telekomreform.
Das Vermächtnis des als ruhig, sachlich, ausgesprochen sympathisch beschriebenen und von unvergleichlicher, ansteckender Lebensfreude beseelten Akademikers ist ein großes, großartiges. „Mit Thomas Eilmansberger verlieren wir einen in Österreich und Europa, aber auch international hochgeschätzten und geachteten Rechtswissenschafter“, heißt es von der Salzburger Uni. „Sein beeindruckend breites und umfassendes wissenschaftliches Werk hat die Diskussion in vielen wichtigen Bereichen des Europarechts, aber auch des österreichischen Rechts nachhaltig beeinflusst. Seine wissenschaftlichen Arbeiten werden seinen allzu frühen Tod überdauern. Nicht zuletzt auch durch sie wird er in der wissenschaftlichen Diskussion fortleben.“
Schülern und Mitarbeitern sei Prof. Eilmansberger ein umsichtiger und im besten Sinne kritischer Gesprächspartner, Mentor, Vorbild und Begleiter gewesen, die Universitätsangehörigen hätten ihn als besonders pflichtbewusst, stets um Fairness und Ausgleich bemüht erlebt und über die Maßen schätzen gelernt.
Der allseits beliebte Kollege war auch innig geliebter Familienvater. Er hinterlässt seine Gattin und eine Tochter.