Gerhard Bauböck: Haubenkoch, Unterhalter und vor allem Mensch
Mehr als drei Jahrzehnte verwöhnte und verzückte der Gurtner Haubenkoch die Gaumen seiner Gäste. Immer wieder haben auch viele Promis den Weg in sein Gasthaus gefunden.
In der langen Laufbahn als Koch hat Gerhard Bauböck viele interessante Persönlichkeiten bekocht und auch kennengelernt. Die Promi-Liste ist unendlich lang und reicht von den Skistars Hansi Hinterseer, Ingemar Stenmark, Andreas Goldberger, Gregor Schlierenzauer und Christian Ghedina über Fußballstar Andreas Herzog und Tennis-Ass Steffi Graf bis hin zu Al Bano Carisi, EU-Kommissar Fischler und den deutschen Vize-Bundeskanzler Guido Westerwelle.
Nach seiner Schulzeit gab er sich vollends seiner Leidenschaft hin und begann in Bad Füssing im Hotel Dachs eine Lehre als Koch. Nach einigen "Wanderjahren" in die Schweiz, nach Hamburg und auf Helgoland übernahm er Anfang der 80er-Jahre den Gasthof seiner Eltern. Nach kurzer Zeit stieg Gerhard Bauböck zur Kochelite des Landes auf. Die nicht leicht zu überzeugenden Kritiker der Gastro-Bibel "Gault-Millau" nahmen ihn in den Kreis der Haubenköche auf. Die Krönung für den leidenschaftlichen Koch gab es im November 2005. Da wurde ihm sogar eine zweite Haube verliehen. Ein Besuch im Gasthaus von Margarete und Gerhard Bauböck war immer ein Erlebnis. Nicht nur wegen des augezeichneten Essens. Der Wirt war ein perfekter Gastgeber, ein Unterhalter, manchmal sogar ein Kabarettist und einer, der mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hielt. Gespräche über Sport, Politik, Wirtschaft und Society konnten schon einmal ein bis zwei gute Achterl lang dauern.
Ein großes Anliegen des Haubenkochs war die österreichische Küche. Er liebte es, bodenständig zu kochen. Der Ton in seiner Küche war gelegentlich etwas lauter und bestimmend. Er verlangte von seinem Personal immer höchsten Einsatz. Trotz des intensiven Arbeitsalltages hatte Gerhard Bauböck immer ein Herz für die Jugend. Er war stolz, wenn einer "seiner" Lehrlinge mit einem guten Zeugnis oder einer Auszeichnung bei österreichweiten Bewerben nach Hause kam. Aus vielen Lehrverhältnissen entstanden Freundschaften, die bis heute gehalten haben. In seiner kargen Freizeit besuchte Gerhard Bauböck gerne die Fußballspiele der Union Gurten. Dort stand er in jungen Jahren als Torwart zwischen den Pfosten. Gerhard Bauböck war ein Familienmensch, der Kontakt zu seinen drei Kindern war ihm immer sehr wichtig.