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Ernst Michael Hettrich-Keller: "Er war ein großer Leonfeldner"

Von Thomas Fellhofer, 23. August 2014, 00:04 Uhr
Ernst Michael Hettrich-Keller
Hettrich-Keller wurde 91 Jahre alt. Bild: privat

Von einem väterlichen Freund verabschiedete sich gestern nicht nur Bad Leonfeldens Bürgermeister Alfred Hartl, sondern auch Pfarrer Michael Wolfmair.

"Wir tragen einen großen Leonfeldner zu Grabe", sagte der Stadtchef. Das war Ernst Hettrich-Keller zweifellos – er verstarb im 92. Lebensjahr. Er prägte die Gemeindepolitik, die Wirtschaft, die Feuerwehr und das öffentliche Leben in der Kurstadt. Dabei war es der Zufall, der den gebürtigen Unterfranken in das Mühlviertel verschlug. Nach dem Krieg suchte er hier Erholung und fand seine Anni. Ernst Hettrich wurde von der Familie Keller adoptiert, um der Ausweisung zu entgehen, musste aber trotzdem das Land verlassen. Die Liebe veranlasste ihn dazu, illegal zurückzukehren.

"Hätten wir Ernst Hettrich-Keller nicht gehabt, wären die Gemeinde und die Pfarre um vieles ärmer gewesen", sagte der Pfarrer gestern am Grab seines Freundes. Dieses wird übrigens mit Erde aus dem Garten seines Elternhauses in Gaibach in Unterfranken bedeckt. Denn seine Wurzeln habe er nie vergessen. Und trotzdem war "der Hettrich" ein Urgestein, ein Stück Alt-Leonfelden, eine faszinierende Persönlichkeit. Sein Engagement und seine offene Art machten es ihm leicht, sich im Nachkriegs-Leonfelden zu integrieren. Ein Wesenszug, der den Verstorbenen auszeichnete, war der ehrliche Umgang mit seinen Mitmenschen: "Auch wenn man nicht seiner Meinung war, er sprach nie über jemanden abwertend", erinnert sich Bürgermeister Hartl.

Ernst Hettrich-Keller war vor allem aber auch ein Mann der Familie. Er genoss es, wenn bei Feiern die Stube zum Bersten voll war. Kleine Feste gab es im Hause Hettrich nicht. Bei sieben Kindern, 23 Enkeln und 38 Urenkeln wäre das auch kaum möglich gewesen. Zuletzt feierte er nach 67,5 Jahren Ehe mit seiner Anni noch die Steinerne Hochzeit.

Ein großer Freiwilliger

Neben seiner beruflichen Karriere – er baute eine kleine Werkstatt zu einem großen Autohaus aus – war er auch freiwillig in vielen Vereinen und Organisationen aktiv. Ernst Hettrich-Keller war Gemeinderat, Gemeindevorstand, Obmann und Bezirksobmann des Seniorenbundes, er war beim Kameradschaftsbund aktiv und sang im Chor. Auch die Pfarre gestaltete er maßgeblich mit, war auch Leonfeldens erster Kinovorführer. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Leonfelden war er Zugskommandant. Für seine Verdienste wurde er mit dem Ehrenring der Stadt Bad Leonfelden und mit dem Goldenen Verdienstzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Er war Ehren-Bezirksobmann des Seniorenbundes und Ehren-Brandinspektor der Feuerwehr. So wundert es nicht, dass neben zahlreichen Grabrednern auch Alt-Landeshauptmann Josef Ratzenböck gestern Hettrich die letzte Ehre erwies.

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