Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Günter Fronius: Er machte stets aus nix etwas Gescheites

Von Josef Lehner, 25. Juli 2015, 00:04 Uhr
Er machte stets aus nix etwas Gescheites Von Josef Lehner
Technisches Genie: Fronius Bild: OON

Erfinder, Gründer, Pionier, Unternehmer mit Leib und Seele: All diese Bezeichnungen passen auf Günter Fronius, eine der größten Unternehmerpersönlichkeiten Oberösterreichs und sicher auch Österreichs. Am 21. Juli ist er in seinem Wohnort Pettenbach im Kreise seiner Familie verstorben.

Als Kriegsflüchtling ist Günter Fronius 1945 (*1907 in Hermannstadt, † 2015 in Pettenbach) in Oberösterreich gestrandet. Eigentlich wollte er in die USA. Weil das nicht gelang, startete er mit seinem Tatendrang sofort in Pettenbach einen Ein-Mann-Elektrobetrieb. Eine fundierte Ausbildung dazu hatte er als Lehrling in einem E-Werk in der siebenbürgischen Heimat und an der Technischen Hochschule in Breslau (heute Polen) erhalten. Kundenorientierung und Improvisationskunst prägten sein unternehmerisches Schaffen. Er startete in einer Garage im Gasthof Rankleiten; sie wurde ihm überlassen als Gegenleistung für Reparaturarbeiten.

Lade- und Schweißgeräte

Fronius erkannte, dass die Leute Batterien hatten. Die waren jedoch leer. "Deshalb baute ich Ladegeräte. Das war eine Sensation", erzählte der Ingenieur, als er 2008 von den OÖNachrichten mit dem Pegasus in Kristall für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. In Linz fand er auf Abfallhaufen bei der EBG Siliciumplatten, die er mit der Laubsäge für die Ladegeräte zurechtschnitt. "Die Leute haben gesagt: Der macht aus nix etwas Gescheites", erinnerte sich Fronius.

In Wirklichkeit war es keinesfalls aus dem Nichts, sondern es waren unbändiger Tatendrang und Erfindergeist vorhanden. Seine technologische Glanzleistung war die Entwicklung immer besserer Schweißgeräte. Sein Gleichrichter für Schweißapparate soll der erste dieser Art in Europa gewesen sein. Später baute er sie mit Luftkühlung. Die Firma in Pettenbach wuchs und übersiedelte in ein Objekt im Zentrum. 1965 hatte Fronius bereits 50 Mitarbeiter. Als Verkaufsschlager erwiesen sich Kleinschweiß-Transformatoren. Als kaufmännische Chefin stand ihm seine Frau Friedl zur Seite. Das sei finanziell ganz wichtig gewesen, denn "ich war ja immer zu großzügig", so Fronius. Er eröffnete in Thalheim bei Wels einen neuen Standort.

1980 übergab der 73-Jährige das Unternehmen an zwei seiner drei Kinder, an Brigitte und Klaus. Sie setzten die Expansion fort und fügten den Sparten Schweißgeräte und Batterieladetechnik die Photovoltaik hinzu. Mittlerweile leitet Enkelin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß den Konzern mit mehr als 3000 Beschäftigten und beinahe 400 Millionen Euro Umsatz.

Günter Fronius wurde mit einer Vielzahl öffentlicher Auszeichnungen bedacht und hinterlässt ein Lebenswerk, das mahnt, wie wichtig Mut zu Neuem und Erfindergeist sind.

Traueranzeige auf wirtrauern.at ansehen

mehr aus Nachrufe

"D'Wirtin" aus Walding ist mit 91 Jahren verstorben

Franz Schramböck: Ein außergewöhnlicher Medienmacher

Hermine Aigner: Aus Liebe zum Handwerk

Der "Blues Anderl": Trauer um Andreas Viehböck

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen