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Seine Grenzen waren ihm stets bewusst

Von Philipp Hirsch, 10. Jänner 2017, 00:04 Uhr
Seine Grenzen waren ihm stets bewusst Von Philipp Hirsch
Fidel noch im Alter Bild: Stift Schlierbach

Als Rudolf Kohout 14 Jahre alt war, wurde er 1945 in den Kriegswirren aus dem Schoß seiner Familie gerissen. Als Teil des letzten Aufgebots des "Dritten Reichs" sollte er sich als Kämpfer des Volkssturms gegen den Untergang des Nationalsozialismus stemmen.

Kohout hatte Glück. Noch bevor er seine Infanterie-Ausbildung abgeschlossen hatte, war der Krieg zu Ende. Eine Versetzung an die Front blieb dem Gymnasiasten erspart.

Nur ein Jahr nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs starben seine Eltern. Kohout und seine beiden Geschwister fanden in den Eheleuten Karoline und Josef Berghammer aus Thalheim eine neue Familie. Das Paar adoptierte die Kinder.

Kohout-Berghammer besuchte das Obergymnasium in Kremsmünster, wo er 1949 maturierte. Der junge Mann folgte seinem Glauben und wurde nur vier Jahre später am 29. Juni 1953 zum Priester geweiht. Sechs Wochen später trat er bereits in das Zisterzienserkloster in Schlierbach ein und erhielt den Ordensnamen "Bernhard".

Nach seinem Noviziat vollendete der Geistliche sein Theologiestudium in Rom und das Lehramtsstudium für Latein und Griechisch in Innsbruck. 32 Jahre lange unterrichtete der Zisterzienser-Pater diese Fächer am Gymnasium der Abtei Schlierbach. Trotz seiner berüchtigten Strenge war er aufgrund seiner Gewissenhaftigkeit und seines Gerechtigkeits-Sinns bei den Schülern stets beliebt. 1983 wählten ihn seine Mitbrüder schließlich zum 17. Abt des Klosters. Wichtige Bauarbeiten standen damals an. Unter seiner Leitung wurde die Schaukäserei errichtet und die Orgel neu gebaut. Seine Grenzen kannte der Abt genau: "Er war immer ein begeisterter Autofahrer, aber mit 75 hat er gesagt, dass er den Führerschein jetzt im Stift lassen wird, weil er sich nicht mehr so sicher fühlt", sagt Nikolaus Thiel, amtierender Abt des Stiftes in Schlierbach.

Im Juni 1998 resignierte er als Abt. 2001 kehrte der gebürtige Vöcklabrucker quasi zu seinen Wurzeln zurück. 12 Jahre lang war er der Seelsorger bei den dortigen Franziskanerinnen. Als seine körperlichen Kräfte nachließen, kehrte er 2013 wieder nach Schlierbach zurück. "Ich bin ja hier nicht zu Hause. Ich bin hier, um meinen Dienst zu tun", verabschiedete er sich aus Vöcklabruck.

Am Klosterleben in Schlierbach nahm er bis zuletzt teil, so gut er konnte: "Wenn er bei einem Gebet gefehlt hat, wussten wir, dass es ihm nicht gut geht", sagt Abt Nikolaus. Nach einem schweren Sturz kurz vor Weihnachten musste er ins Spital nach Kirchdorf. Von den Verletzungen erholte er sich nicht mehr. Er starb am Hochfest der Erscheinung des Herrn am 6. Jänner. Die Bestattung findet am Freitag um 14 Uhr im Kreuzgang des Stiftes statt.

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