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Lienhard Dinkhauser: Kulturschaffender aus Passion

Von OÖN, 04. Dezember 2014, 00:04 Uhr
"Kulturarbeiter" aus Leidenschaft Von Alfons Krieglsteiner
Lienhard Dinkhauser

Er war immer am "Puls der Zeit" – als Arzt und als Kulturschaffender. Am 22. November ist Lienhard Dinkhauser einer Hirnblutung erlegen. Morgen um 10.30 Uhr wird er im Kreise seiner Lieben auf dem Stadtfriedhof Wels zu Grabe getragen.

Am 9. Oktober 1948 als Sohn eines Arztes in Innsbruck geboren, wuchs Lienhard Dinkhauser ab dem 9. Lebensjahr in Kufstein auf. Früh entdeckt er seine Leidenschaft für Musik, lernt Klavier. Er studiert in Innsbruck Medizin, ist aber auch bei archäologischen Ausgrabungen zu finden, bei Vorlesungen der Germanistik oder der Philosophie. Bei Musik-Kursen von Gerhard Crepaz, der ihm zeigt, dass Neue Musik "durch den Bauch gehen" muss, und in der Galerie Taxis bekommt er den entscheidenden Kontakt mit moderner Kunst, der seine Vorliebe für Installationen und Konzeptkunst begründet.

Förderer junger Künstler

Während eines "Kultursemesters" in Wien lernt er Elisabeth kennen, die er 1975 heiratet. Der Sohn ist Fagottist bei den Wiener Philharmonikern, die ältere Tochter Klarinettistin, die jüngere folgt den väterlichen Spuren und wird Radiologietechnologin.

Nach der Promotion beginnt Dinkhauser seinen Turnus im AKH Wels, wo er auch seine Ausbildung zum Facharzt für Radiologie absolviert. Nur kurz hält es ihn anschließend als Primar in St. Johann in Tirol, denn als im Krankenhaus Wels 1985 der erste Kernspintomograf Österreichs angeschafft wird, übernimmt er die Zuständigkeit über dieses neue Gebiet. Auch auf dem Sektor der Ultraschalluntersuchung erwirbt er hohe Kompetenz und gibt sein Wissen an viele junge Kollegen weiter, für die er sich auch menschlich stets engagiert. Auch nach der Pensionierung 2013 arbeitet er als "hochfrequenter Ultraschaller" weiter.

Neben seinem Beruf lässt ihn das Kulturfieber nie los: 1985 eröffnet er in den Warteräumen der Röntgenabteilung eine Krankenhausgalerie. Mit Karin Oppitz gründet er 1988 die Galerie A4 in Wels, die zum Forum für junge Künstler wie Peter Kogler und Lois Weinberger wird. In der Galerie der Stadt Wels ist er als Kurator tätig.

1991 veranstaltet er die ersten Konzerte im Schloss Puchberg bei Wels, daraus wird eine erlesene Abo-Konzertreihe über 20 Jahre. Später kommen die "Finisage"-Konzerte im Linzer Landesmuseum dazu. Ab 1998 steht ihm auch der Pavillon der BH Wels für seine Kulturveranstaltungen "im Pavillon" zur Verfügung. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag gibt es "Zeittöne" in der Vorstadtpfarrkirche Wels, im Sommer eine "Sommerfrische" im Garten des Pavillons.

Ein "Morgenarbeiter"

Wie er das alles schaffte, bleibt ein Rätsel. Die frühen Morgenstunden sind seine liebste Zeit für die Kulturarbeit, für die er 2008 mit der Kulturmedaille des Landes ausgezeichnet wird.

Am 30. Juli 2014 stirbt seine Frau Elisabeth nach kurzer Krankheit. Gestützt auf die Liebe seiner Kinder und seines Enkels Adam, erträgt er diesen Schicksalsschlag unglaublich tapfer. Am 22. November findet man ihn bewusstlos im Bett. Die Diagnose lautet: "Ausgedehnte Hirnblutung". Tags darauf ist Lienhard Dinkhauser im Kreise seiner Lieben verstorben.

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