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Pater Paolo Bernardo Rubatscher: Ein wacher Geist noch mit 102 Jahren

Von Karin Wansch, 16. Juni 2014, 00:04 Uhr
Pater Paolo Rubatscher
Pater Paolo Rubatscher (102) Bild: Grohs

Noch mit 102 Jahren war Pater Paolo Rubatscher ein hellwacher, aufgeschlossener Mensch, der das Geschehen in der Region und in der Kirche aufmerksam mitverfolgte, erzählt August Aichhorn, Pfarrer von Pregarten und langjähriger Wegbegleiter.

Etwa die Neugestaltung des Pregartner Pfarrhofs: Bei der Projektpräsentation im April ließ es sich Rubatscher nicht nehmen und kam persönlich zum Infoabend.

Seine letzten eineinhalb Jahre verbrachte der gebürtige Südtiroler im Seniorenheim St. Elisabeth in Rainbach/Mkr. Auch wenn er sich dort sichtlich wohl fühlte, etwa im Garten oder bei der Lektüre kritisch-theologischer Schriften: Hätte es sein Gesundheitszustand erlaubt, wäre er am liebsten gereist, zum Beispiel nach Indien, wo Rubatscher Projekte des Don-Bosco- Ordens begleitet hatte, oder zu Weihnachten mit dem Friedenslicht zum Papst nach Rom.

Einen großen Wunsch konnte er sich im Jänner noch erfüllen: eine letzte Reise nach Rom, wo er sieben Jahre lang bei der „Bewegung für eine bessere Welt“ in Rocca di Papa mitgearbeitet hatte. „Diese Jahre haben in sehr geprägt“, sagt Aichhorn, der ihn bei dieser Reise begleitete. „Ganz selig war er bei der Busfahrt und hat uns viel von dieser Zeit erzählt.“

Prägend waren diese Romjahre auch für seinen weiteren Werdegang: Unter den vielen Besuchern aus Oberösterreich, die an den spirituellen, glaubensvertiefenden Seminaren teilnahmen, lernte Rubatscher Familie Reisinger aus Reichenstein, Gemeinde Pregarten, kennen. Da er für seine Pensionsjahre einen neuen Platz zum Leben suchte, entschloss er sich 1979 kurzerhand, ins Mühlviertel zu ziehen. Mehr als 30 Jahre verbrachte der naturverbundene Pfarrer im idyllischen Waldaisttal und konnte als Mitglied der Schmiedefamilie in der Werkstatt seine künstlerische Ader ausleben. „Er hat sich auf Anhieb wohl gefühlt in Reichenstein, aber daheim war er überall“, sagt Aichhorn.

Zur Theologie war der am 3. Februar 1912 in Brixen geborene Rubatscher spät berufen: Nach der Schneiderlehre in St. Pölten besuchte er das Gymnasium in Horn und studierte Theologie. Die Priesterweihe fand 1946 in St. Pölten statt. Als Diözesanpriester war er im Waldviertel und in St. Pölten tätig. Einem Orden gehörte er aber nicht an: Den Titel Pater hatte er aus Italien mitgebracht.

Das theologische Sendungsbewusstsein hat ihn bis zuletzt begleitet. In der Pension übernahm er immer wieder Vertretungen für Kollegen und im Seniorenheim gestaltete Rubatscher die Liturgie. „Er war ein Mensch, der bei den Menschen war“, sagt Aichhorn. Und ein Künstlernaturell, das „einen besondern Platz brauchte. Den hat er in Rainbach wirklich gefunden. Auch sein Sterben nach 102 erfüllten Jahren war gut begleitet“.

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