Heinrich Fasching lebte für die Diözese St. Pölten
Am 24. Mai hatte er seinen 85. Geburtstag gefeiert. Am Nachmittag des 1. Juni ist Heinrich Fasching, der emeritierte Weihbischof von St. Pölten, nach langer, schwerer Krankheit im Caritas-Heim St. Elisabeth in St. Pölten verstorben.
Fasching stammte aus Oberösterreich: 1929 wurde er in Höfnerberg in der Pfarre Pierbach (Bez. Freistadt) geboren, besuchte die Schule in Waidhofen/Thaya und nach dem Zweiten Weltkrieg das Stiftsgymnasium Melk. Nach dem Theologiestudium in St. Pölten wurde er 1954 zum Priester geweiht und 1956 zum Vizerektor im Seminar Melk ernannt. 1957 bis 1960 studierte Fasching kanonisches Recht an der päpstlichen Universität in Rom.
Ein begnadeter Historiker
Nach seiner Rückkehr wurde er Vizeoffizial des Diözesangerichts und war neun Jahre lang Ordinariatssekretär. Danach erhielt er einen Lehrauftrag für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten und leitete von 1970 bis 1992 das Diözesanbauamt. 1991 wurde er Generalvikar und am 24. Mai 1993 vom Papst zum Weihbischof von St. Pölten ernannt.
Über die Diözesangrenzen hinaus war er Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und 1997 bis 2004 Präsident von Pax Christi Österreich. Besonders am Herzen lag ihm die historische Forschung. 2008 veröffentlichte er sein Lebenswerk, die Edition "Die Wiener Konstitutionen für Regulierte Augustiner-Chorherren in Österreich im 15. Jahrhundert". Sein letztes Werk stellte er, schon im Rollstuhl, zum 80. Geburtstag vor: "Buchbach – Heimatdorf und Heimatkirche."
"Die Diözese St. Pölten ist ihm zu großem Dank verpflichtet", sagte Diözesanbischof Klaus Küng gestern in einer ersten Stellungnahme zum Ableben von Heinrich Fasching: "Unter seiner Ägide wurde der St. Pöltner Dom renoviert, dem seine Liebe gehörte." Viele Jahre sei Fasching Dompropst gewesen, er habe alle Priester und Kirchen des Landes gekannt: "Er hat für die Diözese gelebt, oft auch für sie und mit ihr gelitten."