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Karl-Heinz Clodi: "Er war ein Arzt mit Leib und Seele"

Von Gerhild Niedoba, 19. Juni 2017, 00:04 Uhr
"Er war ein Arzt mit Leib und Seele" Von Gerhild Niedoba
Karl-Heinz Clodi Bild: privat

Seine Ordination, der Wald und der See – neben der Familie waren dies die wohl wichtigsten Dinge im Leben von Karl-Heinz Clodi.

31 Jahre lang kümmerte sich der Internist in seiner Praxis in der Linzer Museumstraße aufopferungsvoll um seine Patienten. In seiner Pension war es dann der Wald nahe seines Zweitwohnsitzes am Traunsee, dem sich der gebürtige Linzer und Vater von vier Kindern mit annähernd gleicher Intensität widmete. Am vergangenen Mittwoch hörte sein Herz in Kreise seiner Familie zu schlagen auf. Karl-Heinz Clodi wurde 92 Jahre alt.

"Er war Arzt mit Leib und Seele", sagt Axel Clodi (58), einer seiner beiden Söhne. Das medizinische Wissen hat sich Clodi nach den Kriegswirren an der Universität in Graz angeeignet, auch die interne Fachausbildung absolvierte er dort. Von früh bis spät habe sich der Vater in der Ordination, die er 1959 – im Geburtsjahr des zweiten Sohnes Axel – gegründet hatte, um die Anliegen und Beschwerden seiner Patienten gekümmert.

Da sei es wenig verwunderlich gewesen, dass sich der Mediziner in seiner kargen Freizeit gerne zurückgezogen hat. Fast "scheu" sei der Nachkomme eines Linzer Lungenarztes und einer Linzer Industriellen-Tochter des Titze-Kaffeeimperiums dann gewesen. Quasi als Ausgleich zu dem stressigen Berufsalltag, in dem unzählige Gespräche mit Patienten an der Tagesordnung gestanden sind.

Beinahe jede freie Minute verbrachte Clodi mit seiner Familie auf dem Anwesen in Traunkirchen am Traunsee, das seit vielen Generationen in Familienbesitz ist. "Es war sein Anliegen, den Vierkanter entsprechend weiterzuführen", sagt Sohn Axel.

An seiner Seite war stets Ehefrau Amy-Elisabeth, mit der der Linzer seit 1951 bis zu deren Tod 43 Jahre lang verheiratet gewesen ist.

Mit Pensionsantritt im Jahr 1990 sattelte das Familienoberhaupt dann um – der ehemalige Arzt kümmerte sich fortan mit großer Leidenschaft um die Hege des Waldes rund um den Familienbesitz. Clodi gelang damit der Sprung vom Berufsleben in einen erfüllten Ruhestand ohne Mühe.

"Total glücklich" sei der Vater in der Pension gewesen, erinnert sich Axel Clodi, der selbst als Wirtschaftswissenschaftler tätig ist. Neben dem Wald sei der Traunsee ein weiterer Lieblingsort des Hobby-Forstwirtes gewesen. Dann rückte er gerne mit dem Boot aus und warf die Netze aus.

Bis wenige Jahre vor seinem Tod bereitete der passionierte Fischer die gefangenen Reinanken, Saiblinge und Forellen mit viel Liebe selbst zu. Auch die Neuerungen der Medizin habe er aber bis zuletzt mit großem Interesse verfolgt, sagt der zweitälteste Sohn. "Er war eine sehr ausgeglichene, weise Persönlichkeit und ein guter Vater und Großvater", sagt Axel Clodi. Liebevoll habe er sich auch um seine acht Enkel und drei Urenkel gekümmert. Sie alle seien sein großes Glück gewesen.

Erst eine Hüftoperation zwang den Naturliebhaber vor vier Jahren, den Alltag ruhiger anzugehen. Konnte sich Karl-Heinz Clodi bis dahin noch annähernd selbst versorgen, war er seit diesem Einschnitt auf fremde Hilfe angewiesen. Er übersiedelte nach Salzburg in ein Seniorenheim und war somit in unmittelbarer Nähe von Axel und einer seiner beiden Töchter, die dort mit ihren Familien wohnen.

Bis zum Schluss sei Karl-Heinz Clodi "extrem demütig" gewesen, "er hat bis zuletzt durchgebissen und sich nie beschwert", erinnert sich der Sohn. Am vergangenen Mittwoch schloss der Mediziner dann für immer seine Augen. Die Verabschiedung findet am kommenden Donnerstag in der Aussegnungshalle in Salzburg-Aigen statt.

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