Karl Haudum: Sein Ferguson steht jetzt im Stall
"Für die Fülle an Funktionen und ehrenamtlichen Engagements, die der „Fenzlbauer“ über mehr als drei Jahrzehnte ausfüllte, würde man heute wohl fünf Personen und mehrere Handys brauchen“, sagt Vorderweißenbachs Bürgermeister Leopold Gartner über seinen Vorgänger.
Geprägt von einem christlich-sozialen Elternhaus, engagierte sich Haudum schon in den Jugendjahren in der Öffentlichkeit. Mit dem Einzug in den Gemeinderat im Jahr 1961 begann Karl Haudum seine politische Laufbahn. Unzählige Großprojekte fallen in die Ära des verstorbenen Altbürgermeisters.
Immer ein Ohr für die Bürger
„Karl Haudum war weder privat noch politisch ein lauter Zeitgenosse. Vor allem seine Fähigkeit zum Zuhören war beliebt. Ob große oder kleine Sorgen – Karl Haudum nahm sich Zeit für seine Bürger“, erinnert sich Gartner. Neben der politischen Bühne lag dem leidenschaftlichen Landwirt auch das Vereinswesen besonders am Herzen: Lange Jahre gehörte er dem Vorstand des Musikvereines ebenso an wie jenem des Bauernbundes und des Brandhilfevereines. Vor allem die Musik war für ihn Ausdruck der Freude und eines positiven Lebensgefühls.
Karl Haudum war auch ein Genossenschafter durch und durch und als solcher bei Raiffeisen, im Lagerhaus, in der Molkerei und in der Wassergenossenschaft über Jahrzehnte besonders engagiert.
Was den Vorderweißenbacherinnen und Vorderweißenbachern in Erinnerung bleibt, ist allerdings auch seine Liebe zum Wald. Zeit seines Lebens kümmerte sich Karl Haudum um die knapp 26 Hektar, die immer noch zum Fenzlhaus gehören. Besonders intensiv tat er das in seiner Pension, wo er – wenn es das Wetter zuließ – praktisch täglich mit seinem Ferguson samt Anhänger im Forst zu finden war.